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32 Knüppel so nehmen, dass zu deren Auswalzen gerade soviel Zeit vergeht, als zum Wärmen oder Ausschweissen derselben erforderlich ist. Als Anhalt hierbei kann dienen, dass beim Schweissofenbetriebe pro Charge 5 Minuten auf Reparatur des Herdes (Herdmachen), 5 auf Einsetzen der Knüppel und ca. 20 Minuten auf das Schweissen dersel ben kommen, wenn sie das gewöhnliche Gewicht von ca. 20 — 25 kg haben, während schwerere im ganzen bis 40 Minuten erfordern. Dagegen beträgt die Zeit zum Auswalzen eines Knüppels von 20 bis 25 kg etwa 0,6 — 0,66 Minuten. Hiernach hätte man bei zwei Oefen für die Charge etwa 45 ge wöhnliche Knüppel zu nehmen, von denen vielleicht 10 Stück nachge setzt und also 35 nahezu gleichzeitig schweisswarm werden. Diese 35 Knüppel gebrauchen zum Auswalzen etwa 23 Minuten, so dass der letzte um diese Zeit länger im Schweissofen bleibt, als der zuerst aus ¬ gebrachte. Bei gut geführter Arbeit und guten Schweissöfen wird der erste Knüppel einen Verlust von ca. 61/2 Prozent haben, also einen solchen von 6,5 — 23 4 oder ca. 12,5 der letzte von 35 Prozent, so dass der durchschnittliche Abbrand 9,5 betragen würde. Unter Berücksich tigung der nachgesetzten Knüppel wird sich derselbe indessen auf etwa 9 Prozent stellen. Durch unvermeidliche Störungen an der Walze etc., Ausschuss etc. dürfte sich aber der Verlust von den Knüppeln bis zum verkäuf lichen Drahte auf 11,5—12 Prozent erhöhen. Reguliert man aber die Einsätze nicht dem Vorhergehenden ge mäss, sondern nimmt dieselben höher, so kann man den Totalabgang jeicht auf grössere Höhe bringen. So hatte im letztem Falle ein, sehr vorteilhaft eingerichtetes, Werk bei dem Betriebe eines Ofens auf Eisendraht 11,7 Prozent Ab gang auf die Tonne Draht ca. 330 kg Kohlenverbrauch und etwa 2 Mark mehr Löhne, als bei zwei Oefen, bei welchen sich der Kohlen verbrauch auf rund 410 kg pro Tonne Draht stellte und der Abgang 12,7 Prozent betrug. Auf einem andern Werke aber, welches ebenfalls zwei Oefen im Betriebe hatte, betrugen Abbrand, Abfälle und Ausschuss ca. 14 Prozent. Einen Schweissofen neuerer Konstruktion mit Luftzuführung zei gen die Fig I — 6 auf Taf. V. Fig. I ist ein Längendurchschnitt durch die Mitte des Rostes und des Fuchses, Fig. 2 ein horizontaler Schnitt nach xx, yy und 22; Fig. 6 zeigt den innern Ofenraum bei A Fig. I, Fig. 5 den bei B, der ersten Arbeitsthür. Die horizontalen Linien in den Fig. 5 und 6 ge ben die Höhe der Schaffplatte in jener Thür bei B an. Der Herdraum des Ofens ist bis zum Fuchse 3250 mm lang und in der Mitte im Lichten 1920 tief; man macht dieselben aber auch noch etwas länger und tiefer. Für den Bau der Schweissöfen gelten im allgemeinen dieselben Grundsätze, wie bei dem der Puddelöfen. Auch hier ist das Wider lager aa an der Rückwand tiefer zu legen, als an der Vorderwand,