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Lokalanzeiger und Anzeigeblatt für Ottendorf-Okrilla u. Umg. Erscheinungstage: Dienstag, Donnerstag, Sonnabend. Bezugspreis monatlich 1.10 einschließlich Trägerlohn. Im Falle höherer Gewalt (Störungen des Betriebes der Leitung, der Lieferanten oder der Besörderungseinrtchtungen) hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder Siückzahlung des Bezugs« Anzeigenpreis: Die 6 gespaltene mm-Zeile oder deren Naum S H/. All« ««UM M» Nachlaß usw. laut aufliegender Anzeigenpreisliste. Anzeigen-Annahme di» 10 mittags des Erscheinungstages. Bei femmündlicher Anzeigenannahme wich »etne G«lW> für Richttgkeit übemommen. Bei Konkurs und Zwangsvergltich «Sscht Uk« anspruch. Dies« Asttm»« »srDffentUcht »t« amtliche« v«lra««tmach«nge» der Gemeind««Behörde z» Ottendorf «Okrilla nnd de» Fi««nz«mte» M NOd«»«». Voftschechkontor Dresden 1ö4«. Nummer 64 Druch und Verlag: Buchdruckerri Hermann Rühle, Inh. Georg Rühle, Ottendorf-Okrilla. Girokonto: Mi. — Fernruf: «. MWMWUM " ,-i - Sonnabend, den 1. Juni 1940 39. Jahrgang W Mim Wiimen R UU HiVdkü Im Vernichtung des Restes der englischen Armee Führerhauptquartier, 3l. Mai. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Während die Masse d r französischen Truppen in Nord- ostsrankretch aufgerielen oder gefangen ist, leisten an wenigen Stellen versprengte oder eingeschlossene Abteilungen noch Widerstand. Er wird in kurzer Zeit gebrochen sein. Der Angriff gegen die Reste des englischen Heeres in dem flachen vur mehr wenige Kilometer tiefen und durch Anstauungen der Kanäle geschützten Bogen längs der Küste zwischen Furnes—BergueS und westlich Dünkirchen ist im Gange. Der Gegner wehrt sich hier zähe in dem Bestreben, möglichst viele Soldaten, wenn auch ohne Gerät, auf die Schiffe zu retten. Die um Cassel eingeschlossenen englischen Kräfte wurden bei dem Versuch, nach Norden durchzubrachen, aufge- rieben. Die Masse der deutschen Divisionen im Artois und in Flandern ist für neue Aufgaben freigeworden. Die Ge fangenen- und Bentezahlen konnten auch noch nicht über ¬ schlägig ermittelt werden. Der Einsatz der Luftwaffe war im Laufe des 30. Mai durch die Wetterlage stark beeinträchtigt. Trotzdem wurden die Hafenanlagen von Dünkirchen erneut angegriffen. Die Kriegsmarine übernahm im gesamten holländischen und in dem in ihrer Hand befindlichen belgischen und französischen Küstengebiet die Küstenverteidigung. Einem deutschen Schnell boot gelang es, vor der belgischen Küste einen feindlichen Zerstörer durch Torpedoschuß zu versenken. In der Nacht zum 31. Mai, griffen wiederum britische Flugzeuge in Norddeutschland nichtmilitärische Ziele an. Wesentlicher Schaden ist nirgends angerichtet worden. In Südholstein wurde ein feindliches Flugzeug durch Nachtjäger abgeschossen. In Nordfrankreich verlor der Feind drei fran zösische, vor Stavanger ein britisches Kampfflugzeug in Luft kämpfen. Zwei eigene Flugzeuge werden vermißt. aus- . Havas versucht durch be« hrung von der britisch-französischen Niederlage abzulenken. Mreckennegimritt in Flandern Britische Expeditionstruppen wurden zu Räuberbanden M« »zr Kurzwellensender Rom berichtet, schicken sie Meri beim Führer Im Westen, 31. ML Der Führer empfing heute in Anwesenheit des Reichsmtni, ners des Auswärtigen von Ribbentrop den Königlich Italie nischen Botschafter Dino Alfieri. Eine mißglückte Somm-FrrMrnng Narvik soll von der Flandern-Niederlage ablenken In einem Bericht vom 30. Mai behauptet Havas, daß dk» Besetzung Narviks von großer taktischer Bedeutung iei: t. Weil die Verbindung mit Schweden über die Eisenbahn von Narvik nach Riksgränsen wieder hergestellt sei und es ge nüge. durch