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Ottendorfer Zeitung : 23.03.1940
- Erscheinungsdatum
- 1940-03-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Privatperson
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-194003236
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19400323
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19400323
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1940
-
Monat
1940-03
- Tag 1940-03-23
-
Monat
1940-03
-
Jahr
1940
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 23.03.1940
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s Kriegs- und Handelsschiffe mit 42VVVI versenkt Angriff der deutschen Luftwaffe auf einen Geleitzug bei Scapa Flow — Drei britische Flugzeuge bei Angriffsversuchen auf Sylt abgeschossen Berlin, 23. März. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: An der Westfront zwischen Mosel und Pfälzer Wald örtliche Artillerie- und Spähtrupptätigkeit. Deutsche Kampfflugzeuge griffen am 2Ü. März gegen abend einen durch Kreuzer, Zerstörer und Flugzeuge starkgesicher- ten britischen Eeleitzug in der Höhe von Scapa Flow sowie ein bewaffnetes Handelsschiff im englischen Kanal erfolg reich an. Neun Kriegs- und Handelsschiffe mit einer Gesamttonnage von zirka 42 VW Tonnen sind versenkt worden. Zwei weitere Handelsschisse mit einer Gesamttonnage von zirka 1V VW Tonnen wurden schwer ge troffen, eines der feindlichen Flugzeuge im Lustkamps abgcschossen. Ein eigenes Flugzeug wird vermißt. Am Vormittag des 2V. März wurden einzelne britische Aufklärungsflugzeuge in der Nähe der ost- und nordfriesischcn Inseln gesichct und von der deutschen Abwehr abgewiesen. Die Verluste der britischen Fliegertruppe bei ihren Angrifssver- suchen gegen die Insel Sylt in der Nacht zum 2». März haben sich nach den abschließenden Feststellungen aus 3 Flugzeuge erhöht. Die Weltmächte in Wir nehmen die Abstimmungen in der französischen Kam- der Md die Nachricht vom Sturz der Regierung Daladier ruhig sten Gemütes zur Kenntnis. Sie sind für uns eine innerpolitische französische Nervenkrisis, interessant allenfalls, weil sie die Un sicherheit und Zerrissenheit der französischen Stimmung bestä tigen, die uns schon lange bekannt war. Auf unsere eigene Ein stellung zu der Wirklichkeit der Dinge aber bleiben diese parla mentarischen Schattenspiele ohne jeden, auch nur den geringsten Einfluß. Ob in Frankreich nach Herrn Daladier Herr Rey naud kommt oder irgendein anderer Funktionär eines parlamen tarischen Klüngels an seine Stellung tritt, ist uns völlig gleich gültig. Soll überhaupt ein Wort über die außenpolitische Be deutung dieses Kabinettsrücktritts gesagt sein, so nur die, daß natürlich ein Kabinettsrücktritt niemals ein Sympton errungener Erfolge ist, und daß ebenso natürlich nach Finnland, nach der Brennerbegegnung und nach Scapa Flow dieser Rücktritt in Frankreich ein neuer Schlag für den armen alten Chamberlain in England ist. So wollen wir mit diesem nicht gar zu grausam über seinen Versuch rechten, vor dem englischen Unterhaus sich und seine Re gierung aus den schweren Havarien von Finnland und Scapa Flow herauszulügen. Dieser Versuch Hilst ihm natürlich genau so wenig wie Herrn Churchill seine Bemühungen, die Lecks der englischen Schlachtschiffe mit Lügen zu stopfen. Die Welt weiß das alles besser. Die englische Presse selbst gibt die Lügen Churchills preis und widerlegt die Prahlereien beider, Churchills und Chamberlains, durch die Kundgebung ihrer Ner vosität, ihrer Gereiztheit und ihrer Erbitterung gegen die Re gierung der alten Männer. „News