Volltext Seite (XML)
Ottendorfer Zeitung LokalanZeiger und Anzeigeblatt für Ottendorf-Okrilla u. Umg. Erscheinungstage: Dienstag, Donnerstag, Sonnabend. Bezugspreis monatlich 1.1V kinschließltch Trägerlohn. Im Falle höherer Gewalt (Störungen d« Betriebes der Zeitung, der Lieferanten oder der Besörderungsetnrichtungen) hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Slachüefrnmg der Zeitung oder Rückzahlung de» Brzu«»- Anzeigenpreis: Die 6 gespaltene mn,-Zeile oder deren Raum 0 All« »etteoe MW Nachlatz usw. laut auflievender Anzcigenpreislist«. Anzeigen »Annahme bi» M UH» W» mittags des Erscheinungstages. Bei femmündlicher Anzeigmannahme wird Ket» OemW für Richttgkett übemommem Bei Konkurs und Awangoveegtetch «eUfcht Mo» gtzuMM anfpruch. Dies« Aottnng »orGff««Mcht di« «mtlichr« VekUemtmach««,-» der Gemeinde. Behörde -« Ottendorf «Okrilla «ud de« Finanzamt«« M Badidoe» Aostfchnkkonto: vr««d«n 1S4D». von» und Verlag: Buchdruckerei Hermann Rühl«, Inh. Georg Rühle, Ottendors-Okrilla. Girokonto: 851. — Fernruf: M. c^... c . ' - , — — Kummer 58 Sonnabend, den 18. Mai 1940 39. Jahrgang Vsatsodv VruA Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: ^ach dem Zusammenbruch der südlich Löwen gelegenen britisch-französischen Stellung sind Freitag gegen Abend "e deutschen Truppen in Brüssel einmarschiert. Metzeln und Löwen gefallen . Deutsche Truppen sind nach schweren Kämpfen durch A Dylye-Stellung nördlich Löwen gebrochen und haben Zecheln genommen. An umfassenden Angriff ist Löwen Freitag gefallen. Bor Antwerpen Im Norden von Antwerpen haben sich die deutschen puppen im weiteren Vordringen an die Nordfrontbe- ''stigung herangeschoben. * Nun ist die deutsche Wehrmacht auch in die Hauptstadt des Undes siegreich eingezogen, das sich zusammen mit Holland zum Werkzeug der englischen Kriegshetzer machen lieh. Die Männer Erdings, die eine Politik, die zum Unglück des Landes aus- Mn mutzte, nicht nur nicht verhinderten, sondern iogar bemüht sieben, sie sind im Begriff das Land in der Stunde der Mahr genau so im Stich zu lasten, wie es die holländische Gierung getan hat. Die belgische Regierung hat sich "uchtartia nach Ostende begeben, um von hier aus leicht M schnell die Flucht in die Arme der Kriegshetzer anzutreten, zwar ihre willfährigen Werkzeuge aufnehmen werden, aber ^Weiteres Volk durch sein nicht gehaltenes Hilfeoerspreche» betrogen haben, wie andere Völker vorher. Zur Seberfavrt nach England derett Belgien« Regierung vor der Flucht » Vie Havas meldet, befindet sich die belgische Regierung seit Mnerrtag in Ostende Von hier kann sie jederzeit nach Eng- *">> w«tersahren. z Da, gleiche Havasbüro. das heule die Uebersiedlung der fischen Regierung nach dem Hasen Ostende mitteilen muh, ^Me noch gestern stolz aus amtlichen Kreisen Brüssels zu »Achten: Die belgische Regierung wird auch weiterhin in ihrer Mamtheit ihren Sitz in der Hauptstadt behalten! KriegSzone Paris H Nach einer Meldung des Londoner Nachrichtendienstes au* w ist Varis und das Erbtet um die Hauptstadt zur Kriegs- erklärt worden. Auch die Se»ler Liga dealt an Umzug z». L^opolo d. Italia- beschäftigt sich mit einer Meldung über "kr Liga, nach der dieser famose Verein sich mit der Ab- As trägt, nach Frankreich überzusiedeln. Die Flucht au« Genf U'etze mehr als zwei Jahrzehnte einer Tätigkeit ab, die beharr- darauf gerichtet gewesen sei. den erbärmlichen Zustand der s, AU „ud ^r Ungerechtigkeiten, den Frankreich und England j, ."