das Luftbombardement verursachte Schäden wieder nuszubessern, um die Bahnlinie gebrauchsfähig zu machen; 2. würde der ganze Norden von Norwegen nunmehr durch die Front bei Narvik geschützt Der Londoner Rundfunk gibt in seiner Nachrichtensendung Um 19.30 Uhr für Norwegen sogar die Schlußfolgerung: Man dar! getrost behaupten, daß Narvik ein vollwertiger Ersatz für die verlorenen Kanalhäfen darstellt Nicht umsonst werden solche Meldungen wie die von dem miutärjschen Wert Narviks in die Welt posaunt. Man spricht ja Luch von der Niederlage In Flandern in höchsten Lobeshyymnen. Eas müssen die Schreiberlinge Churchills doch nun '°den. Und da bezeichnen sie die Flandernniederlage nicht nur Rückzugsgefecht, sie schmücken dieses Wort auch noch mit N Beiwort „groß". Ja sogar die Bezeichnung „das reizvollste djUuzuasgefecht^ ist zu finden. Man nährt ja auch in England Hoffnung auf eine Atempause und verRfentlicht sogar Pläne, "aq denen diese Atempause durch Herstellung von Tanks aus- «enutzt werden solle. Die Herren an Seine und Themse lernen .7" einmal nichts dazu. Und >0 vergessen sie, baß Deutschland -m 10 Mai zu seinem Lntscheidungskampf anqetreten ist. Die britischen Truppen bei Bodö versprengt . Aus London wird verkündet, daß die britischen Truppen oei Bodö, 120 Meilen südlich von Narvik, mit Erfolg den deut- Mn Vorstoß aufhalten und einen Widerstand leisten, der den Veiten Traditionen der britischen Armee entspräche. Schottische, Walisische und irische Regimenter seien an dieser Waffentat beteilig!. , Bo» amtlicher deutscher Seite erfahren wir, daß der Wider» »and dieser britischen Armee am 30. Mai gebrochen wurde. Win Teil der britischen Truppen wurde nach Osten gegen die Mwedische Grenze abgedrängt. Ein weiterer Teil hat sich auf Vie «lobt Bodö zurückgezogen, und kleinere Truppenverbände flüch» '"cn »ach Norden und suchten Zuflucht in dem unwegsamen und »»bewohnten Bergland. Auch der Ausgang dieses Kampfes entspricht also den besten Traditionen der britischen Armee, wie wir sie von den Kriegs"- 'Mauplätzen in Norwegen. Holland. Belgien und Nordfrankreich "Nnen. „Reizvolles Rückzugsgefecht" , Mr erfahren hierzu von amtlicher Seite: Die Eisenbahn- ltreckc von Narvit bis zur schwedischen Grenze ist rund fünszig Kilometer lang. Die deutschen Truppen haben die gesamte Eilen- vahnstrccke bis aus den kleinen Teil, der durch die Stadt Narvik mhrt. sest in der Hand und sichern auch da« Gelände um diese Bahn durch weit nach Norden und Süden vorgeschobene Postie- k«ngcn vor jedem seindlichen Zugriff. . Ein Bltck auf die Karte beweist, daß durch die Besetzung vkt Stadt Narvik noch lange nicht eine Verbindung nach Schwe ben geschaffen isi. Die Besetzung Narviks hat also keinesfalls Vie Bedeutung, die Havas verkündet. Musste Jrrefüyr —- m Flandern a , Kriegsberichterstatter aus TfranMsch- und Belgisch-Mandern j ihren Zeitungen immer erstaunlichere Berichte über die kalte zynische Brutalität der Briten, die, gedeckt von den Franzosen, die Küste zu erreichen suchen Verzweiflung und Aerger, Haß und Niedergeschlagenheit bringen die fliehenden Engländer dahin, Belgier, die ihrem König gehorchen, mit Maschinengewehrseuer niederzumähen. Aber das Genügt noch nicht. Ein wahres Schreckensreaiment ist von den Engländern in der Zone errichtet worden, die sie noch beherrschen. Dies bezeugen die belgischen Flüchtlinge, die jetzt allmählich die von den Truppen besetzten Gebiete erreichen. Sie bestätigen, daß die jetzt verstreuten britischen Lxpeditions- truppen zu Räuberbanden werden. Vie zerstören und plün dern. Zu den Plünderungen gesellen sich viele unnötige Verwü stungen, wie z. V. in Courtrai wo britische Flugzeuge plan los