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Durch stete Gleichheit des Materials zeichnet sich besonders das jenige von Rothe Erde aus, so dass die Knüppel dieses Werkes auch sehr beliebt sind. Bei Versuchen ergaben Knüppel Nr. 1 von Hösch 50,5 kg ab solute Festigkeit pro Quadratmillimeter und 28,5 Prozent Dehnung; Nr. 2 aber 52,9 kg Festigkeit, bei gleichfalls 28,5 Dehnung. Es würde hier zu weit führen, jede einzelne Fabrikationsmethode des Flussstahls oder Flusseisens eingehend zu behandeln; bemerkt wer den soll über dieselben nur folgendes. Bei dem Bessemerprozesse werden meistens 8—10 t Roheisen» welches reich an Silicium und Kohlenstoff ist, dagegen nur Spuren oder höchstens bis 0,1 Prozent Phosphor enthält, direkt vom Hochofen oder von Kupolöfen aus iu ein birnförmiges Gelass, den Konverter, geleitet und in demselben durch Hindurchblasen von stark gepresstem Gebläse winde binnen ca. 25 Minuten in Stahl oder auch kohlenstoffarmes Eisen verwandelt. Letzteres kann durch Nachsetzen von flüssigem Spiegeleisen, wel ches annähernd 6 Prozent und mehr Kohlenstoffgehalt besitzt, wieder in gewünschtem Grade rückgekohlt werden. Der Zusatz an Spiegel eisen beträgt 5 — 8 Prozent des Chargengewichtes. Bei Erzeugung sehr weicher Produkte, welche eine fast gänzliche Entkohlung der Masse im Konverter bedingt, nimmt jene Sauerstoff aus dem Gebläsewinde auf, welcher die Qualität des Flusseisens be nachteiligt und deshalb entfernt werden muss. Neben Spiegeleisen setzt man zu diesem Zwecke Ferromangan oder für die weichsten Flusseisensorten auch letzteres allein zu. Es hat sich bei dem Prozesse herausgestellt, dass namentlich durch die Verbrennung des Siliciums, von welchem das Roheisen we nigstens 2 Prozent enthalten soll, eine so hohe Temperatur entwickelt wird, dass sich selbst das kohlenstoffarme Produkt noch im flüssigen Zustande aus dem Konverter iu entsprechende Formen ausgiessen lässt, in sogen. Blöcke (Ingots), welche je nach dem Zwecke ihrer Verwen dung sehr verschiedene Längen und Querschnitte haben. Dem Eisenbade im Konverter werden auch Stahlabfälle, angewärmt oder kalt, bis zu 10 Prozent zugesetzt, was die sehr hohe Temperatur desselben erlaubt. Die Birne oder der Konverter besteht aus einem Mantel von starkem Eisenblech und ist im Innern mit einem kieseiigen, feuerfesten Futter ausgemauert, auch mit Drehzapfen versehen, um den Konverter zum Zwecke der Füllung oder Entleerung kippen zu können. Um den Wind in das Eisenbad zu führen, ist die eine Achse oder der eine Zapfen des Konverters hohl gemacht; von ihr aus geht der Wind zunächst in ein hohles Bodenstück desselben, welches leicht ge löst und ausgewechselt werden kann, dann durch kleine Windöffnungen oder Düsen in dem aus feuerfestem Materiale ausgestampften Boden in die Eisen- oder Stahlmasse. Die Windöffnungen haben 6,5 — 7 qcm Querschnitt für jede Tonne Roheiseneinsatz und bei 2 Atmosphären höchster Windpressung. In 24 Stunden werden etwa 27 — 28 Chargen gemacht.