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Ottendorfer Zeitung : 09.01.1940
- Erscheinungsdatum
- 1940-01-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Privatperson
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-194001095
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19400109
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19400109
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1940
-
Monat
1940-01
- Tag 1940-01-09
-
Monat
1940-01
-
Jahr
1940
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 09.01.1940
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England oder Deutschland! „Kampf zwischen egoistischer Plutokratie und wahrem Sozialismus" In einem Artikel des Prager „Leske Slowo" heißt es u. a.: England und Frankreich meinten mit der Erklärung des Angriffskrieges nur die Existenz des Deutschen Reiches und Volkes in Frage zu stellen. Die wenigen Monate seit Beginn dieses Krieges haben aber gezeigt, daß es immer mehr ein Krieg um Sein oder Nichtsein auch des Britischen Reiches geworden ist. Mit jeder Woche treiben die Dinge immer weiter jener letzten.Entscheidung zu, die für die ganze Welt in die knappen drei Worte der Frage zusammengefaßt wer den kann: „England oder Deutschland?" Nach alledem, was die letzten Jahrzehnte gezeigt und die allerjüngsten Ereig nisse nur wieder bewiesen haben, scheinen die Möglich keiten für einen Kompromiß mit den West- mächten endgültig geschwunden zu sein. Das neue Jahr beginnt im Zeichen des unerbittlichen Kampfes zwischen einem England, dem scheinbar die ganzen Güter der Welt gehören, die zu einem satten und geruhsamen Leben nötig sind, und einem zwar an Gütern armen, aber an Menschenkraft und geeinigtem Lebenswillen reichen Deutschland. Von dem Ausgang dieses gigantischen Kamp fes wird nicht nur das Bild des neuen Europas, sondern der ganzen Welt abhängen. Man müßte nun glauben, daß die vielen Verflechtungen des englischen Kapitals in aller Welt hätten genügen müssen, um in Ost und West und Süd und Nord wie im Weltkriege Völkerscharen aller Farben und Rassen gegen Deutschland in Harnisch zu bringen. Da von ist es aber merkwürdigerweise still geworden Warum wollen die Völker nicht mit gegen Deutschland ziehen? 2m Herzen Europas ist in den letzten Jahren ein tief greifender psychologischer Wandel vor sich gegangen. Völker denken nicht mehr in dynastischen, konfessionellen oder pärti- kularistischen Begriffen. An die Stelle dieser veralteten Be griffe ist eine neue Gedankenwelt getreten, die den Men schen und seine Arbeitskraft höher einschätzt als Goldeswert, verstaubte Titel oder phantastische Zukunftsträume. Mit einem Wort: Wir sind Arbeiter geworden, die mit vollem Bewußtsein an einer neuen Welt schaffen; drüben in Eng land aber dort herrscht nach wie vor ein engstirniges Protzentum, für das sich kein Mensch in der Welt mehr be geistern kann. Der Kampf zwischen England und Deutschland ist der Kampf zwischen sattem geldgierigem Protzentum und lebens bejahendem zielbewußtem Arbeitertum. Es ist der Kampf zwischen egoistischer Plutokratie und wahrem Sozialismus für alle Schaffende». Und weil sich die Völker der Welt immer mehr erkennen, deswegen mögen sie nicht den Unken rufe» folge», die immer stärker aus London und Parts ertönen. Baldige Regierungsbildung in China Tokio, 8. Januar. Kutunterrichtete Kreise glauben, daß die Bewegung für die Bildung einer neuen Zen tralregierung in China jetzt rapide Fortschritte machen werde. Die Verbindungsmänner des Chinaaus schuttes werden am 11. Januar in Nanking zu einer Sitzung zusammentreten, während Wangtschingwei, Wangkoming und Lianghungtschih, die Chefs der Regierung in Peking und Nanking, im 15. Januar in Nanking oder Schanghai zusammentreten werden, um die Vorbereitungen für die Einsetzung der Zentralregierung einen Schritt weiter zu bringen. Japan unterstützt die neue Regierung in China Tokio, 8. Januar. (Ostasiendienst