Chronicle" z. V. spricht trotz aller Ableugnungen Chamberlains und Churchills von den „schweren Verlusten der englischen Flotte, die gleichbedeutend mit einer der größten Nieder lagen zur See" seien. — „Daily Mail" fragt erbost, wer denn nun eigentlich für die Verteidigung des wichtigsten eng lischen Flottenstützpunktes verantwortlich sei, der Koch und der Kellner, die Admiralität oder das Luftfahrtministerium. Alles gehe da durcheinander und auseinander. Jeden falls denke, so stellt der Marinesachverständige von „News Chro nicle" fest, „die englische Oeffentlichkeit sehr geringschätzig über die englische Abwehr" beider, und der Labour-Abgeordnete Dal ton sagte im Unterhaus rundheraus, die englische Blockade gegen das verruchte Deutschland habe „Löcher wie ein Sieb". Wie an einen Strohholm klammert bei diesen Nöten Herr Chamberlain in seiner llnterhausrede sich an die eilig ihm hin gereichten Lügenmeldungen Churchills über Sylt. Wiederholt unterbrach er sich, um sich einen Beifall bei offener Szene zu ergattern mit der Mitteilung, daß ihm schon wieder eine Erfolgsmeldung über die Heldentaten des „Fliegenden Löwen" zuaegangen sei: Bomben, Kampf und Sieg: schwerer Schaden auf Sylt, zerstörter Flugplatz, deutsche Flugplatzanlagen M Flammen, und so. Nun wissen wir zwar, daß die englischen „Rächer für Scapa Flow" lediglich ein friedliches Häuschen aus Sylt beschädigten und dafür einen ihrer Bomber als Preis zahl ten, Aber etwas war doch dran an dem Churchillschen Bomben, Kampf- und Siegesmeldungen des alten Chamberlain. Nur war er durch Herrn Churchill nicht davon unterrichtet, daß das alles im wesentlichen nicht über Sylt vor sich ging, sondern über der nahen dänischen Küste, über dem dänischen Esbjerg dem dänischen Holmslands Klit und dem dänischen Födre Lyngvig. Nur die dünne Bebauung und Bevölkerung dickes isländischen Küstenstriches ist schuld daran der feuerspeiende „geflügelte Löwe" hier nicht noch mehr Schaden mit seinen Brandbomben angerichtet hat. So blieb es denn im wesentlichen trotz der Luftkämpse Herrn Chamberlain bei den vom Lustdruck der Bombenexplosionen zertrümmerten dänischen Fensterscheiben vom Hvihe Sande und der zum Ueberfluß von so unverdächtigen amerrkaltischen Zeugen bestätigten englischen „größten Nieder lage zur See". großer Verlegenheit Der Bombenangriff fiel ins^Waffer Britischer Luftangriff an den Abwehrwafsen der Insel Sylt zusammengebrochen ..., 23. März (PK.). Wieder einmal haben die Engländer eine Schlacht verloren. Nach dem erfolgreichen Angriff deutscher Kampfflugzeuge aus Scapa Flow war ein Gegenbesuch feind licher Flugzeuge zu erwarten. Es konnte uns daher nicht über raschen, als in der Nacht zum Mittwoch englische Bomber die Insel Sylt angriffen. Wir sahen vielmehr den Ereignissen mit Ruhe entgegen. Wir wußten: Die Insel ist gut geschützt und aus die erfolgreiche Abwehr durch unsere Flak und Küstenartillerie konnten wir uns verlassen. Es ist sternenklare Nacht über der Insel Sylt, nur hier und da ziehen ein paar Helle Wolken, und über der Nordsee steht eine graue Wolkenwand. Der Mond scheint heute besonders hell und läßt alles auf der Insel in einem blassen Licht erscheinen. Von fernem Flakseuer aufmerksam gemacht, sind wir ins Freie ge treten. Da läßt eine heftige Explosion die Wohnbaracken er schüttern Leise klirren die Scheiden. Das muß eine Bomben explosion gewesen sein. Also der Tonfmie ist da. Aus allen Baracken stürzen nun auch die Kameraden heraus. Ausmerksam folgen unsere Augen den weißen Strahlen der Scheinwerfer. Doch kein Flugzeug ist zu sehen, nur von ganz fern