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Erzgebirgischer Volksfreund : 13.07.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929-07-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192907137
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19290713
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19290713
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1929
-
Monat
1929-07
- Tag 1929-07-13
-
Monat
1929-07
-
Jahr
1929
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 13.07.1929
- Autor
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Freitag, 8 Uhr: Kindermission; 6 Uhr: Mäüchenjungschar. Helfcrvorbereitung. VoNsblvNothek Schneeberg: Sonnabend geöffnet 8 Uhr. Kirchen- Nachrlchlen Sonntag (7. S. n. Tr.), dm 14. Juli. Nitderschlema. Vorm. 9 Uhr: Predigtgotteedienst. — Montag, adend, 8 Uhr: Iungmädchenabend im Pfarrsaal. Wildbach. Vorm, v Uhr: Lesegottesdienst. dergruppe de» Iungmönnerveretns. — Freitag, abend« 8 Uhr: Männerverein im Pfarrsaal. H. — In Auerhammer («hem. Schnei- bersche Fabrik): Dienstag, abend» 8 Uhr: Iungfrauenverein. Au«, Friedenskirche. Früh 9 Uhr: S. Katechismusgottesdienst (beson dere Liederzettel unentgeltlich). Die Unterredungspflichtigen nehmen am Kouptgottesdienst teil. — Dienstag, abends 8 Uhr: Iungfrauenverein. Dom 15. bis einschl. 10. Juli ist der Pfarrer beurlaubt. Hauptamtlich wird er durch Pfarrer Herzog bezw. Pfarrer Leßmüller in St- Nicolai vertreten. Dringliche Mel- düngen sind in den Vormittagsstunden von 8—12 Uhr beim Pfarramtsexpedienten Grünenwald, Bahnhofsstr. 27/III l., vor- zlBringen. — Christlicher Verein Junger Männer: Heute, Freitag, abends 8 Uhr: Schnitzabteilunq, H. Fachschulmstr. B. Anger. — Sonnabend, nachm. 162 Uhr: Christliche Iunqschar: Wanderung. Mitzubringen sind: ein fröhliches Herz, Proviant (Brot und dergl.), ungefähr SV Pfg. b. Rasten i. d. Konradswiese, Spiele usw. Rückkehr gegen 9 Uhr abends. — Montag, abends 8 Uhr: Hauptvereinsabend: „Vom Segen der Seelsorge an den Brüdern", Gr. — Freitag, abends 569 Uhr: Leseabend: „Georg Müller v. Bristol". Schneeberg. Vorm. 9 Uhr: Predigt über 1. Thess. 5, 17—19, Helm; 11 Uhr: Kindergottcsdienst, Oberlehrer Meyer; nachm. 562 Uhr: Unterredung, Helm; abends 8 Uhr: Illnglingsverein. — Montag, abends 8 Uhr: Kriegerwitwenabend. — Dienstag, abends 8 Uhr: Frauenmissionsverein. — Mittwoch, abends 8 Uhr: Bibelstundc, Helm. — Donnerstag, abends 8 Uhr: Iungfrauenverein. — Frei tag, abends 8 Uhr: Bläserchor. Neustädtel. 9 Uhr: Predigtgottesdienst (Predigt über das 3. Haupt stück); 5611 Uhr: Beichte und hl. Abendmahl; 11 Uhr: Kinder gottesdienst; 162 Uhr: Taufgottesdienst; 4 Uhr: Bibellreis im Jugendheim; abends 8 Uhr: Iungfrauenverein. — Mittwoch, 162 Uhr: Taufgottesdienst; abends 8 Uhr: Dibelstunde i. d. Pfarr«. Lößnitz. Borm. 9 Uhr: Hauptgottesdienst mit anschl. Abendmahls- feier, Pfarrer Anacker. Der Kindergottesdienst fällt während der Schulferien aus. Nachm. 163 Uhr: Taufgottesdienst, Oberpfarrer Obenaus. Die Vereine kommen zu den gewohnten Zeiten zu sammen. Schwarzenberg, Georgenkirche. Borm. 56 9Uhr: Deichte und hl. Abendmahl, Hauffe; 9 Uhr: Hauptgottesdienst, Hauffe; 5611 Uhr: Kindergottesdienst in der Kapelle zu Schw.