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kohlensauren Kalks, auch in den meisten Gerbmaterialien enthalten sind. Da sich nicht einsehen läßt, in welcher Weise sie Vortheilhaft wirken sollten, so muß man sie wenigstens, da wo sie sich finden, als überflüssig ansehen, und jedenfalls wird ein Wasser um so anwend barer sein, je reiner es ist. Prüfung des Wassers. Das Maß der Reinheit eines für technische Zwecke bestimmten Wassers wird in den weitaus meisten Fällen, in ausreichender Weise, nach der größern oder geringern Härte, die es zeigt, beurtheilt. Be kanntlich rührt die Härte eines Wassers von den darin enthaltenen Erdsalzen, beziehungsweise Kalk- und Bittcrerdesalzen her, und ent spricht genau der Menge der vorhandenen Salze. Mit der Härte ei nes Wassers hat man auch dessen Gehalt an Kalk- oder Bittererde- salzen bestimmt. Die gefundene Härte sagt uns zwar nicht, ob sie von Kalksalzen oder von Bittcrerdesalzen herrührt; dies ist aber auch gleichgiltig, weil beiderlei Salze in derselben Weise wirken; in 100 Fällen rührt aber die Härte 99 Mal hauptsächlich vom Kalk, nur zum kleinsten Theile von Bitlererde her, man begeht allo keinen großen Fehler, wenn man die ermittelte Härte auf Kalk allein bezieht. Wem nun daran liegt die Beschaffenheit seines Wassers in Be ziehung auf dessen Härte, beziehungsweise Kalkgehalt kennen zu lernen, kann diese Prüfungen sehr leicht selbst vornehmen. Er bedqrf dazu; 1) eines cylindrischen Fläschchens von >00 Kubikcentim. Inhalt, wel ches von >0 zu 10 Kubikcentim. bis zu 10 Kubikcentim. abgetheilt ist und mit einem Pfropfen verschlossen werden kann; 2) zweier Vollpi petten, die eine zu 10, die andere zu 5 Kubikcentim. Inhalt; 3) einer fein getheilten Tröpfelpipette; 4) einer weingeistigen Seifenlösung mit genau bestimmtem Seifengchalte; 5) einer Flasche mit destillirtem Wasser. Alle diese Requisiten findet man bei H. Trommsdorff in Erfurt, chemische Fabrik. Soll ein Wasser geprüft werden, so füllt man zunächst die Pi pette sub Nr. 3 bis an den obersten Theilstrich mit der Seifenlösung nab 4, alsdann nimmt man 40 Kubikcentim. des zu prüfenden Was sers in das cylinderförmige Fläschchen nab Nr. I und setzt tropfen weise von der Seifculösung hinzu, dabei, nachdem der Pfropfen auf gesetzt, jedesmal tüchtig umschüttelnd. .Wenn sich hierbei sofort Seife in Flocken oder Körnern ausscheidet, so ist das Wasser sehr kalkreich, und kann so nicht weiter geprüft werden. Man gießt also den Inhalt des Fläschchens aus, spült es rein, füllt es bis zu 20 Kubikcentim. mit dem zu prüfenden und mit weiterem 20 Kubikcentim. destillirtem Wasser bis zu 40 Kubikcentim. Inhalt und prüft wie oben mit der Seifenlösung, sollte sich auch hier die Seife als Gerinnsel schnell ab- schcidcn, so wiederholt man den Versuch mit 10 und selbst 5 Kubik- centim. zu prüfenden Wassers, das fehlende jedesmal bis zu 4V Ku- bikcentim. in den cplindrischen Fläschchen durch destillirtcs Wasser er setzend. Das sieht freilich sebr weitschweifig aus, ist es aber nicht im geringsten, denn jeder Versuch dauert nur einige Minuten, und cben- dics braucht man schon zum ersten Versuche nur 10 Kubikcentim. des