«rsailles zum Schaden Deutschlands und Italiens geschaffen Abe», aufrechtzuerhalten. Die Flucht der Genfer Liga nach l.Mreich errege auch den begründeten Verdacht, dah die Völ» s Zündler Angst hätten, selbst aus neutralem Boden bloßste!» Paniere und Dokumente aufzubewahren. — Aehnlich« "Mmen bringen spanische Zeitungen. London wird wieder evaluiert Ernste Meldungen aus Italien d.. Dar Stockholmer „Aftonbladet" läßt sich aus London mel» de» «"K dort ernste Meldungen aus Italien vorlägen, so über Abbruch des Schiffsverkehrs zwischen Italien und Istanbul Anordnung der „Adriatischen Schiffahrtsgesellschaft". ^ Weiter läßt sich das Blatt melden, datz London jetzt wieder filier, werde Tausende von Familien verliehen die englische ^"Mstadi Camiliche Lokale schlössen Ich, zeitig am Abend, und Nachtleben in London sei völlig verändert Die Fest»»« Rmwr n.,,Am rechten Flügel der Dyle Stellung liegt am Zusammen- von Maas und Sambr« Namur, ebenso wie Lüttich mit 'U Mitteln modernster Festungstechnik ausgebaui Bei Namur ^Wn dir Maaslinie und die Dyle-Stellung zus.. men. Di« Um ng verbindet die beiden Befestigungssysteme und hat di« ^Mbe eines LLellenbrechers gegen jeden Angriff von Osten. Mu Lüttich war dies« Festung bei den Berechn gen des hÄstchen und französischen Eeneralstabes die zwei groß« v»?,^k«ng für de« Widerstand. Mit ihren Forts cd weit- töM^gten Anlangen stand sie um so mehr als schi es mili, 7'Ms Hindernis für den Angreifer, als seit l zsbeain« sg'" Einsatz größter Mittel di« Vervollkommnung -rer Befe- »w Moulagen gefördert worden war. Im Weltk- g ist Namur und 23. August 161« genommen worden. Ä» 16. Mat ^„brachen widern« deutsch« Truppen in die Rmckostsront " Namur «i«. "^dolage verhindert, nicht verübt" ^"khsln^, Zeitung würdig die Bedeutnng der Fallschirm- , truppe« ^ver dj, Bedeutuna der Fallickirmtruvve« ist gerade «tz »en m SrÜ88«I den letzten Tagen viel mstunert worden und es hat dadel auch nichl an den plumpsten Diffamierungen von leiten der West mächte gefehlt. Durch die Feststellung des Oberkommandos der Wehrmacht ist die Stellung des Fallschirmjägers eindeutig und unmitzverständlich als deutscher Soldat umrtsien worden hin ter dem die gesamte deutsche Wehrmacht und das deutsche Volk stehen , Diese Feststellung wird auck in einem Leitartikel des Stock holmer ..Aftonbladet" unterstrichen der den Wert der Fallschirm- truppen dahingehend beurteilt datz es nicht die Aufgabe der Leunchen in Holland war. Sabotage zu verüben, sondern Sa botage zu verhindern Aus diese Weise, so schreibt das Blatt, seien Wege, Brücken und Dämme vor der Zerstörung bewahrt worden. Ei« Nia« von Millenrlkaft Kundgebungen für König und Duce im Senat 2n der Schlußsitzung der Moilagung des italienischen Senats wurde der Haushaltplan endgültig angenommen Senatsprän- dent Guardo gab der Hellen Empörung über Vik Schikanen der Westmächte Ausdruck. In dieser großen geschichu chen Stunde schließe sich das italienische Volk eng um den König und Kaiier und um den Duce. Es stelle einen eisernen Block von Willens kraft dar und sei bereit, den Befehlen des Duce überall zu fol gen. da es wisse, vaß der Wen unter seiner Führung zum Schutze seiner heiligen und unantastbaren Rechte als das einzige Ziel die Größe und die Macht Italiens vor sich habe. Der Senar billigte dieses Versprechen mit erneuten stürmischen Ovationen für den König und den Duc«. Sore BeWa steht schwarz »Hitler ist stark genug, um einen Angriff aus di« Maginotlini« unternehmen zu können" Selbst der ehemalige englische Kriegsminister Hore Belisha muß am Donnerstag im „Paris Soir" zugeben, daß