-Sachsenfeld, Lehrer Weigel. — Montag, abends 8 Uhr: Cvang. Verein junger Männer. — Dienstag, abends 8 Uhr: Iungmädchenverein in Bermsgrlln. — Mittwoch, abends 8 Uhr: Iungfrauenverein — Donnerstag, abds. 8 Uhr: Iungfrauenverein; abends 8 Uhr: Posaunenchor. — Frei tag, abends 8 Uhr: Vorbereitung für den Kingerg., Bennewitz. Schwarzenberg-Neuwelt, Lmmausktrche. 9 Uhr: Lesegottesdienst; 1611 Uhr: Kindergottcsdienst 2. Abt. — Im Pfarrhaus«: Dienstag, 3 Uhr: Großmütterchenverein; 8 Uhr: Iungmädchcn- verein 1. und 2. Abt. — Donnerstag, 8 Uhr: Iungmännervcrein; 8 Uhr: Freiw. Kirchenchor. — Im Gemeinschaftssaale: Sonntag, 5611 Uhr: Kindcrbund; 8 Uhr: Gemeinschaft. — Mon tag, 569 Uhr: Iugendbund. — Dienstag, 8 Uhr: Gemeinschafts- stünde. — Mittwoch, 569 Uhr: Iugendbundchor. — Freitag, 8 Uhr: Posaunenchor Emmaus. Griesbach. 5610 Uhr: Predigtgottesdienst; 5611 Uhr: Kindergottesd. Radiumbad Oberfchlema. Vorm. 169 Uhr: Abendmahl; S Uhr: Gottesdienst. — Dienstag, 8 Uhr: Iungmännerverein. — Mitt woch, 8 Uhr: Bibelstunde im Bade. Iungmännerverein und Iungfrauenverein ält. Abt. Burkbardt*grün. Freitag: Kindergottesdienst und Bibelstunde. Albernau. Vorm. 9 Uhr: Predigtgottesdienst (3. Katechtsmusprcdlgt); 5611 Uhr: Kindergottesdienst; ,42 Uhr: Unterredung — Die Wochenveranstaltungen fallen infolge Erneuerungsarbeiten im Pfarrsaal aus. Sosa. 9 Uhr: Predigtgottesdienst, anschl. Beicht« und bl. Wendmahl; 11 Uhr: Kindergottesdienst jüng. Abt.; S Uhr im Pfarrsaal: Kon- firmandenunterrcdung. — Montag, 8 Uhr: Inngmädchenbund ll. — Dienstag, 8 Uhr: Inngmädchenbund I. — Mittwoch, 168 Uhr: Iungmännerverein — Donnerstag, 169 Uhr: Bibelstunde (1. Kor. 8, 16—23). — Freitag, 8 Uhr: Helierinnenstunde. Lauter. Früh 7 Uhr: Iugendgottesdienft; vorm. 9 Uhr: Haupt- gottesdienst, Pfr. Schmidt; 11 Uhr: Kindergottesdienst; 563 Uhr: Taufgottesdienst. — Veranstaltungen im Pfarrsaal: Montag, 566 Uhr: Knabenjungschar; 8 Ubr: Iungmännerverein. — Dienstag, 8 Uhr: Iungfrauenverein. — Mittwoch, 8 Uhr: Kirchen chor- — Donnerstag, 8 Uhr: Bibelstunde. — Freitag, 8 Uhr: Po saunenmission. — Veranstaltungen in der Luther stube: Dienstag. 8 Uhr: Misiionskranz. — Mittwoch, 2 Uhr: Bernsbach. Vorm. 9 Uhr: Predigtgottesdienst; 1611 Uhr: Kinder gottesdienst; 162 Uhr: Taukotttsdienst. — Montag, abends 8 Uhr: Iungfrauenverein 1. Abt. — Mittwoch, abends 169 Uhr: Bibel stunde. — Freitag, abends 8 Uhr: Iungmännerverein. Beierfeld. Vorm. 9 Uhr: Predigtgottesdienst am Ehrenmal auf dem Heldcnhainfriedhof (bei schlechtem Wetter findet der Gottesdienst in der Kirche statt); 1611 Uhr: Kindergottesdienst. — Montag, nachm. 167 Uhr: Mädchenjungschar; abends 8 Ubr: Iungmännerverein. -7* Dienstag, abends 8 Uhr: Kirchenchorstnastunde. — Mittwoch, abds. 169 Uhr: Bibelstunde. — Freitag, abends 8 Uhr: Jungfrauen- verein 2. Abt. Demeinschaftshaus Aue, Bockauer Straße 1b. Vorm. 1611 Uhr: Sonntagsschule: nachm. 