des DNB) Halb amtlich verlautet, daß das javanische Kabinett in einer Sondersitzung, die am heutioen Montag stattfand, die Richt linien für die Einrichtung einer neuen Regie- rungin China formell billigte. Die amtliche Erklärung über das Ergebnis der Kabinettsberatung läßt erkennen, daß die japanische Negierung die neue Regierung in China, »die unter Führung Wangtschingweis im Aufbau begriffen sei, aktiv unterstützen werde. Im Anschluß an die Kabinetts sitzung begab sich der japanische Premierminister zum Kai ser, um über die Chinapolitik Japans Vortrag zu halten. Am Mittwoch wird Generalleutnant Panagawa, der Di rektor des japanischen Zentralamtes für China, nach Schanghai reisen, um mit den örtlichen japanischen Be hörden in Zusammenarbeit mit Wangtschingwei alle Ein zelmaßnahmen der Unterstützung der neuen chinesischen Re gierung durch Japan zu besprechen. Im Zusammenhang mit der Einsetzung einer neuen Zentralregierung in China erklärte der Spre cher der Regierung, über die Grundlagen der neuen Zen tralrea'erung müsse China natürlich selbst entscheiden. Die neue Regierung müsse auf eigenen Füßen st ehe n. Die javanische Regierung werde dann Verträge mit ihr abschließen. Einen Zeitpunkt über die Etnsetzung der neuen Regierung könne man noch nicht angeben. Japans Ziel: der Neuaufbau Ostasiens Der japanische Premierminister Abe erklärte in seiner. Neujahrsbotschaft u. a., das japanische Volk begrüße das kommende neue Jahr in freudigem Gedenken an die Geburt des Reiches vor 2600 Jahren und erwarte von ihm, daß es eine wichtige Wendung für die Zukunft Ost- asiens im besonderen und für die Welt im allgemeinen bringen werde. Obgleich gesagt werden könne, daß der Chinakrieg in das entscheidende Stadium eingetreten sei, so sei es doch verfrüht, zu behaupten, daß damit die China-Frage gelöst sein werde. Es fei zum Aufbau in Ost asien dringend notwendig, den japanfeindlichen Einfluß in China zu unterdrücken, und Frieden und Ordnung im neuen China aufrechtzuerhalten. Andererseits müsse sich die ja panische Nation in ihren Lebensbedingungen einschränken. Die ganze Nation müsse unter 'voller Anerkennung der gegenwärtigen Lage die Regierung unterstützen, besonders, was die Beschleunigung der Maßnahmen in der China- Angelegenheit betreffe. Die unerschütterliche grundsätzliche Politik der Regierung sei festgelegt. Das japanische Volk sei mit feinen tapferen Soldaten an der China-Front auf das engste verbunden. Außenminister Nomura erklärte in einer Neujahrs botschaft, der japanische Feldzug in China habe die Neu ordnung in Ostasien bemerkenswert gefördert. Das End resultat müsse die völlige Beseitigung des Einflusses des Regimes Tschangkaischeks sein. Der Entschluß Japans, den Jangtse und Perlfluß wieder zu öffnen, so meinte No mura, solle bezeugen, daß Japan auch die Interessen fremder Völker fördern wolle. Japan verhandelt in Washington Tokio, 8. Januar. Der Sprecher der Regierung teilte am heutigen Montag mit, daß für die bevorstehende Be sprechung zwischen Außenminister Nomura und dem ame rikanischen Botschafter Grew noch kein Programm festge legt worden fei. Dagegen habe der japanische Botschafter in Washington, Horinuchi, mit Staatssekretär Hull am Sonnabend eine Besprechung gehabt. Möglicherweise sei dabei die Frage eines handelspolitischen modus vivendi oder eines vorübergehenden Abkommens besprochen worden. Eine amtliche Mitteilung aus Washington liege darüber jedoch noch nicht vor. Wahrscheinlich habe die Sonnabend- Besprechung in Washington noch nicht zu bestimmten Er gebnissen geführt. Britischer Trawler hei Gibraltar gesunken Amsterdam, 8. Januar. Der britische Trawler „King ston Cornelian", 149 Tonnen, sank nach einem Zusammen stoß mit dem französischen Passagierdampfer „Ehella", 8920 Tonnen, am Freitagabend in der Meerenge von Gibraltar, England fühlt sich in Indien nicht mehr ganz wohl Allgemeine Wehrpflicht für die dort