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Ottendorfer Zeitung : 05.02.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-02-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-191802052
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19180205
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19180205
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Bestände der Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-02
- Tag 1918-02-05
-
Monat
1918-02
-
Jahr
1918
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 05.02.1918
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Twölf Monate. Am 1. Februar 1918 jährt sich der Tag, an welchem der uneingeschränkte U-Boot-Krieg begann. Sein Zweck war und ist noch heute die Verhinderung des feindlichen Schiffsverkehrs, auf den unsere Gegner ebenso angewiesen sind, wie die Mittelmächte auf die Eisenbahnver bindungen. Wir suchen unseren Zweck zu er reichen durch ungehemmte Versenkung aller im Sperrgebiet fahrenden Schiffe. Der Schiffsraum, den wir versenkten, wuchs sehr bald so gewaltig an, daß wir ihn mit Be friedigung messen konnten an dem, was unseren Feinden an Schiffen überhaupt noch verblieb. 5?eute läßt sich das Jahresergebnis übersehen und auf mehr als 9,5 Millionen Br.-Reg.-To. beziffern. < Träfe dieser Verlust England allein, so ruhte ziemkich genau die Hälfte feiner eigenen und seiner kolonialen, am 1. Februar 1917 vorhanden gewesenen Handelsflotte aul dem Meeresgründe, und England wäre trotz Neubauten nicht mehr in der Lage, den Krieg gegen uns fortzuführen; denn 7,5 Millionen Br.-Reg.-To. braucht Eng land für seine militärischen Bedürfnisse, und mit den dann nur noch verfügbaren 2 Millionen Br.-Reg.-To. hätte die bürgerliche Bevölkerung des Jnselreiches längst Hungers sterben müssen. Aber England sind mächtige Helfer erstanden. Es Hst die Gefahr, die ihm drohte, rechtzeitig erkannt und Hst durch List und Gewalt einen großen Teil der neu traten Handelsflotte aufgeboten. Kleinmütige Beurteiler bemühen sich, den Erfolg unserer Seekriezsührung dadurch zu ver kleinern, daß sie ihn messen an dem gesamten WeltschiffSraum, der sich zu Beginn des Kriege? auf 49,01 Millionen Br.-Reg.-To. belief. Diese Rechnung beruht indessen auf falschen Voraus setzungen. Bei weitem nicht jedes Seeschiff, das die hohe Zahl der Welttonnage bilden hilft, kommt für den Überseeverkehr unserer Feinde in Betracht. In den genannten 49,01 Mil lionen Br.-Reg.-To. sind sehr viele Fisch- dampfer, Küstenfahrzeuge, Vergnügungsjachten usw. enthalten, die nicht imstande sind, Roh stoffe oder Truppen aus fernen Ländern nach Europa zu befördern. Für die Entscheidung kommen aber in der Hauptsache nur hochsee fähige Dampfer von mindestes 1600Br.-Reg.-To. in Betracht. An diesen gab es in der Welt nach englischen Quellen zu Beginn des unein geschränkten U-Boot-Krieges nur etwa 8600 Stück mit insgesamt etwa 25 Millionen Brutto-Negister- Tonnen. Davon standen rund 3000 Dampfer England zur Verfügung. An dieser Zahl gemessen, nehmen sich unsere N-Boot-Erfolge noch erheblich günstiger aus, zumal man diesen Weltfrachtraum noch um den Betrag kürzen muß, der auf die nicht beschlag nahmten Schiffe der Mittelmächte entfällt, also um etwa 3 Millionen Br.-Neg.