162 Uhr: Spaziergang mit Waldandacht (Krusche); abds. 8 Uhr fällt di« Versammlung aus. — Montag, abds. 8 Uhr: Freundeskreis f. j. Männer. — Dienstag, abends 8 Uhr: Blaukreuzstunde. — Mittwoch, abends 7 Uhr: Freuirdeskreis f. j. Mädchen; abends 816 Uhr: Iugendbund f. j. Mädchen. — Don nerstag, abends 8 Uhr: Dibelstunde. — Freitag, abends 8 Ubr: Iugendbund f. j. Männer. — Sonnabend, abends 8 Uhr: Musik- chor. Jedermann ist herzlich eingeladen. Landeskirchliche Gemeinschaft Neustädtel. Vorm. 1610 Uhr: Sonn- tagsschule; cchends 7 Uhr: Versammlung. — Dienstag, nb«nds 8 Uhr: Iugendbund. — Mittwoch, abends 8 Uhr: Bibelstunde. Jedermann herzlich eingeladen. LnndeskirchNche Gemeinschaft Radiumbad Oberfchlema. 5611 Uhr: Sonntagsschule; 8 Uhr abends: Versammlung. — Dienstag, 8 Uhr: Iugendbund. — Mittwoch, 8 Uhr: Mbelstunde. Jeder mann willkommen Landeskirchliche Gemeinschaft Niederschlema. Sonntag, 1611 und 16 Uhr: Sonntaysschule; 8 Uhr abends: Gcmeinschaftsstunde. — Dienstag, 8 Uhr: Bibelstunde bei H. Brückner. — Mittwoch, 8 Uhr: Missionsnähstunde. — Donnerstag, 8 Uhr: Iugendbundstunde. Methodistenkirche Aue, Msmarckstraße 12. Sonntag, vorm. 9 Uhr: Gottesdienst; 1-11 Uhr: Sonntagsschul«; abends 7 Uhr: Gottes dienst. — Mittwoch, abends 568 Uhr: Bibel- und Gebetstunde. Jedermann ist freundlich eingeladen. Methodistenkirche Schneeberg. Missionssest. Vorm. 9 Fest gottesdienst; 5611 Uhr: Sonntagsschule; abends 6 Uhr: Gesangs gottesdienst. — Dienstag, abends 8 Uhr: Zugendbund. — Mitt woch, abends 8 Uhr: Bibelstunde. zu verkaufen, wäre nicht so schwer. Wenn man nur einen vro Tag verkauft, so sind das achtzehn Mart. Die Adressen, die man erhält, liegen in den verschiedensten Stadtteilen. Bei den Kreuz- und Ouerfahrten mit dem 25 Pfund schweren Koffer kann man viellercht zehn Adressen am Tage aufsuchen. Die Leute sind voll Interesse, lassen sich den Apwnrat vor führen, sich einmal die dreckigen Möbel sauber machen. Man soll möglichst, wenn der Mann kommt, spät abends oder am Sonntag vorführen. Dann heißt es: Ist ja sehr schön. Wun- derbarer Apparat. Kaufen? Nein. Das können wir jetzt nicht, vielleicht im nächsten Jahre. Und auf einen Einwand hin: Aber die Firma hat doch gesagt, die Vorführung ist ganz unverbindlich. Der geschickteste Vertreter wird bei zwölf- stiindiger täglicher Arbeitszeit, die Sonntage eingerechnet, im Monat fünf Apparate verlaufen. Dann hat er, die Unkosten eingerechnet, im Monat 120 Mar? verdient, di« er noch nicht einmal auf einmal, sondern im Lause von zwölf Monaten, ausgezahlt erhält." Als ich am Abend des ersten Tages nach Hause kam, über raschte mich meine Frau. „Sich mal, Alfred, hier kam heute so ein armer Reisender, schon zwei Jahre stellungslos. Dem habe ich diesen Tropfenfänger für 40 Pfennig abgekauft." Worauf ich vernichtet auf einen Stuhl sank. Meine Bilanz nach sechs Tagen sah so aus: Arbeitszeit pro Tag zehn Stunden. Zahl der besuchten Haushalte pro Tag 170 bis 200. Zwei Paar Stiefelsohlen zerrissen - 8 Mark. Kahl der verkauften Tropfenfänger an den einzelnen Tagen: 21, 34, 16, 17, 31, 9. Einnahme dem- gemäß: 2,60 Mk., 4.25 Mk., 2 Mb, 2,12 Mk., 3,90 Mk., 1,12 Mar? — 14,99 