lebende» Brite« Front Rutz London, 8. Januar. Der Zweckoptimismus, der vor offizieller englischer Seite hinsichtlich des Jndienproblemr zur Schau getragen wird, erhält eine seltsame Beleuchtung durch die Tatsache, daß die britische Verwaltung in Indier fieberhafte Vorbereitungen trifft, um für alle Fälle gerüstei zu sein. Wenn man auch damit rechnen kann, daß del innere Hader, die Gegensätze der 3000 verschiedenen Kaster und der Religionen das Aufflammen eines nationalen Auf standes gegen die Herrschaft der britischen Geldsäcke vor läufig verhindern wird, so nimmt man das Schreckgespenst des drohenden passiven Widerstandes doch außerordentlich ernst. So ist jetzt von amtlicher Seite in London mitgeteilt worden, daß die britische Verwaltung in Indien die allge meine Wehrpflicht für die gesamten in Indien lebenden, Engländer eingeführt habe. In Neu-Delhi sind selbst halb-, wüchsige Jungen von 16 Jahren ebenso wie ältere Männer bis zu 50 Jahren in die Stammrolle eingetragen worden Die Besorgnis der britischen Ausbeuter wird verständlich wenn man bedenkt, daß Indien, ein 350-Millionen-Voll von einer Handvoll Engländer, die insgesamt nur 116 000 Köpfe zählen, ausgeplündert und ausgesogen wird. England finanziert strategische Erweiterung des Hafens von Alexandria Kairo, 8. Januar. Die ägyptische Presse meldet die be vorstehende Erweiterung und Vertiefung des westlichen Teiles des Hafens von Alexandrien zwischen der Kanal mündung und Al Meks. Die Arbeiter werden noch in die sem Monat begonnen und sollen in drei Wochen beendet sein. Zweck der Ausbaggerung ist, auch den größten eng lischen Kriegsschiffen das Einlaufen und Vorankergehen iin Westhafen von Alexandrien zu ermöglichen. Die Kosten von 4000 Pfund werden von der britischen Regierung getragen. Englands Schwierigkeiten Ein Artikel des Blattes des Moskauer Kriegsmarine kommissariats Moskau, 8. Januar. Ein ausführlicher Artikel des Blattes des Kriegsmarinekommissariats, „Kraßny Flot", schildert diekritische Lage, in der sich, Mr Zeit die britische Herrschaft in Indien befindet. Das Blatt, das sich über Verhältnisse in Indien gut orientiert zeigt, schreibt u. a.: Die Zeit sei längst vergangen, da sich der nationale Befreiungskampf des indischen Volkes infolge der Kompromißpolitik der früheren Führer des indischen Nationalkongresses auf die Form des passiven Widerstandes beschränkt habe. Die nationale Befreiungsbewegung habe gegenwärtig scharfe Formen in Indien angenommen. Alle Fürstentümer und Provinzen Indiens seien davon ergriffen Neuen Auftrieb habe die nationale Bewegung in Indien durch den gegenwärtigen Krieg erhalten und insbesondere durch die Absicht Englands, das viele Millionen zählende indische Volk von neuem in einen Kriegsbrand hineinzu stürzen und zwar im Interesse des britischen Imperialis mus. Die englische Regierung habe Indien zu einem auf Seiten Englands und Frankreichs kämpfenden Lande er klärt. Als Zeichen des Protestes dagegen seien jedoch so fort in Indien acht Provinzialregierungen zurückgetreteu und überall hätten zahlreiche Streiks eingesetzt. Die wich tigsten indischen politischen Organisationen lehnten es ener gisch ab, England in diesem Krieg zu unterstützen. Dies sei um so beachtlicher, als noch während des Weltkrieges z. B. eine so bedeutende Körperschaft wie der indische Rational kongreß sich für die Zusammenarbeit mit England eingesetzt habe. Gegenwärtig habe der Kongreß jedoch eine ganz andere Stellung bezogen. Er kämpfe für die Selbstverwal tung Indiens, für die Einberufung einer verfassunggehen den Versammlung und für eine selbständige Außenpolitik Auch der Direktor der britischen Zensur zurückgetreten London, 8. Januar. Amtlich wird mitgeteilt, daß der Direktor der britischen Zensur, Vizeadmiral Usborne, zurück getreten ist. Usborne sei zurückgetreten, jo heißt es, uw einen neuen Posten zu übernehmen, „für den er aus Grund seiner Erfahrungen und seiner Dienste