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Fig. 10, Taf. XIX, zeigt eine solche, welche von Schönborn & Zöllner in Köln (Patent Nr. 29841) erfunden worden und bei E. Böcking & Komp, in Mülheim am Rhein in Thätigkeit ist. Sie besteht einfach aus einem Bogenstücke DCF, zwischen den beiden Walzenpaaren A und B, in welches der Draht durch eine Aus führungsbüchse E bei D eintritt und bei F in die Einführung G zwi schen die Walzen B geleitet wird. Die infolge gleicher Geschwindigkeit der Walzenpaare A und B sich bildende Drahtschlinge kann an der gewölbten äussern Wand des gusseisernen Bogens C in die Höhe steigen, schliesslich aus letzterm herausspringen und die punktierte Lage annehmen. Da Quadratkaliber bekanntlich weniger leiden, als Ovalkaliber und letztere deswegen für Draht einer und derselben Stärke stets in grösse rer Anzahl angeordnet werden, als erstere: so wird der Umführungs apparat bei D hinter den Quadratspuren breit genug gemacht, um bei einer Versetzung desselben vor den Ovalkalibern den Draht aus der bis dahin benutzten Quadratspur immer noch aufnehmen zu können. Die Umführung des Drahtes erfolgt in ganz befriedigender Weise, ohne Anstand. Eine andere Vorrichtung dieser Art ist die von G. Erkenzweig in Hagen erfundene und in Fig. II—14, Taf. XIX, dargestellte. Der Draht wird in der Richtung des Pfeils Fig. II in die ge schlossene viereckige Gussröhre eingeführt und durch den verstell baren Meissel gegen die wulstförmige Aussenwand w gedrückt, wodurch er eine scharfe Biegung erleidet und nach der Innenwand des offenen mittlern Teils der Führung, F, sowie an dieser entlang nach dem ge schlossenen Endstücke und der nächsten Walze geleitet wird. Bei der scharfen Krümmung, welche der Draht durch den Meissel m und den Wulst w erfährt, erleidet er eine nicht unerhebliche Reibung und der Wulst eine starke Abnutzung, so dass die für eine bestimmte Drahtstärke getroffene Einstellung des Meissels m zum Wulst w nicht mehr passend sein würde. Es wird deswegen das Wulststück w dreh bar gemacht, wie Fig. II zeigt, was auch ermöglicht, dasselbe nach seiner Abnutzung zu ersetzen. Solange der umzuführende Draht von dem zweiten Walzenpaare noch nicht aufgenommen worden ist, wird der Wulst w durch eine Feder s, Fig. 13 und 14, Taf. XIX, in seiner ursprünglichen Lage er halten. Sobald aber der Draht in beiden Walzenpaaren steckt, wird die Feder durch eine, den jeweiligen Verhältnissen entsprechend ein zurichtende, Hebelvorrichtung ausgelöst und das Wulststück durch den Druck des Drahtes herumgeworfen, wie Fig. II punktiert anzeigt. Die Zeit der Abnutzung des Meissels und Wulstes ist hierdurch auf ein Minimum reduziert. Das Auslösen der Feder S erfolgt vorzugsweise selbstthätig, in dem der Draht bei seinem Austritte auf die mit der Feder verbundene Hebelvorrichtung einwirkt, kann aber im geeigneten Augenblicke auch durch einen Arbeiter besorgt werden. Nachdem der Draht die Führung verlassen hat, wird das Wulst stück wieder in seine Anfangslage gebracht, entweder selbstthätig durch eine Feder oder ein Gewicht, oder aber besser durch einen Arbeiter.