die Nerven- beanspruchung der Völker Frankreichs und Englands infolge des Beginns der deutschen Offensive über die Maßen groß ist. Schon nach Deutschlands Sieg in Norwegen hätte sich di« Luftlinie zwischen den deutschen Basen und England auf 520 Kilometer verringert. Wenn Deutschland die holländisch-bel gische Küste halten könne, dann seien die deutschen Flugzeuge nur noch 96 Kilometer von England entsernt. Durch die zahlenmäßige ueberlegenheit seiner Divisionen könne Hitler ohne weiteres einen Angriff aus die Maginotlinie unternehmen. Durch die Besiegung Belgiens würde Deutschland in veu Besitz eines unübersehbaren industriellen Reservoirs kom men. Stahl- und Eisenwerke würden für Deutschland arbeite« können. Maginot-Linie 1VV Führerhauptquartler, 17. Mai. Da» Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: In der Schlacht zwischen Antwerpen und Namur wurde die Dyle-Stellung südlich Wavre durchstoßen und die Nordost front der Festung Namur genommen. Südlich Moubeuge bi» nach Carignan südöstlich von Sedan ist die Maginotlinie auf einer Breite von 100 Kilometer durchbrochen. Fran zösische Panzerkräfte, die sich westlich Dinant unseren Panzern entgegenwarfen, sind geschlagen. Verbände de» Heere» und der Luftwaffe verfolgen überall den nach Westen zurückgehen den Feind. In den Kämpfen südostwärt» Sedan errang d«r Kam» mandeur eines motorisierten Schützenregiment», Oberstleutnant Balck, durch rücksichtslosen persönlichen Einsatz besondere Er- solar mit seiner Truppe. Bisher wurden an diesem Teil der Front 12000 Gefangene gemacht, darunter 2 Generale und zahlreiche Geschütze. Auf dem Südflügel wehrten eigene starke Kräfte feind liche Entlastungsangriffe ab und konnten im Nachstoß auch hier Boden gewinnen. An der Saarfront wurde die Erkundungstättgkeit gegen die Maginot-Linie fortgesetzt. Wie bereit» durch Sonder- Meldung bekanntgegeben, wurde gestern durch französische Fern kampfartillerie ohne militärische Gründe die unverteidigte Stadt Rastatt beschossen. Deutsche schwerste Batterien baben araushin al» Vergeltung das Feuer auf Hagenau eröffnet. In Holland ist die Eroberung der Inseln in der Provinz Zeeland im Gange. Die Insel Tholen hat gestern kapituliert- Hauptangriffsziel« drr Luftwaffe bildeten am 16. Mai oi« rückwärtigrn Verbindungen de» Feinde» in Frankreich und Belgien. Zahlreiche Eiscnbabnstrkckcn und Straßen sind nach haltig zerstört, Trnppentronsportzüge vernichtet, Truppenan» jammlungen und Marschkolonnen zersprengt worden. Schon habe Vas Reich durch di« Besetzung Diinemarki» «n» Norwegen» den englifchen Handel mit Skandinaoi«« vollständig unterbrochen und dadurch ein englijsches Handelsvolumen von 17 Milliardenajranzösijchen Franken vernichtet. Nnn hab« Deutschland den Handel Frankreich, und Englands mit Hollon» zerstört. Man müsse wissen dah diejc beiden Länder au» Hol» land für über 17 Milliarden einsührten und für fast 12 Milliai den Franken auvsührtrn Alles in allem ist Hore Belisha davon überzeugt, dah auch für Frankreich und England der Kampi gegen da« Reich ein Kamps um Sein oder Nichtsein geworden ist. aber er sieht nur die Gefahr und die Größe des notwendigen Einsatzes, aber keinen Weg, wie da» Reich durch England und Frankreich ni» derzuringen wär«. England; verrat erkannt Holländische Erbitterung gegen die geflüchtete Regierung und England und Frankreich — Wieder normal«» Leben in de» Städten Nach der Niederleaung der Wassen durch die holländisch« Armee beginnt das Leben im Lande immer mehr den normalen Zustand