Horizontalen einfach cylindrischen Kesseln hinter den Schweiss öfen kann man 18 m Länge bei 1500 mm Durchmesser und eine der artige Neigung geben, dass das hintere Ende des Kessels ganz mit Wasser gefüllt ist und im Feuer liegt, während das Wasser an dem, dem Ofen zugekehrten, Ende des Kessels zwei Dritteile der Höhe des letztem einnimmt. Als übrige Betriebskessel für Stahldrahtwalzwerke dürften Kessel mit zwei Flammrohren und Galloway-Röhren am geeignetsten sein. Die Schweissöfen sind möglichst nahe an die Vorwalze der Drahtstras sen zu legen. Auf dem mehrerwähnten Phönixwerke hat man dieses sehr einfach dadurch erreicht, dass man die beiden, zum Betriebe der Drahtstrasse aufgestellten, Schweissöfen unter einem Winkel von 45° gegen die Vorwalze angeordnet und zwischen den Oefen einen Raum zum Heranbringen der Knüppel an die Oefen gelassen hat. Stehen aber die Oefen seitlich zur Vorwalze, hat man immer dar auf hinzuarbeiten, dass der zweite Schweisser, welcher die Knüppel zu jener Walze in der Zange zu bringen hat, immer nur wenige Schritte zu machen braucht, um zu der Walze zu gelangen, damit der Knüppel möglichst schweisswarm in dieselbe kommt. Die grössere Vorwalze wird also ihrer Länge nach zwischen den beiden Schweissofenfronten liegen müssen. b. Das Auswalzen der Knüppel. Während früher ein Drahtwalzwerk ein Walzgerüst als Vorwalze und sechs bis sieben Gerüste in der Fertigwalzstrasse hatte, gibt man demselben heute zwei Vorwalz- und acht Fertigwalzgerüste. Diese Anordnung, welche eine Zeitersparnis beim Walzen herbei führt, stammt von Krieger in Haspe, hat sich sehr vorteilhaft bewährt und ist bei Ausführung neuerer Walzwerke allgemein eingeführt. Die Disposition eines solchen Walzwerkes zeigt Fig. 2, Taf. VII, in 1100 der natürlichen Grösse. Ursprünglich wurden die beiden getrennten Walzstrassen von dem gezahnten Schwungrade der Dampfmaschine aus durch Kammräder ge trieben; später wandte man Riemenübersetzung au und in den letzten Jahren treibt man die Walzen allgemein durch Hanfseile. Bei Anwendung verzahnter Räder wurde zunächst das Schwungrad mit Holzkämmen versehen, während die kleinern Räder der Vor- und Fertigwalze genau bearbeitete Eisenzähne erhielten. Mit der vervoll kommneten Formerei und Benutzung von Formmaschinen wurden später häufig dem Schwungrade rohe Eisenzähne gegeben und die kleineren Räder mit Holzkämmen versehen; hielt man von diesen Rädern immer eins in Reserve, so konnte deren Auswechselung leicht ohne besonderen Aufenthalt im Betriebe geschehen, während die Neuverzahnung des Schwungrades mit Holzkämmen häufig bis 14 Tage in Anspruch nahm. Die Teilung der Zähne dieser Räder war etwa 95 mm bei 320 Zahnbreite. Später und namentlich als die Fabrikation von Stahldraht begann, dessen Walzung Maschinen von etwa der anderthalbfachen Kraft der