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Zu Zweien einsam. Roman von S. TourthS-Mahler. slj Atachdrack »«Hot«») Sie lauschte mit angehakknrm Mem und sah durchs Schlüsselloch. Da sah fie ihren Mann an seinem Schreib tisch sitzen. Das Licht fiel hell auf sein Gesicht. EK war sehr bieich und trug einen entschlossenen Au-druck. Sie sah, wie er sich Papier zurechüegte und zu schreiben begann. Was hatte er jetzt mitten in der Nacht noch zu schreiben? Waren eS Abschiedsbriefel Wollte er vielleicht schon diese Nacht die Schuld bezahlen, die er mit einem falschen Ehrenwort auf sich genommen hatte? Sie hielt sich am Türpfosten fest, um nicht mnzufinken vor Schmerz und Herzeleid. EinS wußte fie nun gewiß. Sie würde nicht von seiner Schwelle weichen dies« Nacht und ihn um jeden Preis hindern, das Schreckliche zu tun. Wenn eS sein mußte, wollte fie mit ihm um sein Leben ringen. Er durfte nicht sterben, solange sie Atem in der Brust hatte, und konnte fie ihn nicht mehr zurückhalten, dam, wollte sie wenigstens mit ihm gehen in daS dunkle Nichts. Ihn nur nicht aus den Augen lasten. Sie hatte ja Len Gewehrschrankschlüstel abgezogen, daS beruhigte fie ein wenig. Er konnte den Schrank nicht öffnen, wenn er nicht einen Nachschlüssel hatte oder Gewalt anwandte. In beiden Fällen würde sie daS hier draußen hören. So stand fie und lauschte in der dunkeln kalten Winternacht, und währenddessen saß Wolf drinnen an seinem Schreibtisch und schrieb an sein Weib. Er wußte jetzt, wie lieb sie ihn hatte, das hatte ihn der heutige Abend gelehrt. Er wollte alle Rücksichten beiseite lasten und ihr alles sagen, waS er zu sagen hatte. CS mußte klar zwischen ihnen werden, auf seinem gekränkten Stolz durste er nicht länger bestehen, wenn er nicht mit ausehen wollte, wie sich Liselotte in Gram verzehrte. Er legte eine umfassende Beichte ab und schonte auch Sibylle nicht. Auf diese wollte er keine Rücksicht mehr nehmen. Mit der Versicherung seiner unwandelbaren Liebe und Treue und der Bitte, fie möge daS harte, kränkende Wort zurücknehmea und ihm wieder di« alte sei«, schloß er LaS Schreiben. Am nächsten Morgen, sobald fie erwache« wtdch«, sollt« ihr die Jungfer da» Schreiben bringe«. Er schrieb sehr lang«, ahnungslos, -aß draußen «n seiner Tür, zitternd und bangend, sein junge- Weib lehnte und voll heißer Angst ihn und sein Tun beobachtete. AlS Wolf seinen Brief beendet hatte, sah er nach der Zeit. Es war schon fünf Uhr. Nun lohnt« eS sich kaum noch, sich niederzulegen. Schlafen würde er doch nicht können, bevor sein Schicksal nicht entschieden war. ES war daS beste, er ging jetzt hinaus in den Wald und wartete dort den Anbruch des TageS ab. Vielleicht kam er zu einem guten Schuß. Er stand auf und reckte seine schlanke, kraft volle Gestalt. Die Glieder waren ihm steif geworden vom langen Sitzen. Dann hörte ihn Liselotte langsam durchs Zimmer gehen. Nun konnte sie ihn nicht mehr sehen, desto an gestrengter lauschte sie auf sein Tun. Jetzt vernahm sie, wie er an den Gewehrschrank trat und etwas vor sich hinmurmelte. Er hatte Las Fehlen des Schlüssel- be merkt. Er ging zum Schreibtisch zurück, und Liselotte sah, daß er ein Schlüsselbund ergriff und dann wieder zum Gewehrschrank hinüberging. Die Angst schärft« ihre Sinne. Sie hörte, wie Wolf einige Schlüffe! vergeblich probierte, und wie dann doch einer ins Schloß paßte. In angstvoller Haft öffnete fie Lie Tür und sprang auf den Gewehrschrank zu. Mit aller Kraft stieß sie Wslf zurück, schloß krachend die eben geöffnete Tur des Schrankes und lehnte sich mit ihrem Körper dagegen. Wolf war durch ihren unerwarteten Eintritt heftig erschrocken und sah verständnislos in ihr angstvolles Gesicht. „Du darfst das nicht tun, Wolf*, faste fie mit fast unverständlicher Stimme. „Was soll ich nicht tun, Liselotte? WaS ist dir?