anzunehmen. Hierbei verdient besonders heroorgehobe« zu werden, daß der Einzug der deutschen Wehrmacht mit sicht lichem Interesse in den verschiedenen Städten Hollands von ver Bevölkerung beobachtet wurde. Holländische Polizisten versehen überall wie gewöhnlich ihren Dienst, und alle bisher ergangenen Bestimmungen über Beschränkung des täglichen Lebens die Bewegungsireihett i» den Abendstunden, versrühte Polizeistunde usw., die feinerzeil durch holländische Stellen verfügt wurden, konnten bereits wie der aufgehoben werden. In den Straßen ver holländischen Städte herrscht das normale betriebene Leben. 3n der Bevölkerung herrscht tiefe Enttäuschung über das Verhalten der ehemaligen Regierung, die durch ihre völlig einseitige englische Orientierung das Land in einen Krieg gezerrt hat und dazu mit einem großen Teil des holländischen Nationalvermögens in Begleitung einer Anzahl von Kapita listen das Land im Stich ließ. Dieselbe Erbitterung kann hin sichtlich Englands und Frankreichs beobachtet weiden. D:e Meldungen der niederländischen Presse^ vaß die Eng länder soviel wie möglich Vorräte die den Bedürfnissen det Bevölkerung bienen, zerstörten, haben die Verbitterung wegen des Verrates Englands noch verliest. Nicht beüet haben Vie motorisierten sranzösischen Truppenteil« abgeschmlten, vie in Nord-Brabant erschienen war«« Ihr Auftretrn geg«n di« Zivilbevölkerung wird am besten durch die Tatsache warakt«r^ siert. daß vie nachfolgenden deutschen Truppe« durch die Bevöl kerung begrüßt und ausgenommen wurden. , Endlich verzeichnet vie holländische Press« in besonder«« Erbitterung die Tatsache, daß vie bringende Bitte ves hollän dischen Oberkommandos, englische Streitkräsie joiort nach Rot terdam ,u entsenden, mit Ver Begründung abgelehnt wurde, Rotterdam läge zu weit von ven englischen Marinestützpunkt«« «ntsernt. Km öreit durchkrochen Durch Angriffe gegen feindlich« Srestreitkräfte und Transportschiff« sind vor d«r nied«rländtsch-btlgisch«n Küste ein feindlicher Kreuzer und ein Kanonenboot versenkt, ein Transportschiff so schwer gertoffen, daß «S auf Strand ge setzt werden mußte, und zwei französische Zerstörer beschädig! worden. In der mittleren Nordsee erhielt ein getauchte» U- Baot einen Bombentreffer. Seine Vernichtung ist wahr scheinlich. Vor Narvik gelang «S, auf einen, Schlachtschiff und einem leichten Kreuzer Bombentreffer zu erzielen und einem Tanker von IS 000 To. in Brand zu werfen. Ein feindlicher Jäger wurde dort im Luftkampf abgeschossen. Unsere Ge birgsjäger konnten in ihrem Abwehrkampf durch Luftangriffe auf feindliche Ausladungen und Ansammlungen entlastet wer den. Verstärkungen wurden ihnen zugeführt. Am gestrigen Tage hat der Feind im Westen insgesamt 59 Flugzeug« verloren. Davon sind 30 Flugzeuge im Luft kampf, acht durch Flackartillerie abgeschossen, der R«st am Boden zerstört. 15 eigene Flugzeuge werden vermißt. 6 Messerschmitt schiebe» 13 Engländer ab Weiter gibt das OKW. bekannt: Die deutsche Luftwaffe erzielte bereit» in den Morgen stunden de» 17. Mai eine Reihe von bemerkenswerten An- griffverfolgen. An der belgischen Front schoß heute innerhalb einer Stunde eine deutsche Staffel von lech» Messerschmitt- Jägern 13 britische Kampfflugzeuge des Muster« Blenheim ab, ohne selbst irgendwelche Verluste zu haben. Im Hafen von Dünkirchen wurde ein Zerstörer durch zwei Volltreffer schweren Kalibers innerhalb weniger Minuten zum Sinken gebracht. Außerdem wurden ein Kreuzer und ein Handelsschiff vor Dünkirchen durch Bombentreffer schwer beschädigt.