hören wir Motorengeräusch, ab und zu fallen ein paar Flak schüsse. Jetzt ertönt neues starkes Motorengeräusch. Dann er bebt wieder der Boden durch Explosionen. Ungefähr stellen wir die Richtung fest und kommen zu der Ueberzeugung, daß die bis her gefallenen Bomben keine militärischen Anlagen getroffen haben können. Jetzt ist in unserer Nähe deutlich Motorengeräusch vernehm bar. Doch die Flugzeuge müssen sehr hoch sein. Aber schon haben die Scheinwerfer eines von ihnen. Wie es sich auch dreht und wendet, sie lassen es nicht wieder los. Im Gegenteil, immer mehr kommen von allen Seiten hinzu und bieten so der Flak ein sicht bares Ziel. Und nun ergießt sich ein wahrer Feuerregen über das Flugzeug. Er versucht, sich in die Wolkenwand über der See zu retten. Da setzen die ersten Schüsse der schweren Flak ein und sind deutlich aus dem wilden Gekläff der leichten Flak heraus zuhören. Rings um das Flugzeug krepieren die Granaten. Gerade will es in die Wolkenwand verschwinden — da platzen unmittel bar neben dem Flugzeug noch ein paar Schüsse. Wir sehen, wie es steil kurvt, dann ist es unseren Blicken entschwunden. Und schon wieder haben die Scheinwerfer nicht weit von uns ein neues Flugzeug ausgemacht. Wir können jede Einzelheit ge nau beobachten, das Flugzeug ist jetzt nicht mehr sehr hoch. Kaum ist es von einem Scheinwerfer erfaßt, da befindet es sich auch schon in einem ganzen Strahlenbündel. Wieder schießt cs von allen Seiten. Auch der Flakstand unmittelbar hinter uns kommt diesmal ins Gefecht. Dann mischt sich die Küstenartillerie ein. Es ist ein ungeheures Getöse. Der Wind trägt Pulvergeruch zu uns herüber. Das Flugzeug mutz von den gutsitzenden Schüssen völlig durchsiebt sein. Es fängt an zu brennen, neigt sich nach vorn über und trudelt nun funkensprühend langsam ins Wasser. Das war der von der britischen Propaganda mit so großem Stimmaufwand verkündete „Gegenstoß", der die Antwort aus Scapa Flow sein sollte. Er brach an den Abwehrwasfen der Insel Sylt zusammen. Kein Schaden wurde angerichtet, außer dem Treffer in ein Haus. Kein einziges militärisches Ziel wurde getroffen. Der Bombenangriff fiel — buchstäblich — ins Wasser. Hans E. Seidat. Feige britische Piratenmethoden Angriff im Schutze der dänischen Insel Noem Kopenhagen, 23. März. Bei ihren Luftangrissen aus die deutsche Insel Sylt haben die Engländer sich einer Methode bedient, die für ihre unanständige Kampfesweise und ihre bru- Haben Sie schon alles beisammen? Wir meinen ihre Beiträge zu der großen Metallspende des deutschen Volkes für den Geburtstag des Führers. Sie wissen ja, „Hermann kann alles brauchen", und Sir haben sich gewiß seit dem vergangenen Freitag, an dem der Aufrus erging, schon im großen und ganzen in Gedanken überschlagen, was alles für diese wichtige Sammelspende in Frage kommt. Aber in der Ruhe der Osterfeiertage werden Sie sicher noch das eine oder andere ver gessene Stück auf dem Boden oder Speicher aufstöbern können, das sür den Hausgebrauch längst wertlos geworden ist, aber jetzt in unserer Kriegswirtschast so mitwirken soll, als wenn Sie selbst unserer Wehrmacht eine Masse gestiftet haben! täte Mißachtung der Rechte neutraler Staaten kennzeichnend ist- Von der nördlich von Sylt gelegenen dänischen Insel Roem wird berichtet, daß die englischen Flugzeuge immer wie der von dieser dänischen Insel aus ihre Angriffe vorgetragen haben. Die Bevölkerung der Insel ist über diese unerhörte Neu tralitätsverletzung der britischen Luftpiraten aus das äußerste erregt. Man ist auf Roem überzeugt davon, daß die Engländer sich bewußt und planmäßig