Mk. Wochenverdienst. Ausgezahlt erhielt ich noblevweise von Herrn Schuster 15 Mark. Abzüglich 8 Mark für Stiefolsohlen, bleiben 7 Mark Reinverdienst. Geleistet hatte ich mir nichts. Meine Margarineschnitten mittags mit Wasser heruntergespiilt. In 31 Hausern wurde mir vom Portier der Eintritt verweigert, 17mal drohte man mir mich die Treppe hinunterzuwerfen, 51 Hauser konnte ich nicht be treten, weil ausdrücklich an der Tür stand: Betteln, hausieren usw. Nun, zu den Hausierern gehörte ich ja neuerdings auch. Am Sonnabend warf ich nach der Auszahlung den Herren ihren Bettel vor die Füsse. Nannte sie „Betrüger", weil st« mir und den anderen 20 Mark Tagesverdienst in Aussicht ge stellt hatten, die man beim besten Willen nicht verdienen kann. Da drohte Herr Lohn mit dem Gericht, „kann Herr Schuster bezeugen, daß Sie uns haben beleidigt und bedroht. Wenn Sie nicht mehr wotten, Sott, es gibt so viele Arbeitslose, di« werden gerne wollen verdienen 20 Mark." Dann schloß sich die Tür des Geschäftslokales von Lohn L Schuster hinter mir. Ls gibt viele, viele Tausende von Firmen vom Schlage Lohn L Schuster in Deutschland. Vielleicht interessieren sich Gesetzgeber und Staatsanwalt einmal für diese Firmen und machen endgültig eip Ende mit der gewissenlosen Ausnutzung und dem Betrug an den stellungslosen Kaufleuten, endgültig ein Ende mit einem Unwesen, das eines der schlimmsten Zeit- Übel ist: Das Unwesen der Provisionsvertreter. Ich aber hab« mir einen Schwur geleistet: Lieber verhungern, ober nie wie der Provisionsvertreter. Das ist noch schlimmer al» vev- hungern. I MethodiftevNrche N««MM. Mjr: ^vnnMgNchmer ^6 «MN Missioniftst. Vortrag über China, verbunden mit musikalisch», VW lÜunde^^E" Darbietung«». — Donnerstag, abend, S Uhr: Methodistenkirch« Zschorlau. Sonntag, vorm. S Uhr: Predigtgottes dienst; 1611 Uhr: Sonntagsschule; abends 7 Uhr: Predtgtgottesd. Methodist,nNrch« Vurkhardt^rü«. Sonntag, vorm. 1611 Uhr: Sonntaysschul«; nachm. 568 Uhr: Predtgtgotttsdienst. — Donners tag, 8 Uhr: Bibelstund«. Methodisttnkirch« Alderna«. Sonntag, vorm. 9 Uhr: Predigt: 5611 Uhr: Sonntagsschule; nachm. v Uhr: Predigt. — Dienstag: Btbelst. Methodisteukirch« Vock«. Sonntag, vorm. S Uhr: Predigt; XII Uhr: Sonntagsschule; abend, 8 Uhr: Evangelisation-versammlung. — Montag, 8 Uhr: Schweskrn-Missionsveretn. — Mittwoch: Libel- stunde. — Donnerstag: Iugendbund. Bischöflich« Methodisteukirch«. Bezirk Raschau. Mittuxida-Markersbach. Sonntag, vorm. 9 Uhr: Predigt; vorm. XU Uhr: Sonntagsschul«; abends 8 Uhr: Predigt. — Montag, abends 569 Uhr: Frauemniffionsverein. — Mittwoch, abend« 169 i" - Bibelstunde. Zschorlau. Vorm. 9 Uhr: Predigtgottesdienst, Wschirdspredlgt Werner: 1611 Uhr: Kindergottesdienst. — Montag: Männewerein im Pfarrhaus und Posaunenchor. — Dienstag: Jungsrauenverrtn jüng. Abt. — Mittwoch: Semelndebibelstunde im Pfarrsaal; 9 Uhr: Vorbereitung zum Kindergottesdienst. — Donnerstag: Sechs Tage Provisionsvertreter. Don Alfred Käding. Vertreter für zeitgemäße Bedarfsartikel ge sucht. Tayesverdienst von 2V,— Mark. Meldung von 8—1 Uhr bei Cohn L Schuster, Spandaucr Straße 8. So las ick nwrgens in einer Berliner Zeitung. 