-To. Auch die jenigen Schiffe kommen in Abzug, welche die Vereinigten Staaten, Japan und die Neutralen unter allen Umständen für ihre eigenen Be dürfnisse behalten müssen, weil sie doch selbst zum Teil auf überseeische Einfuhr angewiesen sind. Unter Berücksichtigung aller dieser Um stände schrumpft der stolze Weltschiffsraum von 49,01 Millionen Br.-Reg.-To. auf etwa 17 Mil lionen Brutto-Aegister-Tonnen zusammen, die unseren Feinden für die Kriegführung sowie für die Versorgung ihrer Bevölkerung Anfang 1917 zur Verfügung standen. Lon diesen 17 Millionen Br.-Reg.-To. sind die von unseren U-Booten versenkten 9,5 Mil lionen Br.-Reg.-To. abzuziehen, und mit dem Liest von 7,5 Millionen Br.-Reg.-To. hätte die Entente natürlich nicht bestehen können, wären ihr nicht die inzwischen sertiggestellten Neubauten zu Hilse gekommen. Wir rechnen sehr hoch, wenn wir den englischen Handelsschifsbau des Jahres 1917 auf 1,55 Millionen Br.-Neg.-To. schätzen. Die amerikanischen Werften haben trotz vieler Redensarten nur 1 Million Br.- Reg.-To. gebaut, Japan sogar nur 0,3 Mil lionen Br.-Neg.-To., während Frankreich und Italien zusammen nur wenig über 100 000 Br.-Reg.-To. beizusteuern vermochten. Im ganzen stehen aljo etwa 3 Millionen neuerbauler Br.-Reg.-To. 9,5 Millionen ver senkter Br.-Neg.-To. gegenüber, d. h. die Ver- mindernng des in Betracht kommenden Fracht raums der Welt, zu der noch ein Abgang von etwa V4 Millionen Br.-Reg.-To. infolge von Abnutzung tritt, beträgt im eisten Jahre deS uneingeschränkten U-Boot-Krieges das Drei bis Vierfache dessen, was unsere Feinde erbauten. Nicht berücksichtigt sind in dieser Rechnung die zahlreichen, von deutschen U-Boolen angeb lich „erfolglos" angegriffenen Schiffe, die wir zwar nicht versenkten, aber mehr oder weniger schwer beschädigten, die also für einige Zeit betriebsunfähig sind. Ihre. Wiederherstellung setzt die Leistungsfähigkeit der feindlichen Werften herab. Die' von den feindlichen Ne gierungen beschlagnahmten oder gekaujten neu tralen Schiffe sind in dem obengenannten Well- schtffsraum bereits enthalten. Auch die in der Welt beschlagnahmten Schiffe der Mittelmächte sind berücksichtigt. AuManä unä Rumänien. Das Ende des Bündnisses. Nach einem Petersburger Funkspruch hat die! Petersburger Negierung alle diplomati- schen Beziehungen zu Rumänien abgebrochen. Die rumänische Gesandt schaft wird auf dem kürzesten Wege ins Aus land abgeschoben. Der Goldschatz Rumäniens, der in Moskau liegt, wird als unantastbar er klärt. Die Näteregierung übernimmt für die Aufbewahrung dieses Goldes und für die Über- gabe an das rumänische Volk die Verant wortung. Wie nach den Ereignissen der letzten Worben nicht anders zu erwarten war, ist mit dem Ab bruch der diplomatischen Beziehungen zwilchen Petersburg und Jassy das unrühmliche Ende der russisch-rumänischen Freundschaft gekommen. Die Geschichte des Bruchs ist schnell erzählt. Am 12. Januar hatte der Rat der Volks kommissare den rumänischen Gesandten Diamandi mit seinem Personal, wie es hieß wegen seiner Umtriebe gegen die Bolschewikiregierung, kurzer hand verhaften lassen, auf Einspruch des divlo- matischen Korps aber wieder sreigegeben. Drei Tage später richtete der Nat wegen der Ent waffnung russischer Truppenteile an der Galatzer Front und der Verhaftung eines revolutionären Negierungsausschusses ein scharfes Ultimatum an Rumänien, in dem mit den nachdrücklichsten militärischen Maßnahmen gedroht