Viertes Kapitel. Die D r 8 h tziehere i. Die Dicke des Drahtes wird auf Drahtklinken oder Drahtlehren gemessen. Die gebräuchlichsten Instrumente dieser Art haben die Ge stalt Fig. 2 auf Taf. 1 und bestehen ans einem Bleche mit Ausschnit ten, welche die zu messenden Drähte aufnehmen. Die Zahlen unter den Ausschnitten geben die entsprechenden Stär ken oder Nummern des Drahtes an. Diesen Nummern entsprach aber früher in allen Ländern, ja sogar in einzelnen Provinzen und Werken, ein anderes Drahtmass, bis es endlich dem Vereine deutscher Ingenieure gelang, mit dem 1. Januar 1874 eine Millimeterlehre für Draht einzuführen, deren Nummern im mer das Zehnfache der Drahtstärke bilden, so dass beispielsweise Draht Nr. 100 zehn und Nr. 5 einen halben Millimeter Dicke hat. Leider hat diese neue Lehre im Auslande keinen allgemeinen Ein gang gefunden, vielmehr haben England, Oesterreich und Frankreich eigene Lehren aufgestellt. In England ist neben den dort üblichen beiden altern Lehren, der Birmingham und Halifax-wire gauge, welche kurz mit BWG und HWG bezeichnet werden, seit 1884 eine unter den Drahtfabrikanten neu ver einbarte, auf englische Zolle basierte, Lehre eingeführt worden, wäh rend die französischen Drahtfabrikanten die Jauge de Paris nach einer Konvention von 1857 und Oesterreich neben der ältern gewöhnlichen Lehre eine neue, von Fischer in St. Egydi aufgestellte, angenom men hat. Die nachstehenden Tabellen enthalten eine Vergleichung resp. Zu sammenstellung dieser sämtlichen Drahtlehren mit der neuen deutschen Millimeterlehre und den alten westfälischen Lehren, gleichzeitig aber für erstere die Querschnitte der Drähte in Quadratmillimetern und deren Gewichte pro 1000 m Länge.