20 Mark Tagesverdienst. Welche Chancen, welche Möglichkeiten. Wer elf Monate stellungslos ist, der greift schon zu, wenn ihm solch Verdienst geboten wird. An Stellung in der Branche war vorerst ja doch nicht zu denken. Ich zückte also das letzte Markstück und fuhr zur Spandauer Straße. Vör dem Hause Nr. 8 ein großer Menschenauflauf. Alles 20-Mark-Anwärter, konstatierte ich. Wir bekamen Nummern. Um 1 Uhr mittags war ich dran. Ich hatte die Nummer 203. Herr Schuster ließ mich in sein Kontor kommen. Erst examinierte er mich, was Ich bisher getan habe. Elf Monate stellungslos. Das schien dem Herrn zu passen. Solche Leute sind mürbe und machen alles. Dann weihte mich Herr Schuster in seine Geschäfts geheimnisse ein. „Also wir verkaufen einen für die Haus frau unentbehrlichen Haushaltartikel. Den muß einfach jede Hausfrau nehmen. Die Arbeit ist leicht. 20 Mark? Wenn Sie fleißig sind, verdienen Sie auch 40, nu was sag ich, 50 Mark pro Tag. Sehn Se hier, dieser neue Tropfenfänger, also einfach noch nich dajeweien. Das gibt keine Flecke mehr in die gute Tischdecke, verdirbt keine gestrickten Kaffeewärmer, s billig. Greifen Se zu, junger Mann." Zunächst war mir also klar. Keine Kundschaft besuchen, leine Ladengeschäfte, sondern hausieren gehn. Ich wollte ehen. Da fielen mir meine Frau und meine beiden Kinder in. Was tut man nicht, wenn man seine Familie ernähren tll. Ich bekam also von Herrn Schuster eine Kollektion ropfenfänger in allen Farbtönen, eine Preisliste, mußte eine Papiere zurücklassen und versprechen, am nächsten Tage ) Mark Kaution für die Ware zu stellen. Dann war ich itlassen. Angestelltenversicherung, Krankenkasse, das bezahlte le Firma nicht. „Sie sind selbständiger Kaufmann. Der- rgen Sie sich selbst. Bei 20 Mark Tagesverdienst." 20 Mk. ro Tag. Macht bei 25 Arbeitstagen 500 RM. pro Monat. )a war ich fein heraus. Der Tropfenfänger sollte 50 Pfg. isten. Es mußten, da es 25 v. H. Provision gab, pro Tag 60 Tropfenfänger verkauft werden, damit der Verdienst von 0 Mark herauskam. In einem westlichen Vorort fing ich morgens meine Tour n. Nr. 1. Der Portier ist scheinbar nicht zu Haus. Die austür ist offen. Also den Eingang für Herrschaften herauf, -oll man unten anfangen oder oben? Ich entschied mich für nten. Links wurde überhaupt nicht geöffnet. Rechts kam emand ans Guckloch. Eine Kette rasselte vor die Tür unb ann wurde dieselbe einen Spalt breit geöffnet. „Gestatten sie, gnädige Frau, würden Sie mir eine kurze Unterredung ewähren?" — „Was wünschen Sie denn?" — „Darf ich hyen vielleicht den neuen Tropfenfänger . . ." Bums, war e Tür zu. Also wett«. Eine Treppe lincks. Ein Dienst- Raschau. Sonntag, vorm. 9 Uhr: Predigt; vorm. 5611 Uhr: Sonn- tagsschule, abend« 8 Uhr: Deklamatorimn. — Montag, abend« 8 Uhr: Iugendbund. — Dienstag, abend« 8 Uhr: Bibelstund«. PSHla. Sonntag, vorm. 9 Uhr: Pr«digt; vorm- 5611 Uhr: Sonn tagsschul«; nachm. 