wurde. Tatsächlich war der Bruch schon unheilbar geworden. Zwischen den kriegsmüden bol schewistischen russischen Truppenteilen und den Rumänen kam es bei Galatz zu blutigen Kämpfen, die den Übertritt von Tausenden von Russen auf Vierbundsgebiet zur Folge hatten und den rumänischen Truppen endlich einmal einen Erfolg brachten. Nur daß er eben nicht gegen Deutsche oder Österreicher, sondern gegen die bisherigen Bundesgenossen erfochten war, deren Waffenhilfe im ganzen Feldzüge so schmählich versagt hatte. Nun ist es, wenigstens solange die Bolschewiki in Petersburg regieren, ganz aus mit der Freundschaft, die den Ru mänen so teuer zu stehen gekommen ist. Daß sich die ukrainische Rada dem Schritt der Petersburger Regierung anschließe« wird, ist allerdings recht unwahrscheinlich. Es wird im Gegenteil gemeldet, daß zwischen dem Kiewer Generalsekretariat und der rumänischen Nezierung Verhandlungen eingeleitet wurden, die eine gemeinsame Bekämpfung der Bolschewiki und die Mitarbeit der rumänischen Regierung an den Friedensvsrhandlungen zum Zweck haben. Wie dem aber auch sei, der ganze Vorgang ist jedenfalls ein Anzeichen mehr für den in der ganzen Geschichte beispiellosen Zu sammenbruch, der sich in diesen Tagen an der gesamten Ostfront vollzieht. OslitLfeke Äe«tschl«eS. * Der im Gesetz über die Wiederher- stellung der deutschen Handels flotte vorgesehene NeichsauLschuß, der dem Reichskanzler Vorschläge jür die Gewährung der Beihilfen zu machen hat, ist nunmehr durch den Verstrickt. 11s Roman von N. von der Elbe. Nzorisrtzunqo DentaS bestechende Persönlichkeit, da? An- -ebete^werden — die Heimlichkeit, alles vereint reizte und umgarnte sie. Sie gab sich keine Rechen schaft darüber, ob sie ihn liebe, sie wußte es nicht, nahm es aber als selbstverständlich an. Das tiefe Gefühl der Liebe, die ein Leben ausfüllt, war ihr noch fremd, sie schwamm und plätscherte in einem Strom kleiner Aufregungen, ihre suchende Phantasie hatte Nahrung gefunden, prickelnde Gedanken ergötzten sie in ihren müßigen Stunden, ihre sonst leeren Tage wurden in angenehmer Erwartung verlebt, und das Gesühl, alle Langeweile los zu sein, gab ihr die Empfindung der Dankbarkeit für ihn, der ihr davon geholfen batte. In seinem nächsten Brief bat er sie um eine Locke ihres wunderschönen braunen Haares: Er werde sie Tag und Nacht neben ihrem Bilde auf seinem Herzen tragen. Nun ritt er such dann und wann wieder an der Gartenmauer entlang. Um sich ihr be merklich zu machen, ließ er einen leisen und Loch durchdringenden Pfiff ertönen, scheinbar seinem Pferde geltend, doch erklang die kleine Tonsolge so deutlich, daß Adele sie, wenn sie sich im Park aufhielt, immer hörte und dann wie getrieben und gezogen zum Berge hineilte. Hier wechselte er Blicke und flüchtige Worte mit ihr, die von großer Verehrung sprachen. Einmal belauschte Josephine, hinter Gebüsch »erborgen, eine solch» Unterredung und über zeugte sich von deren Harmlosigkeit; sie beschloß aber doch, Adele zu warnen. „Küß die Hand, Gnädige," sagte der junge Mann ehrerbietig. „Habens heule ein gutes Mörtel für Ihren Knecht?" „Soll Ihnen wohl was Schönes sagen?" „Etwas Gutes, Liebes," bat er. „I bewahre! Nu hören Sie mal, was soll Ihr ewiges Pfeifen? Sie denken Wohl gar, ich bin Ihr Fix?" „Ei, wo werd ich? Ist denn ein Pfiffiger Verehrer nicht was Schönes?" „Find ich