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104 Wie man sieht, hat der Topf eine Vorlage, welche durch einen tief gelegenen Schlitz mit dem Topfe in Kommunikation steht. Bei dieser Einrichtung wird das Zink immer schlackenfrei in die Vorlage gelangen, aus welcher es ausgeschöpft und in die Zinkpfanne gegos sen wird. Der Topf bekommt eine kleine Feuerung nach Fig. 17. Zur Vermeidung oder Verringerung der Hartzinkbildung am Bo den der Zinkpfanne bei Unterfeuerung lässt man zunächst eine leicht schmelzbare Legierung, welche spezifisch schwerer ist, als Zink, in dünner Schicht auf den Boden der Pfanne niedergehen. Da der Draht in der Pfanne beim Ein- und Austritt eine schräge Richtung hat, also die Zinkmasse in den Enden der Pfanne eigentlich nutzlos ist, so könnte man zur Verringerung des Zinkgewichtes der Pfanne vielleicht die Gestalt Fig. 20, Taf. XXIII, geben, welche sehr leicht herzustellen sein würde. Es sind verschiedene Vorrichtungen ersonnen, um den Draht bei seinem Austritte aus der Zinkpfanne von etwa anhaftenden Unreinig keiten oder überschüssigem Zink zu befreien und den Draht glatter zu liefern. So lassen Witte & Kämper in Osnabrück denselben nach Pa tent Nr. 17165 durch zwei Messer mit passendem Ausschnitt laufen, von denen das untere festsitzt, während das obere an einem Hebel be festigt ist und durch ein Gewicht gegen das Untermesser gedrückt wird. Am besten dürfte der Zweck erreicht werden durch den von F. R. Pütz in Manchester konstruierten, sehr einfachen und billigen Asbestapparat. Die Bedingungen zur Anwendung dieses Apparates sind durch den Verfasser dieses zu erfahren. Was die Umdrehungszahl der Aufwindetrommeln betrifft, so rich tet sich dieselbe nach der Stärke des Drahtes, der Art der Verzinkung und auch nach der Temperatur des Zinkbades. Man kann für Telegraphendraht etwa 112, für Draht Nr. 20 aber 21/2 und für Nr. 10 fünf bis sechs Umgänge rechnen und dann beur teilen, ob der Draht nach Wunsch ausfällt. Die Aenderung der Ge schwindigkeit hat man ja mittels der Stufenscheibe in der Hand. Auf einem westfälischen Drahtwerke will man die Erfahrung ge macht haben, dass Flusseisendraht aus dem basischen Prozesse, wenn er dicker als Nr. 14 ist, bei zu langsamer Bewegung durch die Ver zinkung brüchig wird. In der Verzinkerei wird Tag und Nacht gearbeitet. Derselben steht in der Regel ein Meister vor, welcher 4,50 bis 5 Mark pro Tag verdient und für jede Pfanne und Schicht folgende Arbeiter unter sich hat: einen Mann an der Pfanne zu 2,75 Mark, einen Beizer zu 2,50 Mark, einen Haspeler und einen Abnehmer ä 2,25 Mark, event. einen Aussucher mit 2,25 Mark Lohn. Was eine Verzinkerei im Monat leistet, hängt ja selbstredend von der Stärke der zu verarbeitenden Drähte und der Geschwindigkeit der selben ab und lässt sich im allgemeinen gar nicht sagen,