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58 quadratischer, flacher und halbrunder Draht verlangt wird, über des sen Herstellung also noch das Nötige zu sagen bleibt. Flacher Draht von der Dicke d und Breite b wird für d ~ 4 mm von Quadratspuren aus gewalzt, welche nahezu (nicht ganz) 12 (b — d) als Seitenlange haben; für d > 4 aus solchen von 1/2 (b — d). Die dickern Sorten werden direkt vom Quadratstabe aus flach ge drückt, wahrend die dünnen erst noch das dem Quadrate zugehörige Schlichtovalkaliber passieren. Bei dem starken Drahte findet von der vorletzten zur letzten Walze kein Umstecken desselben statt; man lässt ihn durchlaufen und steckt das zuletzt austretende Ende zum Flachdrücken ein. Zu letzterm benutzt man Glattwalzen oder aber auch die glatten Endränder anderer Walzen. Der vierkantige Draht wird, wie der runde, abwechselnd durch Quadrat und Rundspuren heruntergewalzt und aus der Quadratspur fer tig gemacht, welche dem Schlichtoval vorausgeht. Was endlich den halbrunden Draht betrifft, so wird derselbe nach Durchlaufung des letzten Quadratkalibers von der Seitenlänge q und des zugehörigen Schlichtovals o halbrund gedrückt. Die nachfolgende Tabelle enthält die Quadrat- und Ovalspuren, welche zur Herstellung des Drahts von der Breite b dienen. b = 72 " 8 81/2 u. 9 91/2 u. 10 101/2 u. 11 111/2 u. 1: 121/2 u. 13 131/2 11. 14 mm <1 5,5 6 7 8 9 10 11 12,5 3,8 4,1 4,8 6 6,75 7,5 8,75 10 9,5 10,5 12 12,5 14 15 15,75 18 Die Glattwalze liegt oben und ist von ca. 6 mm dünnerm Durch messer zu nehmen, als die Unterwalze, welche das Halbrundkaliber enthält. Beim Verzeichnen des Kalibers nimmt man aber dessen Mittel punkt und Breite als in der Unterlinie der Glattwalze liegend an, so dass also die Spur in der Unterwalze nicht die volle halbe Breite b als Tiefe bekommt, sondern soviel weniger, wie das Spiel der Walzen beträgt (3/4 mm). Gebr. Schmidt in Schwelm (Westfalen) haben unter Nr. 15037 ein Patent auf Apparate und ein Verfahren bekommen, um Draht und Feineisen auf kaltem Wege auszuwalzen. Nach einem Zusatzpatente (Nr. 18710 vom 5. Nov. 1881) wen den sie anstatt der früher benutzten sechseckigen Vorkaliber nun zu nächst achteckige und auch ovale an. Zur Herstellung von Faondraht, insbesondere drei- und vierkan tigem, mittels nur zweier Walzen übereinander, schlagen die Erfinder eine eigentümliche Kalibrierung vor, welche später beschrieben wer den wird.