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82 Bei dem Grob- und Mittelzuge stehen zu beiden Langseiten des Tisches die Kronen oder Haspel e, auf welche der zu ziehende Draht geworfen wird. Fig. 5 und 6 auf Taf. XIX zeigen einen Haspel für Grobscheiben. Er besteht aus einer grössern untern Holzscheibe a aus drei Lagen und einem Kreuze oder einer kleinern Scheibe b aus Holz, zwischen denen beiden vier starke Latten c befestigt sind. In a und b sind unten und oben zwei Blechplättchen eingelassen, welche der Achse des Haspels als Führung dienen. Diese Achse hat 26 mm Durchmesser, steckt unten fest in einem gusseisernen Fusse, hat einen Bund, auf welchem die untere grosse Scheibe der Krone ruht und geht durch die vorstehend erwähnten Blechplättchen. In Fig. 1/ sind ferner ff die Geschläge der Klopfwäsche, von einer besondern Maschine von ca. 8 Pferdekräften betrieben, gg die Glüh öfen, von deren Zweck und Einrichtung erst später die Rede sein wird und ii die Beizbottiche. Ein sogenannter Velocipedkrahn h, der oben zwischen Trägereisen geführt wird und sich auf einem schmalspurigen Gleise bewegt, dient zum Ausheben der Glühtöpfe aus den Oefen gg. Endlich sind Ick Gleise zum Transport des Walzdrahtes und des fertigen, gezogenen Drahtes. Im folgenden soll nun mit Hilfe der Figuren auf Taf. XV und XVI die Einrichtung eines Grobzuges nach der Konstruktion von Mal medie & Hiby (früher Malmedie & Schmitz) in Düsseldorf, wel che ausschliesslich Maschinen für die Drahtindustrie und mit derselben verwandte Betriebszweige bauen, in allen Details beschrieben werden. Fig. I, Taf. XV, ist eine Längenansicht, Fig. 2 ein Längen- und Fig. 3 ein Querdurchschnitt des Zuges; ferner Fig. 4 zur linken Seite eine Oberansicht oder ein Grundriss mit der Tischplatte, während letz tere zur rechten Seite als abgenommen gedacht ist, um die Fundament platte, Ständerfüsse, Betriebswelle mit Lagerstuhl, Lager und dem ko nischen Triebrade auf der Welle, zu zeigen. Die gleichen Teile in Fig. 1 — 4 sind mit denselben Buchstaben bezeichnet. aa sind die Ziehscheiben und zwar in aktiver Stellung gezeich net, d. h. zum Ziehen eingerückt. Sie werden je nach der Stärke der Drähte von verschiedenen Durchmessern ausgeführt, nämlich von 550 bis 700 mm, nach denen dann auch der Abstand zweier Scheiben von einander zwischen 1150 und 1300 mm variiert und deren Tourenzahl in der Minute verschieden ausfallen muss. Hier, sowie auch in den Fig. 1 — 4 auf Taf. XVI, welche die Schei ben in grössern Massstabe darstellen, ist der Durchmesser derselben unten, an dem obern halbkreisförmigen Wulst, zu 650 mm ange nommen. Die Scheiben sind, um den Draht abnehmen zu können, etwas konisch und über dem eben erwähnten Wulst abgedreht; ihre Nutz höhe variiert zwischen 250 und 350 mm. Die Achsen der Kronen oder Haspel stehen zwischen 450 und 700 mm von der Tischplatte b (Taf. XV) entfernt. Die ‘Kronen sind in Fig. I, Taf. XIV, mit e be zeichnet, übrigens in Fig. 5 und 6, Taf. XIX, dargestellt.