Am Kasten ist ein Krahn von Antimon (von Schaeffer & Bu denberg in Buckau), um die eingedampfte Flüssigkeit in einen Be hälter aus Holz oder Blech überführen zu können. Ueber dem Kasten sind Holzlatten angebracht, au denen unten hakenförmig umgebogene Drähte hängen, welche die Kristallisation be fördern. Nach circa achttägigem Verbleib der Flüssigkeit in diesen Kästen ist dieselbe auskristallisiert und werden die erwähnten Drähte heraus genommen, um den an denselben haftenden Eisenvitriol durch Abschla gen zu entfernen. Der Rest der Flüssigkeit wird wieder mit eingedampft. Die 100 kg des auf diese Weise gewonnenen Eisenvitriols ver wertet man mit 4 — 5 Mark. Wenn auf vorstehend beschriebene Art gearbeitet wird, beträgt der gesamte Verbrauch au Schwefelsäure von 66° für eine Tonne fer tigen Drahtes 25 kg und bei Säure von 60° etwa 32 kg. Die Zugutemachung der Säure passt indessen nur für grössere Werke, welche denn auch, wenn sie an oder in der Nähe von Flüssen gelegen sind, diesen nur die Wässer von der Drahtwäsche zuleiten, die als ziemlich neutral der Fischerei wenig oder gar keinen Eintrag thun. Anders aber steht es um die kleinern Ziehereien, welche gerade besonders in grosser Zahl an Bächen und Flüssen liegen, und diesen sämtliche Rückstände von Beize und Wäsche zuführen. Die dadurch bewirkte Schädigung der Fischerei führte zu so vie len Klagen und Eingaben bei der Regierung, dass diese sich bewogen fand, ernstlich gegen derartige Verunreinigung der Flussläufe einzu schreiten und zu verbieten. Da trat der Werkmeister Betz auf dem Werke zu St. Ingbert mit einer Erfindung auf, den Walzdraht auf mechanischem Wege zu dekapieren und die Anwendung von Schwefelsäure angeblich ganz ent behrlich zu machen. Er hatte eine Maschine konstruiert, auf welcher der Draht von einer konischen Trommel aus über vier vertikale und vier horizontale Rollen geleitet wurde und bei jeder Rolle eine bedeuteude Biegung er litt, infolge welcher die Oxydhaut auf dem Drahte zersprang und abfiel. Die Erfindung machte unter den Drahtfabrikanten ungeheures Auf sehen, wurde auch von der Regierung lebhaft begrüsst, welche denn auch dem Erfinder nicht allein eine namhafte Gratifikation zukommen liess, sondern auch die Fabrikanten veranlasste, zahlreiche Bestellungen auf solche Maschinen zu machen, was auch in einer Versammlung zu Altena geschah. Abgesehen davon, dass die Konstruktion der Maschine eine ganz rohe war, aber in dieser Weise von dem Erfinder verlangt wurde (die Ausführung der bestellten Maschinen war Gerhardi in Lüdenscheid übertragen), stellte sich sehr bald heraus, dass dieselbe weder das iu Aussicht gestellte Quantum Draht dekapierte, noch denselben zum Zie hen geeignet lieferte. Der Zweck, die Säure entbehrlich zu machen, war also verfehlt; daneben kam an den Maschinen viel Gebrech vor und es wurde auch noch besonders die Erfahrung gemacht, dass der Draht durch das