* fragte er erstaunt. „Verstelle dich nicht — ich weiß, was du vorhast. Du willst mit Lem Leben bezahlen, daß du ein falsches Ehren Keim Minister srr Grlk. Unser Berliner »-Mitarbeiter schreibt: Die Wintersaison hat begonnen, unb heute wie ehe dem im kaiserlichen Deutschland öffnen sich die republi kanischen Ministerhotels, um Parlamentariern und hohen Beamten, Gelehrten und Männern der Feder Gelegenheit zu ungezwungener Geselligkeit zu bieten. Vieles ist gegen früher unverändert geblieben, in manchen Beziehungen scheinen sich neue Sitten Bahn brechen zu wollen. Die Wohnrämne des Herrn Reichs» o.-er Siaatsministers strahlen, trotz Kohlennot und Licht- ercharms, in glänzender Helligkeit. In den Sälen wimmelt es von mehr oder weniger feierlich gekleideten 'Wmchern, unter denen jedoch nicht mehr wie früher das Tftor das Übergewicht hat. Stärker, als es fonst an dielen Stätten der Weisheit, der gereiften Lebens erfahrung der Fall war, steht man die Jugend selbstbewußt und gewichtig in lebhafter Bewegung, während mancher Sechziger, den man noch vor kurzem aanecbt und elastisch einherschreiten sah, hier eifrig nach einer Sitzgelegenheit Umschau hält, weil die Last gehäuften Leides die Glieder vorzeitig entnervt hat. Von einer Herrengesellschaft kann man auch nicht mehr gut reden. Gewiß, das männliche Geschlecht ist weit 'n der Überzahl. Aber es fehlt auch nicht an Frauen. Aus den Ministerien, aus den Parlamenten, auS den großen Organisationen find sie hergebeten worden, mit denen heutzutage alle Ämter Fühlung suchen und behalten müssen, wenn sie Er sprießliches leisten wollen. Unter ihnen überwiegt das reifere Alter — natürlich; denn unfere weiblich« Jugend bedarf doch noch erst weiterer Schulung, ehe fie in den Lingen des Staates und der Politik als gleichwertig rü ge lasten werden kann. Froh und unbefangen begrüßt der Herr Minister sein« Gäste; die Gattin steht neben ihm und übernimmt einen Teil der repräsentativen Pflichten. Keine Uniform, keine Ordensbänder, soweit der Blick reicht. Ab und zu nur das iserne Erster Klasse. Die Auszeichnungen für Kunst und Wissenschaft, die man früher auf so mancher Helden brust leuchten sah, scheinen gleichfalls vom Erdboden ver schwunden zu sein. Sobald der Hausherr sich von der Euwsanzstüre frei machen kann, faßt er an einem kleinen Rednerpult Polio, das den Anwesenden bisher kaum aus gefallen war, klingelt und nimmt, als gälte es, eine politische Versammlung einzuleiten, zu einer An sprache daS Wort. Er fühlt daS Bedürfnis, sein Amt in der neuen Verfassung, die ihm nach langen Überlegungen schließlich gegeben worden ist, den eingcladeuen sozusagen vorzustellen, seine Organisation, seine Aufgaben zu entwickeln und die tatbereite Mit wirkung der Öffentlichkeit bei der Durchführung des Programms, das eS sich gesetzt hat, zu erbitten. Der Herr Minister hat kein ausgesprochen politisches Restart zu vertreten, er kann sich also an Lie Gesamtheit der Er schienenen wenden und erntet zum Schluß ungeteilten Beifall, weil alle Hörer die Empfindung haben, daß hier ein Mann zu ihnen gesprochen hat, der «S ehrlich meint und dem wichtige, wenn nicht vielleicht sogar wichtigste Interessen Les deutschen Volkes in di« Hand gegeben worden sind. Angeregt plaudernd, zerstreuen sich di« Gäste in die benachbarten Räume, wo, ohne jede