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113 liegen und namentlich mehr dünne leichte Stifte fabriziert werden müssen, wie obiger Rechnung zu Grunde gelegt worden sind. Bei einer Vergleichung der aus jener Rechnung resultierenden Anzahl von Maschinen mit derjenigen, welche für dieselbe Tagesproduktion auf bestehenden Drahtstiftfabriken in Thätigkeit sind, wird man dann auch finden, dass die berechnete Zahl um ein Dritteil und selbst weit mehr überschritten wird. Da nun eine Veränderung der Stiftsorten gar nicht vermieden werden und jeden Tag eintreten kann, so wird es geraten sein, gleich von vornherein die grössere Anzahl von Maschinen, namentlich der kleinern anzuschaffen oder aber wenigstens den, für spätere Aufstellung derselben, erforderlichen Raum in dem Maschinensaale zu reservieren. Um die Arbeitskräfte gehörig ausnutzen zu können, wird nament lich bei Beschaffung neuer Maschinen zu zweckmässiger Unterbringung derselben eine Versetzung bereits vorhandener Maschinen wünschens wert sein; damit eine solche möglichst rasch und ohne Betriebsstörung ausgeführt werden kann, macht man sämtliche Riemscheiben auf den Transmissionswellen zum Betriebe der Stiftmaschinen zweiteilig. Die Stiftmaschinen werden zweckmässig in Räumen von 12 m Breite und 4,5 m Mauerhöhe und zwar an den beiden Langwänden derselben in der Weise aufgestellt, dass sie von jenen etwa 800 mm entfernt stehen und zwischen je zwei Maschinen ein Abstand von 700 bis 800 mm verbleibt. In der Mittellinie des Gebäudes und oben mit den_Binderbalken verbunden, werden Säulen oder gusseiserne Ständer von L-Form auf gestellt, welche Konsolen zur Lagerung der Transmissionswellen be kommen. Bezieht eine Stiftfabrik den zu ihrem Betriebe erforderlichen Draht bereits gezogen, so sind für diesen, äusser den eigentlichen Pack- und Vorratsräumen für Stifte, noch besondere Lagerräume zu beschaffen. Die Grösse der eigentlichen Lagerräume für Stifte ist natürlich ganz von lokalen Verhältnissen abhängig. Grosse Werke, welche in Vorrat arbeiten müssen, werden grosse Räume nötig haben, während sich kleine Fabriken in Bezug auf Lagerraum häufig ausserordentlich einschränken. Für inländische Werke kann man annehmen, dass sie mit einem Lagerraum für Stifte auskommen, welcher ebenso gross ist, wie der Saal der Stiftmaschinen. Ein Werk, welches den Walzdraht kaufen, den Stiftdraht aber selber ziehen soll, hat für letztem Zweck bei einer Produktion von 10 t Stifte in 12 Stunden Tagesarbeit 12 Grobklötze, 18 Mittelschei ben und 40 Feinscheiben nötig, zu deren Betriebe eine Zwillings- oder Compound-Maschine von 75 — 80 Pferdekräften aufzustellen sein wird. Eine Anordnung dieser Art ist in Fig. I, Taf. XIV, gegeben. Die Antriebswelle zwischen den Grob- und Mittelzügen wiegt ca. 1600 kg, vier Kammzapfenlager, Fundamentplatten, Schrauben etc. dazu, wiegen etwa 4000 kg, zwei Zahnräder 8000 kg und zwei Kup pelpaare ca. 700 kg. Feh land, Eisen- und Stahldraht.