nicht. Und nun machen Sie, daß Sie weiter kommen. Da seh ich Leute." Trällernd lief sie davon. Josephine trat ihr ernst entgegen: „Nun ifl's genug, Kind, mit deiner Tändelei. Der junge Mann möchte sich allerlei cinbilden. Du stellst dich bloß. Gesetzt, dein Vater oder Onkel Hermann wissen dich bei solcher Unterhaltung, die an sich nicht bedeutend sein mag, sie würden dich streng tadeln." „Aber Tante Jose — es ist ja nur ein Spaß." „Du darsst nicht wieder auf den Berg gehen, wenn Denia vorüberreitet, versprich mir das." „Wenn du es durchaus nicht willst" — sie wandte sich schmollend ab und Josephine be schloß, genau aufzupassen. Adele sand die plötzliche Ermahnung sehr unbequem und überflüssig. Sie wußte allein, was sie wollte; wenn sie nicht aut den Berg gehen sollte, batte sie ja noch die Weide, ihre verschwiegene Vertraute. Die Schlachtung von Schaflämmern und Zicgenmntterlämmern, die in diesem Jahre Vorm sind oder geboren werden, ist aus Anordnung des LandwirsschaftSmimsterS bis auf weiteres ver boten. DaS Verbot findet keine Anwendung auf logenannte Notschlachtungen. Diese sind innerhalb 24 Stunden nach der Schlachtung der zuständigen OrtSpoüzeibehörde anzuzeigen. Ausnahmen von diesem Verbot tonnen aus dringenden Wirtschaft« lichen Gründen vom Laudrat, in Stadtkreisen von der Ortvolizeibchörds zugelassen werden. Zuwider handlungen werden mit Geldstrafe bis zu 1500 Mk- oder mit Gefängnis dis zu drei Monaten bestraft. Vorsicht beim Samenetnkauf. Es werden in letzter Zeit von mehreren Seiten bulgarische und rumänische Gemüsesamen angcboten. In den meisten Fällen sind Ursprung und Züchter nicht zu ermitteln, und eS ist, somit keinerlei Gewähr für die Qualität der Samens gegeben. ES wird daher Nachdrucks Iichst davor gewarnt, Gcmüsesamen zu kaufen, bv dem nicht durch Herkunft und Lieferanten die Gült der Ware verbürgt ist. Leutnant Bongartz. Jetzt ist er dem ersten deutschen Lehrer gelungen, sich den höchsten preußischen Kriegsenden, den so heiß begehrten l?our io msrits, zu erringen. Leut nant Bongartz, bei Kriegsausbruch Lehrer an einer Schule in Hamborn, ist der Tapfere, der sich diese hohe Auszeichnung erwarb. Er ist Führer einer Jagdstaffel geworden und errang vor kurzem seinen 27. Luftsieg. Der Kaiser selbst überreichte dem Helden den Orden. Die Antwort war ein AuSbruch überschweng lichen Glücks. Er könne, schrieb Denta, dem Papier leine Empfindungen nicht in dem Maße anvertrauen, wie sein Herz von ihnen bewegt werde, und er flehe Adele an, ihm die Mög lichkeit eines Sehens und AussprecheHs zu geben. Der Park sei ganz einsam, in einer der stillen Alleen würde kein Mensch sie gewahren; sie solle ihm nur bestimmen, wann er kommen dürfe! Er begehe eine Torheit, überrasche sie ungernsen, durch seine grenzenlose Leidenschaft entschuldigt, wenn sie nicht gestalte, das; er einmal sein Knie vor ihr beuge und ihr sage, wie glühend er sie liebe. Welch neue Kämpfe, welch süße Not ver ursachte dem Mädchen diese Bittel Sollte, durfte sie es wagen, ihn im Park zu treffend Sie dachte daran, sich Tante Jose anzuver lrauen, die war ja immer gütig und half ihr, wo sie konnte. Aber was wollte sie denn eigentlich? Zum erstenmale kam ihr eine ruhige Betrachtung der Sache, auf die sie sich wie auf eine Spielerei eingelassen halte. Hoffte sie wirklich, des Un garn Braut zu werden, sich mit ihm