verführerische Auf machung, Schüsseln mit belegten Brötchen aufgestellt find, deren man sich zwanglos bedienen kann. Bald sieht man an einem runden Tisch zur Linken dm Herrn Reichs präsidenten mitsamt dem Kanzler und anderen hohen Amtsgenosten in geruhiger Unterhaltung; auf der andern Seite eine Gruppe von Parlamentariern, in ihrer Mitte ein bekanntes Frauenmitglied der Preußischen Landes versammlung, mit einem bescheidenen Maigsöckchmstrauß geschmückt, das für heutige Verhältnisse freilich den Rang einnehmen mag, den in früheren Zeiten die kostbaren Orchideen beanspruchen durften. Glatt rasierte Zentrums- gesichter wechseln ab mit wohlgepflegten Revolutions bärten. Der Hausherr macht unermüdlich die Runde durch die Reihen; ein Glas Bier, Zigarren, Zigaretten werden gereicht, und schließlich darf man sich auch noch an einem Gläschen ausgezeichneten Kognak „berauschen*. An einer der Schmalseiten des Hauptsaales ist eine ver heißungsvolle Projektionswand ausgestellt, und wirklich, es wird gefilmt! Natürlich nicht, was man auch sonstwo im Kientopp sehen kann. Hier werden Extragenüsse ge boten, die für gewerbsmäßige Filmdirektor«» nicht zu haben sind; sei eS, weil sie das AlltagSpublikum schwerlich reizen würben, fei eS, wett s-re <m-«srwKhnAch« Kost spieligkeit selbst für die zahlungskräftigsten Lichtspiel theater unerreichbar ist. Man staunt, man bewundert, man freut sich, auch hier von einer deutschen Erfindung zu hören, die den menschlichen Scharfsinn auch nach allem, was wir auf diesem Gebiete schon erlebt haben, wirklich Ehre macht und kann mit Worten des Dankes für den freundlichen Hausherrn die gastlichen Räum« oerlasten, um, jeder an seinem Teile, dazu beizutragen, daß der ver schwenderische Lichterglanz dieses Abends nicht ungebühr lich lange in Anspruch genommen wirb. Ministerempfang von heute. ES ist vieles einfacher, schlichter, besinnlicher geworden. Aber wenn nur daS es wäre, was Lie heutige Zett von unserer Vergangenheit unterscheidet, so könnten wir unS die Gegenwart sehr wohl gefallen lasten. dRkNDBfilBSKPPfi ——— für SemerkeuSwert« L»««S- »xd Leitrr«ig»tss«. * Die Kosten der feindlichen Besatzung in Deutschland be tragen vom 1. Januar bi» 1. November 1»t» «ab SU» Mil liarden Mark. * Die Nationalversammlung nahm die ReichSvottp^-Bov- läge in zweiter Lesung an. * Oberst Reinhard W »M Lor «ektzSche» Bach« « Disposition gestellt Morden. * Der Prozeß Erzberger gegen Heffkrich dürUe voraoS- sichtlich Ende Januar ob« Awang Februar stattstnde«. * Der Grenzschutz Ostpr«»-«» fit d« Balükmntrupv«» übertragen worbe«. politikke AunälckL«. Baltikumtruppe« zur Verteidigung Ostpreußens. Die zahlreichen Kundgebungen in allen Teilen der Provinz Ostpreußen, in denen eine Belastung von Baltikumtruppen znm Schutze der Grenzen gebeten wurde, scheinen nicht ohne Wirkung geblieben zu sttn. Der Ober präsident hat den Oberbürgermeister von Tilsit tele graphisch benachrichtigt, daß der bereits eingetroffen« erste Teil der Eisernen Division zur Verteidigung der Grenz« nach Memel abgedreht und daß das Wehrkreiskommando auch die später ankommenden Teils der Eisernen Division zu Lem gleichen Zweck hier lasten wird. Der Ober präsident knüpft daran die Erwartung, daß die stark ver ringerten Truppen von der Bevölkerung gut ausgenommen werden. Der Helfferich-Prozetz. Die Berliner Oberstaats anwaltschaft teilt über daS Strafverfahren gegen Helfferich wegen Beleidigung des Reichs sinanzministerS Erzberger mit, daß die Akten mit Ler Anklage am 9. Dezember der Strafkammer zur Beschlußfassung über dis Eröffnung des