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Die Ränder zwischen den grössern Kalibern können 12, zwischen den kleinern 10 mm betragen; der Rest des Ballens kommt auf die beiden Endränder. Zur Verzeichnung der gotischen Kaliber nimmt man für Draht luppen meistens das Verhältnis von Breite zur Höhe = 8:7, wie es auch schon aus den obigen Zahlen hervorgellt. Das Kaliber wird gebildet, indem man nach Fig. 2, Taf. VI, aus a, b, c und d mit der Breite a b Kreisbögen schlägt, welche die Durch schnittspunkte ee ergeben und die Mittelpunkte für die Begrenzungs bögen ac, bc, ad und bd des Kalibers bilden, welches schliesslich noch bei c und d abgerundet wird. Bei dem Verhältnisse von Breite zur Höhe = 8:7 hat ein sol ches Kaliber einen Flächeninhalt von F = 2,807 h 2 , worin h die halbe Höhe des Kalibers ist. Eine andere, auch häufig angewandte Konstruktion der Kaliber zeigt Fig. 3, Taf. VI. Hier ist ab in vier Teile geteilt. Mit 3 4 ab werden aus a, b, c, d wieder Bögen geschlagen und deren Durchschnitts punkte ee als Mittelpunkte für die Kaliberbögen angenommen. Diese Kaliber haben den Inhalt F = 3,008 h 2 . Das Kaliber f liegt, das Spiel der Walzen von 5 mm abgerech net, halb in der Unterwalze und halb in der Mittelwalze, das g aber halb in dieser und halb in der Oberwalze; ebenso ist es für die Kali ber h und i etc. Die Luppe wird nun zunächst in das Kaliber f eingeführt, dann gehoben, um 90° gedreht und in das benachbarte i eingesteckt und so fort, abwechselnd unten und oben, bis sie das richtige Mass erlangt hat. Durch die jedesmalige Wendung des Eisens fällt dessen grosse Diagonale immer in die kleinere des nächsten Kalibers. Die Eisenknüppel wurden früher 40 mm im Quadrat genommen; sie werden aber bei den jetzt üblichen schweren Drahtringen (Schienen) zu lang und walzt man die Knüppel heute in Eisen gewöhnlich 48 bis 50 mm, für schwere Schienen bis 65 mm, während gewöhnliche Stahlknüppel 48 — 52 mm bekommen. Das gewöhnliche Gewicht der Schienen ist 20 kg; auf besondere Bestellung wird dasselbe 25 — 30 kg und darüber genommen. Alle Knüppel werden unter Fallhämmern, Pressen oder sonstigen geeigneten Maschinen gebrochen und je nach dem Bruchansehen sor tiert, auch vermittelst Scheren auf gewünschtes Mass geschnitten. Will man die weiter oben erwähnten Kaliber für Geschirreisen aufnehmen, so verwendet man für die Rundkaliber folgende Konstruk tion nach Fig. 4, Taf. VI. DAEB ist der Kreis, welcher die Stärke des Rundeisens im rotglühenden Zustande angibt; er ist wegen des Schwindens etwa 1/60 grösser zu machen, wie das in dem Kaliber her zustellende Eisen. Die Durchmesser bei A und B werden so gezogen, dass der von ihnen eingeschlossene Winkel A M B — 90° wird. Dann schlägt man aus C einen Bogen DbE und nimmt den Durchschnittspunkt b des selben mit der Linie Bb als Mittelpunkt für den Bogen,Be. Von e aus bis an den Rand f wird das Kaliber, von welchem die Linie DBef den vierten Teil bildet, noch abgerundet und zwar