—67 — Für Draht grösserer Stärke wird eine grössere Drehung der Wal zen nötig, weshalb die letzterwähnte Kurbel b auch zwei Löcher zum Versetzen der Kurbelzapfen hat, wie aus Fig. I zu ersehen ist. Was die Walzen betrifft, so enthalten dieselben Spuren, welche den Durchmessern der Drähte entsprechen, die auf der Maschine an gespitzt werden sollen. Diese Spuren sind aber nicht, wie bei den Drahtwalzen, auf den ganzen Umfang der Walzen eingedreht, sondern haben die volle Tiefe nur im tiefsten Punkte der Walzen, während sie nach beiden Seiten bis etwas über den Drehungswinkel der Walzen hinaus, auslaufen und den übrigen Umfang derselben glatt lassen. Es geht hieraus hervor, dass der Draht, wenn er den Walzen in dem Augenblicke zugeführt wird, in welchem die Treibstange links im toten Punkte sich befindet und nach rechts geht, zugespitzt und bei der rückgängigen Bewegung der Treibstange von rechts nach links zu rückgeschoben wird. Das vollständige Anspitzen geschieht aber erst durch mehrmaliges Einstecken und jedesmaliges Drehen des Drahtes um ca. 90°; er liegt dabei auf einer Vorlage vor den Walzen, welche aus einer kleinen Gussplatte besteht, die an beiden Seiten eine Leiste hat und vor dem zu benutzenden Kaliber befestigt wird. In Fig. 2 ist die Unterwalze gezeichnet, weshalb deren Spuren voll angegeben sind. Man benutzt als Walzen für die Spitzmaschine auch wohl abgelegte Fertigwalzen der Drahtstrasse, die man exzentrisch abdreht und hat dann natürlich die ganze Maschine danach einzurichten. Zu der Maschine ist schliesslich zu bemerken, dass die Riem scheiben derselben 70 Touren in der Minute machen. Das Anspitzen des Drahtes wird nur auf der Tagesschicht betrie ben und hat man für jede Drahtstrasse eine Spitzwalze mit zugehöri gem Ofen nötig. Es bleibt nun noch übrig, am Ende dieses Kapitels die Monats produktion eines Drahtwalzwerkes anzuführen, welche allerdings auf den einzelnen Werken sehr verschieden ist. Nach meinen Ermittelungen ergibt sich für Eisendrahtwalzwerke beim Betriebe mit einem Schweissofen die Monatsproduktion an ver käuflichem Drahte = 500 — 700 t und hat letzteres Quantum sogar ein Werk mit veralteten Einrichtungen, nämlich mit Vorwalze in einer Linie mit der Fertigwalzstrasse, erreicht. Im Durchschnitt kann man 600 t annehmen, für die Walzwerke neuester Konstruktion allerdings 700 t und dann 1130—1140 kg Knüppel auf 1000 kg Draht, 30— 35 kg Abfälle und Ausschuss, sowie 360— 330 kg Kohlen pro 1000 kg Draht. Bei dem Betriebe zweier Schweissöfen erfolgt von den neuern Drahtstrassen eine Monatsproduktion von 800 — 900 t Draht, wobei auf die Tonne 1150— 1170 kg Knüppel, 45—50 kg Abfälle etc. und 440 — 410 kg Kohlen kommen. Die Produktion an Stahldraht beträgt bei dem Betriebe eines Schweissofens 1000 —1200 t bei 1060—1065 kg Knüppeln auf eine 5*