Hamftversahrens zugegangen find. Die Hauptverhandlung dürfte voraussichtlich ttn Januar oder spätestens Anfang Februar stattfinden. Urtel lsbestätigung tm Lk«bknecht-S«xembxrg-Pr»- zest. Halbamtlich wird bestätigt, daß das Urteil im Liebknecht-Luxemburg-Prozeß bereits vor einiger Zeit be stätigt worden ist. Da eS sich um ein Urteil eine- Ber liner Militärgerichts handelt, war der Oberkommandierende NoSke zuständig. Der Bestätigung ist «ine nochmalig« Durchprüfung durch militärische und zivile Sachverständig« vorangegangen. Diese waren einstimmig der Überzeugung, daß auf Grund des vorliegenden Materials auch ein« etwaige Wiederholung de» Prozesses «in andere- Urteil, nicht ergeben könne. Veutttk^lten^Lk. Knnstschätze für Lebensmittel. Ein« Kommission französischer Kunstsachverständiger ist in Wien «ingetroffen. Sie soll in Gemeinschaft mit englischen und italienischen Delegattonen Kunstgegenstände auS dem ehemaligen Kron schatz auSwählen, die alt Garantie für eitlen Vorschuß an die Leutsch-österreichische Regierung gelt« solle«. Die Unecht Frankreich». Di« holländische Bresse findet, die Furcht Frankreich- vor bem gänzlich gelähmten Deutschland beginne groteske Formen anzunehmen. Für jeden einigermaßen mit deutschen Zustände« vertraut« Beobachter sei klar, daß dir deutsch« Regierung sich ohne Reichswehr nicht halte« könne. Di« Entente hab« selbst LaS größte Interesse daran, da- aegenwärtis tu Deutsch land keine ander« Negierung ans Ruder komm«. Auch in der Kriegsgefangenenfrage gelt« für di« Znteats- haltung: Allzu scharf macht schartig. DaS „Handels blad* sieht in ClemencrauS Bereitwilligkeit, di« drei jährig« Dienstzeit in Frankreich nur auf eine zwei jährige und nicht auf rin« einjährig« zu redu zieren, den Beweis dafür, daß Clemenceau wieder in» Fahrwasser der militaristischen Partei grrate. Daß er dem erschöpften französischen Bott solche gewaltigen Lasten auferlege, zeig« deutlich, wie groß noch immer di« Angst Frankreichs vor dem gelähmt« Deutschland sei« müsse. Eine Stimm« ür der Wüste. Mn Leitartikel deS „Populaire* wendet sich an die deutschen Kriegsgefangenen und sagt, das, waS Frankreich ihn« jetzt antue, sei eine Blockade neuer Art, die noch mehr als jede andere dem - Reichs webrminifl« NoSke bat da» vrtM da AK-kaechL- Lurrmburg-Prozeß bestätigt. * DK Bettln«« Staatsanwaltschaft hat gegen da» Betti«« Organ der Unabhängige«, die Freiheit, Mag« »eg« Be leidigung zwei« Staatsanwälte erhöbe». * Ministerpräsident Tlemencran hat sich « wichtig« Bo» sprechunge« nach London begeb«. * Litwinow stellte «amen» RuNaudS d«» Brrtretrrx der alliierten MSchk eine Resolottou «, dk ri» tatsÄlliche» Friedensangebot darstellt. * All« irischen SerichVbeamt« bade« ihr TbschkL-geftttS etngereicht. Als Grund dafür werd« dk Bestimmung« b«» Gesetzentwurf« üb« Homerule angegeben. Völkerrecht widersprech«. Er ruft d« deutschen Kriegs gefangenen zu: Die alt« französisch« Kämpfer, eure Waffenbrüder, übernehm« heut« dk Aufgabe, «ich zu verteidig«. Baris. DK Vertret« RumSnks» l» Batt» Hfih« dk Verträge von St. Germat» «ad Nevill», mmmehr «ttee- zeichnet. Haag. Nach Barts« vliltt«« wiiufstt »« OderWeSdat bk Rückkehr de» Heer« *. St«fo» »ach Part« sicht. London. DK abgeänbertm Voranschläge Mr da» ve« seben eine Herabsetzung der Heere»stärk« <ch 81. März 1SM auf 400VÜV Man» vor. »« Leu« et« Teil »och demo bilisiert wkd. Sm ki-ttilcker Augenblick. AuS Betti« wird berichtet: Au bezug auf die Schul« besteh« bekanntlich Misch« Zentrum und dm beiden ander« Regierungsparteien ganz erhebliche Meinungsverschiedenheiten, dk tauch