immer wieder in den Schutz der dänischen Insel begaben, um die völlige Entfaltung der deutschen Abwehr zu verhindern. Man vertraute auf englischer Seite in hinterhältigster Weise auf die deutsche Rücksichtnahme auf die Neutralität Dänemarks und erwartete, daß die deutsche Flakbatterien es nach Möglichkeit vermeiden werden, daß ihre Geschosse auf neutrales dänisches Gebiet fallen. Vor dänischen Vorstellungen in London Kopenhagen, 23. März. Wie von zuständiger Seite ver lautet, ist der dänische Gesandte in London angewiesen worden, bei der englischen Regierung Vorstellungen wegen del Verletzung der Neutralität Dänemarks zu er heben, die in der Nacht zum Mittwoch durch das lleberfliegen dänischen Hoheitsgebietes an der Westküste Jütlands und durch den Abwurf von Bomben erfolgt ist. Tankschiff aus eine Mine gclausen Amsterdam, 23. März. Die Direktion der Nederlandsch-Jn- dische Tankstoomboot Matschappij, teilt mit, daß ihr Motortank schiff „Phobos" (7412 BRT.) Mittwoch morgen an der Südost küste Englands auf eine Mine gelaufen sei. Das Schiff, das eine Ladung Rohöl an Bord gehabt habe, befinde sich noch in treiben dem Zustande. Reynaud versucht- Regierungsbildung Paris, 23. März. Der Präsident der Republik hat ein Mit glied des zurückgetretencn Kabinetts Daladier, nämlich Paul Reynaud, mit der Neubildung der Regierung betraut. Reynaud ist seit langem als einer der größten Kriegshetzer bekannt. Was beim Be'kanntwerden des Rücktritts Daladiers hereits vermutet werden konnte, ist nun zur Gewißheit geworden. Ein Kriegshetzer ist gegangen, ein noch schlimmerer ist an ) seine Stelle getreten. Man weiß, daß Reynaud besonders eng landhörig ist und von England sich seit langem aushalten läßt. Er gehört im übri gen dem Comite de Forges an. Diese Tatsache kennzeichnen Rey naud, der aller Wahrscheinlichkeit nach der kommende franzö sische Ministerpräsident sein wird, als das, was er ist, nämlich als ein neues Aushängeschild der britischen Plutokratenclique. Bestürzung in Paris über Daladiers Rücktritt Gens, 23. März. Der Rücktritt Daladiers, der in Paris erst in den Mittagsstunden des Mittwochs durch Presse und Rundfunk bekannt wurde, hat in der französischen Oeffentlichkeit eine unbeschreibliche Bestür zung ausgelöst. Selbst eine Havasmeldung muhte in einer als Beruhigungspille gedachten Verlautbarung feststellen: Wenn der Rücktritt für die politischen Kreise nicht überraschend gekommen sei, so sei doch die öffentliche Meinung keineswegs darauf vor bereitet gewesen. Die Eesamtdcmission des Kabinetts enthüllt die ganze schwere innerpolitische Krise in der sich die dritte Republik infolge der ersten sechs Kriegsmonate mit der ganzen Reihe von Rückschlägen und Mißerfolgen besonders in der letzten Zeit befindet. In ausländischen diplomatischen Kreisen der französischen Haupt stadt gibt man der Regierungskrise eine e r n st e B ede u t u n g und verhehlt nicht, daß sie schwerwiegende Rückwir kungen nach sich ziehen könne. An diesem Eindruck ändert auch der in Paris zur Schau getragene offizielle Optimismus, wonach der Rücktritt Daladiers keine besondere Bedeutung yabe, nichts. Den Verl gibt bckanr Die L >» die nört Die Ui . bieg wäre, Togen wm baren Haut Diese ! der Wehrrm ">affe als ( belt sich uv "an Seestr' wurden. Ai verbre Neuqor verbreiteter stressevertr« üschen Behi Mgen tön hingewiesen °uf Sylt h stellten unt sanden. Es Innerhalb cchadcn zu Auch d der ameriko Dachung. Si Bild von d< >.t>r Associa: sich davon ii gezielt oder beinahe all Vertreter d Slugzeuge i Arankenstat Hindenburg die Auger seien gla Mos Die an lur nimm seit mehrf b'sses - zi '"egen St bes vorweg' M gezeigt "nion gerick bischen. Frie Gener, ,, Amsterk erpreß" in Wtabsgesp gesührt. Dk hgendeinc i waren Oper bestehe aus Leitung des ?