za ver heiraten ? Das würde ihr Vater nie zn'gebcw das würde auch sonderbar, etwas Unerhörtes sein. Der Fremde, von dessen Famstft man nichts wußte, EggeruckS Angestellter, nein, das ging nicht, mußte sie jetzt Franz Dentw sagen. Ja, offen mitteiteu, freundlich anssprechen, war netter als schreiben; das konnte Mißverständnisse geben, das konnte er übelnehmen. Und ans ihr lag's ja nicht, wenn sie ihn abweiscn, tränken mußte, ihr gefiel er eigentlich ganz gut. Hauses Hohenzollern, die Chefs der 1866 ent thronten Fürstenhäuser, ebenso die Häupter der 1815 der Landeshoheit unterworfenen, ehemals reichsständischen Häuser aufLebenszeit ins Herren haus berufen werden sollten. AVMsSeeich, * Unter dem Druck der zunehmenden Frachtraumnot hat sich die Regierung entschlossen, vom 1. Februar ab alle im Hafen von Marseille liegenden Schiffe zu be schlagnahmen. Die Überseedampfer jowohl wie die Post- und Frachtdampser haben keine festgesetzten Linien mehr, sondern werden je nach Bedarf verwendet.' Der Postdienst wird ver ändert und herabgesetzt. Für die Folge sind ähnliche entscheidende .Maßnahmen geplant, wenn — der amerikanische Flachtraum noch lange auf sich warten läßt. Walis«. * Der Schatzmintster Nitti erklärte in Genua, die n e u e l t a l i e n i s ch e S t a a 1 s a n l e i h e müßte mindestens zweimal fo viel wie die früheren Anteihen einbringen, wenn eine Zwangs auleihe, eine Vermögenssteuer und andere drückende Steuecmaßregeln vermieden werden sollen. Der. Minister wgte weiter: Es wäre eine Schande, wenn Italien weniger an Kriegs anleihen aufbrächle als Österreich. Italien ver lange von seinen Verbündeten fortwährend Geld mittel, um während des Krieges durchzuhallen und um das Lanü nach Lem Kriege wieder auj- zurichten. Dis Verbündeten aber könnten nur bann Vertrauen zu Italien haben, wenn Italien sich selber vertraue. Schweiz. *Von gewissen verdächtigen Persönlichkeiten, Bundesrat ernannt worden. Den Vorsitz im NeichsauLschuß sühit bis auf weiteres der Wirk liche Geheime Rat Direktor im Reichswirtschafts amt v. Joncquiöres. Dis Geschäftsstelle des Rcichsausschusses befindet sich in Bertin. Die Ausführungsbestimmungen zum Gesetze vom 7. November 1917, die insbesondere auch Vor schriften über die Form der Beihilfenanträge enthalten, liegen dem Bundesrat zur Beschluß- nahme vor und werden in kürzester Frist ver öffentlicht werden. *Die Wahlrechtskommission deS preußischen Abgeordnetenhauses verhandelte über konservative Anträge, nach denen dis dem Thrsne am nächsten stehenden volljährigen Agnaten, also der Kronprinz, die Fürsten des Allerdings überlegte sie nun doch ein paar Tage, ob sie Deutas Wunsch ermllen und ihm eine Locke ihres Haares gebe» solle. Eigentlich war das etwas zu viel, verlobt waren sie doch nicht. Da brachte ein harmloser Zwischenfall die Entscheidung. Sie stand mit Bijou auf dem Arme vor Tante Jose und trieb Possen mit dem Hündchen. Josephine sagte: „Du hast ganz die Haar farbe wie das Tierchen, sieh selbst," und sie wies Adele nach dem Spiegel. Adele trat heran: wirklich, wenn sie ihren Kopf in das Fell Bijous drückte, ließ sich kaum unterscheiden, wem das ineinanderfliehenoe, rölsschbranne Gelock angehöre^ Ein lustiger Einfall blitzte durch Adeles Kops; ja, das wollte sie tun! Sie lief mit Bijon auf ihr Zimmer, hier schnitt sie dem Tier ein paar der längsten