Bomben warfen, wodurch belgüche Frauen und Kin der getötet wurden. So häufen sich von Stunde zu Stunde Vie Dokumente der britischen Grausamkeit für die Ge schichte. * Von den Engländern sind wir allerhand gewöhnt. Wir kennen ihre Grausamkeiten in den Kolonialkriegen. Daß diese Grausamkeiten auch Anwendung finden aus Angehörige eines angeblich verbündeten Volkes, das kennzeichnet den Engländer erst richtig. Scheusal« »IM Mehifche Taten der französischen und englischen Soldaten i Immer mehr lassen die Berichte von der Front erkennen, daß Frankreichs verantwortliche Männer eine Haßpsvchose ge gen Deutschland gezüchtet haben, die bei der Bevölkerung und den Soldaten selbst höherer Dienstgrade willige Werkzeuge , findet. So berichtet der Kriegsberichter Dörr am 29. Mai, daß ! die Besatzung eines deutschen Flugzeuges, das abgeschossen wurde, eben Gelandet und schon von Zivilisten umringt war. die an der Bekleidung ritz, die Männer ausraubte uns obendrein bewaffnet war und wild in der Gegend herumschoß. Nach sechstägiger Haft wurden sie einem französischen Oberst leutnant zum Verhör zugeführt. Dieser beschimpfte sie in wü stester Form, versetzte ihnen Ohrfeigen, schlug und prügelte sie. Abtransportiert marschierten sie in einer Kolonne von Flüchtlingen, die wieder in Beschimpfungen ausbrach und nach den Unglücklichen schlug. Vollkommen ausgeraubt, gefesselt und geschlagen Was aus englischer Gefangenschaft befreite Flaksoldaten, einem Bericht von Martin Schwader erzählen, ist fast un glaublich. Man zog ihnen Stiefel und Röcke aus und nahm ihnen nicht nur ihre Papiere ab, sondern entwcndcic ihnen auch sämtliche Wertsachen und das Geld, das sie bei sich trugen. Tann fesselte man die fünf wehrlosen deutsche» Soldaten mit Stricken an Händen und Füßen und band ihnen obendrein noch Arnie und Beine zusammen. In dieser trostloie» Lage wurden die Gefangenen nebeneinander aus die Straße gelegt, um für den Fall eines neuen deutschen Angriffes als Kugel fang zu dienen. Ohne Essen und Trinken ließen die Englän der ihre Opfer liegen, als sie am nächsten Morgen in kops- loser Flucht davonjagten. Das Rote Kreuz zum Angriff mißbraucht Das Zeichen des Roten Kreuzes wird so wenig geachtet, wie es zum heimtückischen Angriff gegen unsere Truppen mißbraucht wird. So fuhr ein französischer Sanitätskraftwagen, wie Kriegs berichter von Imhoff schreibt durch einen von deutschen Trup pen besetzten Ort, allem Anschein nach in Richtung auf den nahen deutschen Verbandsplatz Er wurde in keiner Weise be helligt. Am Ortsende fielen plötzlich Schüsse aus dem angeblichen Sanitätskraftwagen. Die Ortssicheinug erwidert das Feuet, erledigt den Wage« und untersucht ihn Keine Verwundeten, nicht^einmal Verb.andsMg darist, RelM-Kmlgo amlettlert Brutale Ausbeutung des ehemaligen Verbündeten In welch brutaler Weise England die Opfer, die es in den Krieg getrieben hat. ausbeutet und versucht, sie ihrer kolo nialen Besitzungen zu berauben, gebt aus einer Meldung des Londoner Berichterstatters der Madrider Zeitung „Ha". Augusto Assia, hervor. Der spanische Korrespondent berichtet, daß die englische Regierung sich mit der ehemaligen belgischen Regierung bereits dahin geeinigt habe, daß sich der größte Teil von Bel- gisch-Kongo in den Händen Englands und teilweise auch Frank reichs befinde. Die Völker bluten für England und Frankreich. Derweilen nehmen die „Beschützer der Kultur" nicht nur die Goldschätze in Besitz, sondern annektieren auch noch den Kolonialbesitz ihrer „Schützlinge". Auf diese Weife wurde Englands Weltreich zu« sammengerafft. Rezept für den Kamp? gegen Tanks Die Engländer übertrafen sogar Münchhausen Es ist für einen Reporter nicht leicht, dem