besonders geeignet ist". Es soll sich um einen Posten handeln, der in Zusammen hang mit dem Sonderbauprogramm der Admiralität steht Mosk „Krassnaß den Hinte: liche „Unt Blatt geh Politik sche Rates de: Militärisch gesetzt Hal Die si Zeitung, : ichten der kandinavi ranzösiifck In di Swjesöa" men. Der geschrieben Lrzreichtu Westmächt gestanden, müßten, d zu unterw Auch die Kriegs scharfen M im Austra ler währei französisch! Tradition' Ideale de» den Krieg Sie hi der gegenr Volk, sond Jedoch die Wirkung « Co sei die die „bewä einzuschalO Machung c wieder in würde gan Aufb Berlin macht gibt eignisse. Die O reich auf. Deutst Gruppen r Ländern v abgefanger Fei»! Berlin Macht gibt lich Merztj Verlusten j Wiede, Amste, bei der eng chill den bi ab. Am S> Er wurde > ihm nicht, n heilen zu Mit den hö llnbilden d lischen frug Hs «Rachvruck verboten.) Von allen Türmen läuten die Glocken, es ist Weih- nachts-Heiligabend. Peter Bremer steht auf dem Balkon. Aus der Ferne schimmern die erleuchteten Fenster der Häuser herüber. Hin und wieder leuchtet bereits ein angezündeter Weihnachtsbaum mit seinem flackernden Kerzenschimmer, ein trauliches, versöhnendes Bild Peter träumt vor sich hin, Friede ziehi"in sein Herz. Auch ihm wird das Glück wieder einmal lächeln Heute sollen alles Elend und alle Torge vergessen sein Weihnachten! Wie gut, daß noch kurz vor Weihnachten das Dar lehen von der Lebensversicherungs-Gesellschaft eingegan gen ist, dadurch war er in der Lage, für seine Frau und seine Mutier Geschenke zu kaufen und den Feiertagen einen festlichen Anstrich zu geben. Unbemerkt ist Hella zu ihm getreten, er zieht sie an sich, und beide blicken wortlos in die Dunkelheit „r!aß dir. bitte", bricht Peter das Schweigen, „wenn Mutter kommt, nichts anmerken. Sie darf von meiner Ar beitslosigkeit nichts ahnen." Hella nickt zustimmend und begibt sich in die Küche, weil sie fröstelt Peter ordnet seine Geschenke unter dem Weihnachtsbaum. Gemeinsam schmücken sie dann den Baum, und er offenbart ihr, woher das Geld für die Ge schenke stammt Auch sie holt ihre noch wohlverpackten Geschenke her ber, Peter hatte ihr das erste Honorar der „Sonde" zur Verfügung gestellt „Wo Mutter nur bleibt?'" fragt Peter unruhig. „Sie wird unterwegs sein", antwortet Hella „Hast du Kopfschmerzen, Kleines?" fragt Peter be sorgt. weil Hella einen müden Eindruck macht. „Nein, Peier, aber ich möchte nun. wo wir doch Geld haben, wieder mal unter Menschen, mal abends ausgehrn ins Theater oder tanzen." „Ist gemacht, Kleines Auch ich brauche Abwechslung." „Wirklich?" staunt Hella und ist wie umgewandel; Sie wirbelt ihn im Zimmer herum. Peter wird von ihrer Lustigkeit angesteckt, und sie Haschen sich um den Tisch. „Komm, wir zünden die Lichter an", ruft Peter „Dann machen wir auch gleich Bescherung", lacht Hella und schiebt ihn aus dem Zimmer, um ihre Geschenke auszupacken. Peter öffnet ein wenig die Tür, um sie zu beobachten, aber Hella hat es doch gemerkt und schlägt sie ihm vor der Nase zu. „Das gibt's nicht", empör» sie sich. Schließlich ist es so weit, und sie ruft ihn herein. Eine geschmackvolle Krawatte, zwei Oberhemden und ein großer Kasten seiner Lieblingszigaretten liegen, mit Tannen zweigen geschmückt, auf dem Tisch. Peter ist überrascht. „Sehr schön", bringt er nur hervor. „Gefällt es dir?" „Herrlich", nickt er und streicht über die Krawatte. Er ist etwas beschämt, reicht ihr die Hand und schiebt sie zur Tür hinaus, um seine Rührung zu verbergen. Nun breitet er seine Geschenke aus: Ein Paar rote Pantoffeln, einen Morgenrock und eine Flasche Parfüm Dann ruft er Hella herein. „Ob" sagt sie nur, und fällt ihm um den Hals. Eng umschlungen empfinden sie beide, daß sie lange auf eine solche Stunde gewartet haben Die täglichen Sorgen hatten eine Mauer zwischen ihnen aufgerichtet, jeder trug sei« Päckchen allein, ohne viel zu murren, aber eben alleim Hella litt darunter, daß sie ihm nicht