°n engliscl Wgen auß Uitleren L Mit-ir- un . »Bilds» Aldfunkver wrnungsstre Anesorge t Aiickwünsch * Der 2 ^Pflug im iseter und 2 W Italien ?se weit srü ">e äußere 33s «Nachdruck verboten.) Pipembois lächelte geschmeichelt und drückte mit dem Daumen die Asche seiner Pfeife herunter. „Bloß", fing Schankai wieder an, „deine Art, zu jagen ist nicht gerade die modernste. Eines Tages wirst du noch mit deiner Knallbüchse hereinfallen." Pipembois schloß ein Auge, als visiere er. Dann schüttelte er den Kopf. Schankai drehte sich um, ob ihnen auch niemand zuhörte. „Zum Beispiel könnte man auch Schlingen stellen — oder Köder auslegen. Wo du doch jeden Bau in der Gegend kennst. Ich habe solche Dinge, oder ich könnte sie dir wenigstens besorgen. Weißt du, wie man sie aufstellen mutz?" Pipembois holte Luft und sah Schankai ohne zu ant worten aus halb geschlossenen Augen an. „Was hältst du davon?" fuhr der nach einer kleinen Pause fort. „Wer Geschäfte machen will, muß auch was hineinstecken.' Pipembois Schweigen beunruhigte ihn, er fing an, auf die Tischplatte zu trommeln. „Schau einer an!" meinte endlich der andere. „Aber auf solche Jagdmethoden lasse ich mich nicht ein." „Mein Gott, das ist doch nicht schlimmer als Wildern", parierte Schankai und hob sein Glas. „Prost!" Pipembois ergriff ebenfalls sein Glas und leerte es auf einen Zug. Dann stellte er es mitten auf den Tisch. Er.winkte die Kellnerin heran. Als er in die Tasche grifs, wollte Schankai ihn zurückhalten. „Sei nicht dumm! Ich habe dich hereingerufen." Pipembois hielt dem Mädchen ein Geldstück hin: „Das macht nichts. Heute bezahle ich." So etwas war noch niemals vorgekommen. Die Kell nerin zögerte und sah Schankai unschlüssig an. „Wird's bald?" brummte Pipembois. „Gib mir her aus. Ich muß weg." Uud während die Kellnerin in ihrer Tasche wühlte, stand er auf. . „Grüß Gott!" rief er Schankai zu und ging hinaus. - Der war rot geworden, wagte aber nicht, seinen Aerger zu zeigen. Einen Augenblick sah er mit halb geschlossenen Augen vor sich hin. Dann rief er zur Kellne rin hinüber: „Was ist denn heute in den gefahren?" Sie zuckte die Achseln und tippte sich vor die Stirn. Schankai lachte. „Daraus braucht man nichts zu geben", meinte sie und setzte sich zu ihm. Bald wurde es offenbar, daß Pipembois ins Lager Goddams und Barcarolles übergegangen war. Die Fischer warfen ihm seinen Verrat vor und wunderten sich. Sie versuchten, etwas ans ihm herauszuholen, aber er schwieg hartnäckig. „Laßt ihn nur", meinte Schankai, „der wird auch noch einsehen, wo seine wahren Freunde sitzen." Das Leben ging weiter, voll Aufregungen und Un ruhe. Es wurde wohl mehr gelacht als früher, aber es gab wenig wahre Heiterkeit. Es wurde auch viel ge sungen, aber nur in der Kneipe. Abends blieben die Frauen und Mädchen lange allein und klatschten, bis sie schlafen gingen. Die Mütter schalten: „Schankai, immer dieser Schankai, der nichts arbeitet und trotzdem Geld hat wie Heu! Habt ihr denn alle den Verstand verloren?" „Wenn man eure griesgrämigen Gesicht», steht, kann man ihn wirklich verlieren!" schnaubten die Männer und schlugen die Türen. Keiner war recht zufrieden, aber alle taten, als merk ten sie es nicht. Man fing an, die zu hassen, die man früher nicht geliebt hatte. Auch die Wut auf den Gen darmen wuchs. Es gab schon Aerger genug, was brauchte der Kerl immer auf den Fischereiverordnungen herumzu reiten? Sie