563 Uhr: Predigt. — Donnerstag, abend« 8 Uhr: Bibelstunde. Ritter«grün. Sonntag, vorm. 1610 Uhr: Predigt; vorm. 5611 Uhr: Sonntagsschule. — Freitag, abends 856 Uhr: Predigt. Baptistengemrind« Schneeberg, Friedenskaprllr, Bahnhofstraß« 91. Sonntag, 9 Uhr: Dibelstunde; 5611 Uhr: Gonntagsschule; 16.89 Uhr: Gottesdienst und Abendmahlsfeier. — Donnerstag, 2018 Uhr: Gottesdienst. Jedermann ist herzlich willkommen. Neuapostolisch« Stmeind« Au«, Kapell« Schneeberger Straße 74. Sonntag, vorm. 9 Uhr: Gottesdienst. — Mittwoch, abends 8 Uhr: Evangelisation. Gönner und Freunde sind Herzl, willkommen. Neuapostolische Gemeind« Schnerberg, Drundstraß« 4/l. Sonntag, nachm. 4 Uhr: Gottesdienst. — Donnerstag, abend» 8 Uhr: Svan- gelisation. Nruapostoltsch« Gemeind« Zschorlau, Am Graben 31b. Donnerstag, abends 8 Uhr: Evangelisationsdienste. Nenapostolische Gemeinde Bockau, Dereinszimm«r Rest. Reich«adl«r. Die Evangelisationsdienste finden jeden Dienstag statt. Neuapostolische Gemeinde Schwarzenberg» im Gartenhaus Nestau«. Lindenhof. Jeden Donnerstag, abends 8 Uhr: Evangelisation»- dienste. Methodistenkirche, Evang. Freikirche Schwaneuberg, Crla«r Str. 8. Sonntag, vorm. 9 Uhr: Gottesdienst; 7 Uhr abends: Hauptgotte«- dienst (Evangelisation). — Mittwoch, 8 Uhr abends: Bibel- und Gebetstunde. Methodlstenkirche, Evang. Freikirche Anto»«thal. Sonntag, vorm. 9 Uhr: Gottesdienst; nachm. 563 Uhr: Hauptgottesdienst. — Don nerstag, abends 568 Uhr: Gottesdienst. Katholischer Pfarrbezirk Aue (Fernruf 967). 14. Juli: 8 Uhr in Eibenstock (Neue Bürgerschule) und 10.18 Uhr in Aue: Gottes dienst. Iugendoereinsversmnmlunq fällt wegen des Schwarzen berger Gartenfestes aus. Werktags hl. Messe 7 Uhr. — Dienstag, 20 Uhr: Gesellenverein im „Muldental". — Mittwochs 20 Uhr: Andacht. Anschließend Kathol. Fraüenverein im Dereinssaal. Katholischer Gottesdienst io Schwarzenberg-Wildena«. Sonnabend: Beichtgelegenheit von 18—20 Uhr. — Sonntag: Beichtgelegenheit von 616 Uhr an. 756 Uhr: Frühmesse; 9 Uhr: Pfarrgottesdienst mit gemeinsamer hl. Kommunion des Frauen- und Iungfrauen- vereins; nachm. 2 Uhr: Segensandacht; 3 Uhr: Beginn de» Gartenfestes der Gemeinde im Pfarrgarten. Wochentags hl. Mess» um 8 Uhr. — Montag, abends 756 Uhr: Dorstandssttzung de» Frauenvereins. Au«, St. Nicolai. Borm. 9 Uhr: 3. Katechivmus-Predlgtgottesdienst. Langenbach. Vorm. 8 Uhr: Lesegottesdienst. (Pater unser, 1. Thess. 8, 17—19), H. (gedruckte Ordnungen liegen ' " - ' - " . aus): vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienst ^., H.; nachm. 563 Uhr: Tausen, L.; abends 568 Uhr: Iungfrauenverein; Iungmännerver- ein: abends 568 Uhr Versammlung d«r jüngeren Gruppe' abends 8 Uhr: Vereinsabend: Beisammensein mit Herrn Pfarrer Herzog. — Montag, nachm. 564 Uhr: Treffen des ffrauenvereins zu Aue, St. Nicolat. und Klösterlein-Zelle im Parkschlößchen. — Diens tag, abend« 8 Uhr: Tabeaverein. — Mittwoch, abends 8 Uhr: Bibelstunde im großen Psarriaal. L. — Donnerstag, abends 8 Uhr: Vorbereitung für Kindergottesdienst 8, L.; abends 8 Uhr: Wan ¬ mädchen öffnet. „Wir geben nichts." Rechts: Es erscheint jemand am Guckloch. Verschwindet wieder. Ich klingle noch mals. Es öffnet niemand. Zwei Treppen. Links: Die Haus frau ist an der Tür. „Zeigen Sie mal. Was kosten die Dinger? 