helfen konnte. Peter, daß er ihr so wenig bieten konnte, wo er ihr doch am liebsten die ganze Welt zu Füßen gelegt hätte. Run fällt diese Mauer mit einem Streich, und ihre Herzen jubeln wie die Weihnachtsglocken da draußen. Das Läuten der Hausglocke erschreckt sie. „Mein? Mutter" sagt Peter „Dann schnell »och die Wurst für Prinz", ruft Hella und drückt auf den Knopf, der umen die Haustür öffnet. In der Küche holt sie eine riesige große Wurst her vor. laut bellend umspringt sie der rassige Dobermann. „Halt ihn doch mal fest" ruft sie Peter zu und schiebt Prinz die runde Wurst über den Kopf Prinz gebärdet sich wie toll, kann aber die am Hals hängende Wurst nicht erreichen, bis er sich schließlich aus der Erde wälzt und mu ven Pfoten den Kringel aufrecht Jie lachen wie Kinder, die einen tollen Streich verübt haben. „So n Unfug", entrüstet sich Peters Mutter „Er wird sich überfressen, und dann habt ihr die Bescherung." „Ist doch Weihnachten Mutter" wehrt Peter ab und streichelt Prinz, ver woblig brummt Peters Mutter überreicht ihre Geschenke, natürlich nur nützliche Sachen Ihrem Sotm schenkt sie eine warme Unterhose und ein paar Hosenträger, ihrer Schwieger tochter eine Hausschürze Jie erkält von Hella einen Kasten Konfekt und eine Schürze, von Peter einen Pullover und ein? Flasche Likör. Das ist ihre kleine Schwäche. Likör wäre das beste Schlafmittel, behauptet sie. Sie wiü ihren Kindern gleich einen einschenken, aber Peter läßt das nicht zu. ' „Der ist nur für dich bestimmt, Mutter, wir wollen dich nicht berauben Es gibt gleich Punsch." Schon kommt auch Hella mit dem dampfenden Ge tränk. und es herrscht eine trauliche Weihnachtsstimmung am brennenden Lichterbaum „Wollen wir nicht die Weihnachtsfeier im Radio hören?" fragt Peters Mutter. Erschrocken sehen sich die jungen Eheleute an. Peter antwortet geistesgegenwärtig: Der Apparat ist zur Repa ratur. es war ein schreckliches Brummen drin." „Schade", bedauert sie. Die Klippe ist glücklich um schifft „Ihr sollt euch meinetwegen nicht solche Unkosten machen, ich bin ja eine alte Frau." „Aber. Mutter, es ist doch gern gegeben." „Das glaube ich, aber Sparen ist die Hauptsache. Man kann nie wissen, wie es mal kommt " Hellas Stirn umwölkt sich bedrohlich, aber Peter sieht sie warnend an und beruhigt seine Mutter: „Ich schreibe jetzt Artikel für eine neue Zeitschrift, „Die Sonde", die sehr gut bezahlt. Mein erster Artikel hat dem Verleger sehr gut gefallen, so daß er mich und Hella sogar in seine Villa nach Falkenstein bei Spandau eingeladen hat Man müßte sich ebenfalls selbständig machen, dann wäre man 18! „Stelle Mutter, „e zu schreibe nicht umso i wollen dm bezahlt erh eingesteckt » ich ein Lic Um 3 Uhr gearbeitet, mals alles Damit spricht schn seiner beab ynd aus di Hella von der Ze Zeitschriftei Genn sie o Pird." Der Al sein eigener Herr und könnt? auch etwas für den Lebens- Nur, daß § abend zurücklegen So viele -Leute, die heute groß da- bettlägrig stehen, haben klein angefangen." Zwisch Hella sieht ihn überrascht an, jedoch Peter läßt sich Verdienste nicht beirren sonderen 'l „Ich möchte eine Zeitschrift, wie sie Siebenhühner auf gezogen Hai selbst herausbringen, jedoch nur über Theater und Film Die Redaktion würde nichts kosten, denn das könnte ich selbst besorgen. Wenn di? Zeitschrift Anklang findet, werden Inserate von selbst kommen Di? Zeit schrift müßte in sämtlichen großen Lokalen ausliegen. Film- und Theaterkritiken bringen und Vorartikel über kommend? Premieren, natürlich mit Bildern." „Kannst vu denn das alles nebenbei noch machen?" fragt seine Mutte» erstaun». „Wieso nebenbei? Ach so, naiürlich kann ich Vas schaffen, die Zeitschrift würde ich abends zusammenstellen." .^tlsetzunp lotgi.) Weihnachts schreiben, v ab und erk Die M Mutter pro Lebensversi verringert Die EI ^ebensunle sicherungsp Abzug geb» vNtragt Ei sich vurck Hasser.
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