Wunsch Chur« chills zu entsprechen und die Ankunft britischer Soldaten in England zu verherrlichen. Siegeshymnen sind nicht zu singen, also erklärt er, die Zurückaekehrten brennen daraus „wieder ge gen die Deutschen zu kämpfen" — warum sie da wohl erst fort gelaufen sind? — und erzählt dann, „wie diese kühnen Tommies ! gegen die deutschen Tanks vorgeganaKi sind Am liebsten nnv sie immer auf die Trittbretter (l!) der Tanks gesprungen und haben dann mit ihren Revolvern durch die Schlitze ins Inner« geschoßen. Dann riefen die Deutschen: „Kameraden, schießt nicht, wir ergeben uns" und.... der Feind war erledigt. Also gelesen nicht etwa rn Münchhausens gesammelten Moritaten, sondern am 31. Mai 1940 im Londoner Nachrichten- , dienst! Englischer Flallreuzer versenN London gibt den Verlust der „Curlew" zu Aus London wird amtlich mitgeteilt, daß der britische : Kreuzer „Curlew" (4290 Tonnen) infolge eines Bombenan griffes vor einigen Tagen an der NordkÜste Norwegens ge- j funken ist. Lie „Curlew" ist ein Flakkreuzer, der im Jahre 1917 ge« baut wurde und 440 Mann Besatzung hatte. Seine Bestiik- i kung bestand aus acht 10,2-cm-Luftabwehrgeschützen, vier 4- i cm-Geschützen und vier MGs. Die amtliche Londoner Mitteilung über die Versenkung de» ' britischen Flakkreuzers „Curlew" (4990 Tonnen) durch Bom benangriff an der Nordküste Norwegens ist sehr bedeutungsvoll, j Zum erstenmal gibt damit Nämlich die britische Admirali tät den Verlust eines englischen Kriegsschiffes durch deutsch« Fliegerbomben zu. Dieses Eingeständnis dürfte Herrn Churchill sicher lehr schwer gefallen sein. Es ist auch zweifellos nicht etwa dem Wunsche zuzuschreiben, endlich objektive Verlustberichte zu ge ben. Es entsprießt vielmehr einzig und allein der bitteren Erkenntnis, daß es nunmehr höchste Zeit ist, das englische Volt an bevorstehende schwerere Ereignisse zu gewöhnen und außer dem der Einsicht, baß die durch deutsche Luftangriffe verur sachten Kriegsschiffsverluste Io zu nehmen, daß man ne einfach nicht mehr totschweiaen kann. Unter diesen Umständen könnte man Churchill allerdings empfehlen, nun endlich einmal Eeneralinventur zu machen und auch im übrigen die auf dem Meeresgründe liegenden Kreuzer, Schlachtschiffe usw. zu nennen. Zynisches EingMndnis Spaak Zusammenarbeit mit dell Feindmächten schon seit langen» Dem sogenannten Außenminister der belgischen Lmigra«- tenreaierung in Pari«, der sich früher nicht genug tun konnte, die Neutralität Belgiens zu behaupten, ist bei einem Interview, das er dem Pariser Vertreter von United Preß gab. ein bemer kenswertes Eingeständnis entschlüpft, aus dem klar heroorgeht, daß Belgien längst vor der deutschen Besetzung mit den Feinde» Deutschlands zusammenarbeitete. Herr Spaak erklärte dem ame rikanischen Journalisten wörtlich: ,^ur Finanzierung ves Krie ges stünden genügende Mittel zur Verfügung, weil die belgische Negierung rechtzeitig vor Ausbruch der Feindseligkeiten ihr« geiamten Goldreserven in Höhe von 23 Milliarden belgischen Francs außer nach Neuyork nach Paris unL London geschafft habe. Darüber hinaus hat die belgische Regierung noch besondere Vorsichtsmaßnahmen getroffen unb bie Maschinen und Werkzeuge der belgischen Heereswerkstätten rechtzeitig ins Ausland ge- schafft" Ein offeneres und zynischeres Geständnis einer Zusammen arbeit zwischen der heutigen belgischen Emigrantenregierung unb den Feindmächten ist schwer denkbar. Deutschland erkennt und würdigt das Rote Kreuz als ein Vorbild der Opferwilligkeit und unbedingten Zu verlässigkeit im Dienst an leidenden Volksgenossen. Das Deutsche Rote Kreuz erfüllt damit im höchsten Sinne die Pflicht nationaler Volksverbundenheit. Adolf Hitler.