Haarsträhnen ab und rollte eine Locke davon, die sie mit einem rot seidenen Bündchen zusammenfaßte; dann heftete sie die Locke auf ein Blatt Papier und schrieb darunter: „Nimm hier ein klein Bijan Und küß es immerzu. Adele." Sie freute sich kindisch ihrer Schelmerei und lachte ausgelassen bei dem Gedanken, daß er die Hundehaare au seine Lippen drücken werde. Ähnle sie doch nicht, däß, wenn sie den Diann geliebt hätte, dem sie dieses Geschenk senden wollte, sie solche Possen nimmermehr mit seinen Gefühlen getrieben haben würde. die sich angeblich «m die Ermöglichung drl s Internierung Kriegsgefangener in der Schweiz bemühen, werden den geängstigten Familien solcher Kriegsgefangenen beträchtlich« Summen erpreßt. Der Bundesrat faßte im Oktober letzten Jahres einen Beschluß, wonach alle Personen, die in gewinnsüchtiger Absicht die Internierung oder Heimschaffung von Kriegs- und Zivilgefangenen vermitteln oder zu ver mitteln suchen, mit Gefängnis bis zu zwei Jahren oder einer Geldbuße bis zu 10000 Franken bestraft werden. Diese Agenten haben keinen Einfluß bei den schweizerischen Behörden, ihnen Geld geben heißt dieses verlieren. Der Inter« uierungsdienst ersucht um Bekanntgabe derj Namen solcher Schwindler, die daS Internierungs- Werk in seiner Ehre schädigen und dem guten Ruf der Schweiz zum Nachteil gereichen. Likwod«». *ÄuS Stockholm wird über eflni sch- englische Verhandlungen berichtet.! Eine estnische Abordnung ist in Stockholm er schienen, um mit englischen Persönlichkeiten über die Zukunft Estlands zu beraten. Der Führer der Abordnung, der Redakteur Tönnisson, gilt als Vertreter der bürgerlich-nationalen Kreise. Er soll angeblich durch den Gang der Verhand lungen in Brest-Litowsk veranlaßt worden sein, bei England Hilse für daS Selbstbestimmungs recht Estlands zu suchen. England soll großes Entgegenkommen zeigen. * DaS Washingtoner Kriegs« Handelsamt hat jetzt den Betrag an Nahrungsmitteln und anderen Bedarfs artikeln festgesetzt, die es Norwegen während des Krieges abzuzeben bereit ist. Der nor wegische Bevollmächtigte Frithjof Nansen hat eine Liste dieser Dinge erhalten, die u. a. fol gendes enthalten : 300 000 Ts. Brotgetreide, 50 000 Zucker, 14 500 Kaffee, 10 000 Schweine- fleisch und Rindfleisch, 86 000 Ole und Fette und ungefähr 500 OVO T«. anderer Dinge. Nor wegen ist verpflichtet, den Mittelmächten keine Materialien zur Wunitionsherstellung zu liefern, auch darf es keine Nahrungsmittel, ausgenommen 48000 Tonnen Fischprodukte jährlich, nach den Mittelmichten aurfLhren. * Schweizer Blättern zufolge beschloß die Petersburger Regierung eine Vernehmung deS Zaren und seiner Familie, da verlautet, daß diese um eine Ausreise nach Deutschland nachgesucht habe. MEM«. * DaS Echo, daS die Reden des Deutschen Reichskanzlers, des Staatssekre tär 8 d e r N u ß e r n und des Grafen Czernin in Amerika gemacht habe, faßt der Genfer Korrespondent der ,New Iorker World' folgender maßen zusammen: „Wenn die österreichisch- nngarische Negierung den aufrichtigen Wunsch habe, mit den Ver. Staaten in Besprechungen einzutreten, so stehe ihr der offizielle Weg durch die Vermittlung des spanischen oder schwedischen Gesandten offen. Auf die Anregung Hertlings einzugehen, Berlin neue Friedensangebote zu machen, liege aber kein Anlaß vor."
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