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Unter den verschiedenen technischen Betrieben nimmt ohne Zweifel die Lederfabrikation eine der ersten Stellen ein. Dies gilt nicht mir von der Wichtigkeit des Gegenstandes, des Leders an nnd für sich, — denn unendlich mannichsaltig ist die Art seiner Verwendung, und Nie mand, weß Standes er auch sei, kann das Leder, sei es in dieser, sei cs in jener Form — der Russe flechtet seine Knute, die Dame trägt den Pantoffel aus Leder, beides Werkzeuge um Sklaven damit zu traktiren — ganz entbehren; cs gilt auch nicht nur von dem kolossa len, in diesem Zweige der Industrie beschäftigten Kapitale, es gilt ebensosehr von der Intelligenz, der Geschicklichkeit, von den vielen mühevollen Arbeiten, der Ausdauer, die erfordert werden, theils zur Herstellung eines tadellosen Fabrikats, theils zur Sicherung eines an gemessenen Gewinnes; nirgends wie hier ist das Sprichwort „selbst ist der Mann" an seinem Platze. Ohne damit einem andern Gewerbe zn nahe zu treten, darf man die Behauptung aufstellen, das;, was die Intelligenz der einzelnen Mitglieder betrifft, diese in keinem andern Gewerbe, mit wenig Aus nahmen, eine so allgemeine ist, als im Stande der Lederfabrikantcn, wofür nichts so sehr spricht, als daß man hier den Zopf der Gehcim- nißkrämcrei abgethan hat, und in der Entwickelung und Vervoll kommnung des Ganzen seinen eigenen Vortheil erkennt. Was nun die, von der Verlagsbuchhandlung B. F. Voigt in Weimar mir übertragene Bearbeitung von Matthesius Lohgerbern betrifft, so bcdurftc cs nicbt Gcrbcr zu scin, um inne zu werden, daß dem Verfasser des genannten Werkchens bei Absassung desselben die