beklagten sich bei Schankai. „So was gab es bei deinen Chinesen nicht, was? Hier muß man leben, um schlimmer behandelt zn werden als die Neger!" , Er lachte und drückte sich auf diese Weise um eine Antwort. Aber eines Abends, als er sich im Kreise seiner besten Freunde befand, ließ er sie in sein Herz blicken. „Ihr habt natürlich recht. Aber ich darf mich nicht schlecht mit dem Gendarmen stellen. So kann ich euch am besten helfen, wenn es mal nötig sein sollte. Nebrigens könnte man bei Gelegenheit die Versetzung des Fisch meisters beantragen, wenn er euch nicht paßt. Dazu muß man nur die nötigen Beziehungen zn den höheren Stellen haben." Beifall erhob sich. Sobald die Versetzung des Gen darmen als Möglichkeit erwogen wurde, erschien sie auch schon als unumgänglich. Schankai stützte sich mit beiden Händen auf den Tisch. „Die Behörden sind an dem ganzen Aerger schuld. Wenn sie nur ein wenig mehr Energie und Unter nehmungsgeist da oben hätten. Die Finanzbehörde soll sich bloß nicht aufregen. Hätte sie rechtzeitig achtgegeben, wären die sechstausend Franken jetzt nicht zum Teufel. Hier fehlt der führende Kopf. Solange der nicht da ist, wird man euch ewig das Fell über die Ohren ziehen, und aus dem Dorf kann nie was Richtiges werden." „Sei nur ruhig", meinte ein Schmeichler. „Bei der nächsten Wahl wird das anders. Wir wissen schon, wen wir brauchen." Schankai hob beschwörend die Hand: „Um Gottes willen, das ist zu freundlich! Erst muß ich wissen, ob ich überhaupt für immer hier bleibe. So. ein alter Vagabund wie ich hält es schwer an einer Stelle aüs. Außerdem passen mir hier ein paar Leute nicht. Ich habe keine Lust, mich ihretwegen dauernd zu ärgern." „Um die Haderlumpen kümmre dich nicht", riefen sie. „Barcarolle schieben wir einfach wieder in seinen Heimat kanton ab, und Pierrot wird schon aushören, zu bocken. Pipembois, der läßt jeden in Ruhe, solange er nicht an gegriffen wird. Auch Goddam kriegen wir noch, der ist wie die Hühner des Müllers, er pickt nach jedermanns Korn. Außerdem sind wir schließlich auch noch da." „Wir wollen sehen", sagte Schankai. Er wollte nur noch den Frühling abwarten, um richtig ans Werk zu gehen. Elftes Kapitel. Es dauerte nicht mehr allzu lange. Schon Mitte März fingen die Spechte an, den Frühling einzuläuten. Wie ein Trommelwirbel lief ihr Gehämmer rings um den See. Die tauende Erde begann sich zu mausern. Ihre alte Haut aus verharschtem Schnee platzte an allen Ecken und Enden. Zwischen dem vorjährigen Laub tauchten die gol denen Köpfchen der Schlüsselblumen auf. Ein grüner Nebel hing zwischen den Zweigen und wurde kräftiger von Tag zu Tag. Wohl hemmten hier und da Rückschläge den Flug des jungen Jahres. Noch waren die Winde des Abends kalt und drohend, und morgens trübte weißer Reif das zarte Email der jungen Wiesen. Eines Tages aber gingen die Meiseü daran, laut zwit schernd die letzten Ketten durchzufeilen, die den Frühling noch gefesseli hielten. Schwankend unter der ersten blassen Sonnenwärme tobte ei wie ein Irrsinniger durchs Land. Auf den Wiesen bezeichneten Pfützen von Löwenzahn die Spuren seiner trunkenen Schritte. (Forlsetzung lolgr.) KI - Mane: "lauen Sck len die T brumm ge unge tanzt "ie Flieger gespreizten "nd sogen Die F Strickzeug Zarten stel Die M Wndcrten i>n Leibe h "en Berge! Das L Herzen blü ">al wie e "wn verge Wscn war "eue Wort Achsen zu lieben Haiti Wie s 'besen. Dii sAen Däck Wh aus Ws den T bber die § „Wie ' ,, Die A Men an Wzen. D ^efen. Und d ^eine Tas. Wn. Er prahlen d 7>e Kinde allen W er gut
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