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25 mit einem Radius r == 1/3 ab. Der übrige Teil des Kalibers wird auf gleiche Weise verzeichnet. Für die Kaliber zu Quadrateisen, Fig. 5, Taf. VI, zeichnet mau zunächst ein Quadrat von der Seite ac des Eisens, vermehrt um das schon bei dem Rundeisen erwähnte Schwindmass von 1/6o. Dann teilt man ac in drei gleiche Teile, trägt von a aus das Stück ad l Uab auf und zieht die Linie bd, welche den untern Teil des Kalibers bildet. Bei e wird dasselbe noch abgerundet. Die weiter oben angegebene Kalibrierung der Luppenwalzen findet man auf allen Drahtwalzwerken; die Knüppel, welche aus solchen Ka libern erfolgen, haben aber sämtlich stark zerrissene Kanten. Man kann diese vermeiden und damit auch den Abbrand in den Schweiss öfen verringern, wenn man Walzen anwendet, welche ich schon 1854 zum Auswalzen von Puddelstahl konstruiert habe. In diesen Walzen wird das Material abwechselnd flach und qua dratgedrückt, bis die Stäbe eine Stärke von ca. 50 mm erreicht haben, von welcher abwärts in gewöhnlichen gedrückten Spuren gewalzt wer den kann. Auf Drahtknüppel angewandt, würden einer derartigen Walze für Luppen von 130 mm folgende Kaliber zu geben sein: Breite = 135, 102, 106, 80, 84, 66, 70, 56, 59, 50 mm Höhe = 98, 102, 76, 80, 62, 66, 52, 56, 48, 50 » Erst vor einiger Zeit ist auf meine Veranlassung diese Kalibrie rung von einem Werke ausgeführt worden und hat dieselbe ihren Zweck, glatte Luppenstäbe ohne Kantenrisse zu liefern, vollständig erfüllt. Ein vollständiges Luppenwalzwerk mit einem Kammwalzgerüste und zwei Walzgerüsten mit je drei Walzen übereinander von 420 mm mitt- lerm Durchmesser und 1300 mm Ballenlänge, bestehend aus drei Funda mentplatten (wovon eine mit angegossenem Lagerstuhl), den Fundament schrauben, einem Ausrückkuppelpaare, einem Lagerstuhl mit Ausrück vorrichtung, zwei Kammwalzständern mit Lagern, Rotgusspfannen und drei Gussstahl-Kammwalzen mit Winkelzähnen, ferner vier Walzstän dern mit Muttern, Druckschrauben, Schlüsseln, Lagern, Rotgusspfau- nen, Walzbalken und Walztischeu, sechs Kuppelspindeln und zwölf Kuppelbüchsen, — wiegt zusammen etwa 34600 kg. Die sechs Luppenwalzen, fertig gedreht, haben ausserdem ein Ge wicht von 8100 kg. Für Kostenüberschläge kann man den Preis für das Walzwerk zu 350 Mark, die Walzen zu 280 Mark pro 1000 kg und für die Be triebsmaschine zu 13000 Mark annehmen. Bei Drahtwerken mit einer oder zwei Drahtwalzen pflegt man für diese ein langes Gebäude zu errichten, an dessen beiden Enden die Drahtstrassen der Breite nach liegen und den Draht nach der Mitte hin auswerfen. Zwischen dem, für die Drahtstrecken erforderlichen, Betriebsraum befinden sich dann die Luppenwalze nebst zwei Dampfhämmern, wäh rend die Puddel- und Schweissöfen an der einen Langseite des Walz werksgebäudes unter einem niedrigeren Anbau Platz finden.