Volltext Seite (XML)
rohr gesteckt und mit diesem verschraubt wird, welches Rohr etwa 1 m tief eingegraben und festgestampft ist. Oben befindet sich zwischen den Schenkeln des Flacheiseustabes eine, um einen Bolzen sich leicht drehende, Rolle b und unterhalb die ser eine Falle c, welche sich um einen Bolzen in dem langen Schen kel des Flacheisens bewegt, beim Einführen des Drahtes durch diesen gehoben und in einen Schlitz d des Eisens gelegt wird, daun aber durch das eigene Gewicht zurückfällt. Dass mau übrigens die Leitung auch auf beliebige andere solide Weise, als in einem Rohre, befestigen kann, auch für flachen Draht eine im Kerne cylindrisch gedrehte Rolle einziehen muss, ist selbst redend. Bevor der Draht zu verkäuflicher Ware wird, muss er nun noch an einem Ende angespitzt werden, um in der Drahtzieherei ohne weiteres in die Zieheisen gesteckt werden zu können. Früher geschah das Anspitzen durch Ausschmieden; schon seit längern Jahren aber hat man für diesen Zweck besondere Maschinen konstruiert, welche die früher langwierige Arbeit mit grosser Leichtig keit uud Zeitersparnis verrichten. Weicher Flusseisendraht von unter 0,25 Proz. Gehalt au Kohlenstoff kann in solchen Maschinen im kalten Zustande angespitzt werden, wäh rend höher gekohlter Draht jener Art und Eisendraht mit rotglühend gemachtem Ende in die Maschine eingeführt werden müssen. Die Enden der letztgenannten Drahtsorten werden dann zu ihrer Anwärmung in einen sogenannten Spitzofen gesteckt, der iu Fig. 5 und 6 auf Taf. XIII dargestellt ist. Derselbe besteht einfach aus einem kleinen cylindrischen Schachte a mit Schornstein b und Planrost c, welchem die Kohlen durch die Heizthür d zugeführt werden. In dem Schachte befinden sich unten fünf gusseiserne Büchsen e, durch welche die Drahtenden in den Ofen geführt werden, während die Drahtringe selber auf der gusseisernen Scheibe f lagern. Die in Fig. 1, Taf. XIII, im Aufrisse und in Fig. 2 im Grundrisse dargestellte Spitzmaschine ist von W. Breitenbach in Unna konstruiert und vielfach ausgeführt worden; die Wagner sehe Maschinenfabrik in Dortmund liefert ebenfalls derartige Maschinen, aber mit Betriebswelle und Riemscheiben über den Ständern. Die Maschine hat eine solide Fundamentplatte, am einen Ende zur Aufnahme zweier Walzständer, während sich dieselbe nach hinten teilt, um zwei Lagern für die Betriebswelle mit Schwungrad Platz zu geben. Das Walzgerüst enthält zwei Walzen, welche sich aber nicht ganz rund, sondern nur um einen gewissen Winkel drehen, also nur eine hin und her gehende Bewegung haben, die der Unterwalze durch eine Kurbel auf der Betriebswelle, eine Treibstange und eine auf dem nach vorn verlängerten Zapfen der Walze befindliche Kurbel b mitgeteilt wird, während die Oberwalze ihre Bewegung vermittelst der gezahnten Scheiben a erhält, welche auf den hintern Zapfen beider Walzen sitzen.