LaS Wei mar« Kompromiß mühsam überkleistert wurden, jetzt ab« im UnterrtchtSauSschuß d« preußisch« LandeSoersamm- lung erneut in dk Erscheinung getreten find. Dazu schreibt nun die Germania, daS Berliner ZentrumSorgan, folgende bemerkenswert« Sätze: „ES ist nicht angängig, daß Met Partei« dev Regie rungsmehrheit, die dritte, nämlich da» Zentrum, fort während überstimmen, also gleichsam vergewaltigen, ganz besonder» nicht in Dingen, bi« unsere höchst« Ideale be treffen. Daß mrsere Freund« im Landtag sich dagegen energisch zur Wehr gesetzt haben, ist nicht nur ihr guteS ReÄ, sondern ihre ernsteste Pflicht. Wir zweifeln keinen Augenblick daran, daß die gesamt« ZentrumSwähler dielen Schritt einhellig gut-etßm werd«, weil wir wissen, baß man überall tm Lande nichts mit größer« Besorgnis verfolgt hat, al» Lie Entwicklung L« Dinge auf Lem Gebiete der Kirche und Schule. Das Zentrum ist und -leibt bereit, für d« Wiederaufbau des deutschen Vaterlandes und darum für dm Zusammenhalt der Regierunaskoalition We- mögliche Opfer zu bringen. Slb« man kann und Lars ihm nicht zumuten, daß e» selbst die Hand Laz» biet« soll, di« Kirch« auf demjenigen Ge biete entrecht« zm helfen, auf dem gerade da- Zentrum sich bisher al» der eifrigst« Bersecht« der kirchlich« Rechte bewährt hat. Das ist der Sinn des „kritischen Augenblicks*, d« in der Schulpolitik mm etngetreten ist. An dm anderen Koalittonsparteim ist eS, daS recht« Ver ständnis dafür zu beweis« und die Konsequenz« auS der Lage z» ziehen, die allein eine wirkliche Lösung bedeuten können, d. h. «ms jed« Überspannung bei der Durchsetzung ihr« Grundsätze zu verzichten und zu ein« wirklichen KoalitionSpolttik zurückzukehreu." wort gabst. Ab« ich leide e» nicht, da- du mir auch da nach antust — und kann ich'S nicht bindern, so laß mich wenigsten« mit dir sterben — ich kann nicht leben ohne Lich. Sei barmherzig, Wokf — ich wM ja nicht- wett« al» kein Leb« — oder ein« Lod mit dir.* Er sah sie erschüttert an. Ihre Worte enthüllt« ihm den Wahn, d« ihr« arm« Sette besang« und zugleich wurde ihm klar, «k groß und stark ihre Liebe zu ihm war. Trotzdem st« mmahm, baß « ein falsches Ehrenwort gab, nm zu verbergen, daß « zu Sibylle in einem un erlaubten Verhältnis stand. Sogar sterben wollte fie mit — mit dem Mitgistjäger. Welch« Angst mb Sorg« mußte st« gefoltert haben! Er trat auf sie « unb umfaßte st« fest mit beiden Armen. Sie glaubte, « wolle fie von dem Schrank ent fernen, und klammerte sich krampfhaft an ihn an. „Tu et nicht, Wolf — tue «S ntchch denk an dein« Vater!* stöhnte fie verzweifelt. Er hpb fie ans wie ein Kind unb preßte fie fest an sich. „Liselotte, komm zu dir, du bist von Sinnen. Was hast du dir für krause-, wirre- Zeug in den Kops gesetzt! Sieh mich an, sehe ich aus wie einer, Ler sich feig auS Lem Leben stehlen will? Was tue ich nur mit dir, La KindLkspf, daß du mir all die Greueltaten »ukaust. Un treue, niedrige Spekulation auf eine reich« Frau, ein falscher Ehrenwort mrd nun gar Selbstmord. Liselotte — und solch einen Menschen liebst du so, daß du lieb« mit ihm sterben willst, als ohne ihn leben?* Er trug sie auf feinen Diwan und legte sie behutsam nieder. „Wo warst du bist jetzt, Liebling? Du bist so kalt. Bist du nicht zu Bett gegangen?" Sie schüttelte Len Kopf und zeigte stumm nach Ler Tür. Er begriff. Mit beiden Arm« umfaßte er fie und drückte sie an sich. Er ließ sich an ihrer Seite auf die Knie nieder, ohne sie aus sein« Armen zu lassen. Sie lag zitternd und fassungslos und sah ihm nur imm« voll heißer Angst inS Gesicht. , ,, (Schluß folgt).