50 Pfennig? Zu teuer." Zu ist die Tür. Rechts: hat man das Klingeln gegenüber und die Unterredung gehört. Man stellt sich tot. Drei Treppen. Links: Ein alter Herr öffnet. So, studiert haben Sie. Korporiert gewesen? Schöne Zeit, was? Ist ja nun lange her. Tja, lieber Freund, ich habe jc auch nur meine kleine Pension. Nehmen Sie's nicht übel. Tropfenfänger kann ich nicht gebrauchen. Rauchen Sie eine Zigarre?" Dann drückt er mir die Hand. Ein Fünfzig- pfennigstück steckt drin. Ehe ich danken kann, ist die Tür ge schlossen. Rechts: Oeffnet eine Frau. „Sie sind heute ohne Uebertreibung schon der fünfzehnte, der etwas anbieten kommt. Gestern waren 90 hier, vorgestern über hundert. So geht das von Tag zu Tag. Wenn 'man bloß jedem zehnten etwas abkaufen möchte, müßte man fünf Mark pro Tag, 125 Mark pro Monat allein dafür ausgeben." — „Aber so etwas Unentbehrliches, wie ich, hat Ihnen doch noch keiner angeboten. Tropfenfänger braucht man doch in jedem Haushalt." — Wollen Sie einmal sehen, wieviel Tropfenfänger ich schon aus Mitleid gekauft habe?" Es hat also keinen Zweck, weiterzu- fragen. Hinterhaus gibt es nicht. Zur Erledigung von acht Wohnungen habe ich 20 Minuten gebraucht. In zehn Stunden, von 9 Uhr morgens bis 6 Uhr abends, könnte man also, ein wenig Zeit fürs Mittagessen auf einem Treppenabsatz abge. rechnet, 200 Wohnungen besuchen. Es müßte also ziemlich jeder Haushalt einen Tropfenfänger abnehmen, wenn die 20 Mark Tagesverdienst, die Herr Schuster herausgerechnet hatte, herauskommen sotten. Als ich die Treppe hinunter ging, klingelte im ersten Stockwerk gerade der nächste. Han delte mit Briefpapier. Als Verdienst hatte die saubere Firma 10 Mark pro Tag ihm vorgerechnet. Acht Tage lang war er unterwegs. Hatte je eine Mark pro Tag verdient. Jetzt wollte er es aufgeben. Als ich das Haus Nr. 2 betrat, hörte ich gerade aus dem ersten oder zweiten Stockwerk eine Stimme: „Aber bedenken Sie, ich bin ein Jahr lang stellungslos, habe Familie." Also wieder einer. Gewürze wollte er verkaufen und — Wäsche- knöpfe. Ich wartete auf ihn. Ec war früher erster Buch halter einer großen Exportfirma. Die Firma ging Pleite. Aus dem Konkurserlös konnten nicht einmal die seit Monaten rückständigen Gehälter der Angestellten bezahlt werben. 35 Jahre alt. Da fand er kein« Stellung mehr. Nun ver- sucht er es so. Und auch wieder ohne Erfolg. Tagesverdienst: Sott: Zehn Mark. Haben: 1,50 Mark. Ls reicht gerade zu Stiefelsohlen. Im fünften Haus traf ich einen Kottegen mü schwerem Koffer, der laut vor sich hinfluchte. Ich war all- mählich neugierig geworden, was denn so alles ohne Fixum als Provisionsreisender herumlief. Erkundigte mich also teil- nehmend nach dem Grunde des Fluches: H. reiste für eine Staubsaugerfirma. Bekam wöchentlich ein« List« mit Adressen, 50 Mark Fixum, keine Spesen und für jeden verkauften Staubsauger 18 Mark. Die 18 Mark wurden aber auch nur Mark für Mark nach Eingang der Ratenzahlungen ausge- zahlt. Und so erzählte er: ,Lu«rst meinte ich, Staubsauser
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