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In der Regel bedient ein Arbeiter einen Zug oder Klotz, unter Assistenz eines Jungen oder Lehrlings aber deren zwei; fleissige und geschickte Arbeiter betreiben mit letzterm bei passenden Nummern sogar drei Scheiben, weshalb auch der Lohn der Drahtzieher im Mo nat ungemein verschieden ausfällt, ja oft um 100 Prozent differiert. Bei der plötzlichen Ingangsetzung der Ziehtrommel durch den Mit nehmer ist der ganze Apparat selbstverständlich grossen Stössen aus gesetzt, durch welche namentlich in den Zahnrädern, aber auch in an dern Teilen, leicht Brüche herbeigeführt werden können. Es sind denn auch von verschiedenen Konstrukteuren zur Milde rung dieser Stösse allerhand Mittel ersonnen worden, von denen hier nur das praktischste, von Gerhardi in Lüdenscheid, angeführt wer den soll. Diese Zugvorrichtung ist in Fig. 5 und 6 auf Taf. XV dargestellt und namentlich aus dem horizontalen Durchschnitte der Trommel Fig. 6 deutlich ersichtlich. Die Trommel hat äusser dem weiter oben erwähnten Ausschnitte a für die Zange b an ihrem Umfange weiter hinten noch eine Oeffnung c und die Ziehkette legt sich nicht um den äussern Umfang der Trom mel, sondern um ein etwas zurückspringendes Bogenstück ee, welches mit der Bodenplatte, einer Querrippe f und einer, an diese und die Umfangswand der Trommel anschliessenden, starken Rippe d verbun den ist. Die Kette geht durch diese Rippe hindurch und trägt am Ende eine gespannte Rollfeder g, welche bei Ingangsetzung des Zuges zusam mengedrückt wird. Dieser höchst einfache Apparat ist von sehr guter Wirkung und auch auf diversen Drahtziehereien eingeführt. Der Vollständigkeit wegen ist in den Fig. 7 und 8 auch die übrige Konstruktion der Grobzüge von Gerhardi teilweise zur Anschauung gebracht. Nach dem Vorhergehenden werden die Zeichnungen auch ohne Beschreibung verständlich sein. Was die Mittelzüge betrifft, so werden dieselben wie die Grob züge, nur in den einzelnen Teilen etwas schwächer, konstruiert; ihre besondere Aufzeichnung kann also füglich übergangen werden. Der Durchmesser der Trommeln beträgt 420 — 500 mm, die An zahl der Umgänge für erstem 38 — 42, für die grössern 32 — 38 und die Entfernung der Trommeln voneinander 900 —1150 mm. Für Trommeln von 420 mm Durchmesser werden die Spindeln 65 mm, oben 50, im Mitnehmer 52 und im Zapfen 55; die Zahn räder erhalten eine Teilung von 15 tt bis 16 Tt in Millimetern. Der Abstand der Trommeln voneinander wird 900 —1100 mm genommen, je nachdem es die Einteilung der Fundamentplatten, der Wellenstücke mit ihren Kuppelungen etc., gestattet. Die Fundamentplatten werden ca. 2000 mm lang und 1020 breit, mit 570 mm breiten Aussparungen; die Platten erhalten auf jeder Langseite drei Ankerbolzen, welche der Quere nach 970 mm vonein ander abstehen.