98 Die Maschine selbst wird durch eine Friktionsscheibea, welche auf der Hauptwelle sitzt und in die Stufenscheibe eingreift, in Thätigkeit gesetzt. Der aufzu wickelnde Draht, welcher durch die Leitrollen b, die sich vorn an der Maschine befinden, von einem Haspel aus eingeführt wird, gebt durch die Richtrollen c, von denen die drei untern festlie gend, die beiden obern mittels Handkurbel d und Stirnräder e ver stellbar sind, um je nach der Stärke des Drahtes reguliert werden zu können. Nachdem der Draht durch diese Operation von allen Unebenhei ten befreit worden ist, gelangt derselbe auf einen Haspel/, auf wel chem die Ringe ganz gleichmässig nebeneinander gelegt werden und zwar geschieht diese automatische Bewegung des Richt- und Zuführungs apparates durch eine rechts und links angeordnete Schraube. Zu jeder Maschine werden verschiedene Haspel mitgeliefert und sind dieselben in ihrer Grösse so konstruiert, dass die gewickelten Bunde sich bei Versandt ineinander legen lassen, behufs welcher An ordnung der Richtapparat auf einer horizontalen Achse in vertikaler Richtung drehbar ist. Die Herstellung der Ringe verschiedener Weite hat namentlich grossen Wert für den Exportdraht, bei Seetransport, da man dadurch wesentlich an Raum und somit auch an Frachtkosten erspart. Eine Maschine zu ähnlichem Zwecke ist auch der Düsseldorfer Eisen- und Drahtindustrie patentiert. Malmedie & Hiby haben einen selbstthätigen Drahtabbindeap parat konstruiert und patentiert (Nr. 25308) bekommen, welcher so eingerichtet ist, dass er Ringe oder Bunde von einem gewünschten Ge wichte aufwickelt und dann von selbst ausrückt. Die allgemeine Anordnung dieser Maschinen ist die der Feinzüge von derselben Firma. Hiermit wäre die Eisen- und Stahldraht-Zieherei erschöpft und bliebe nur noch übrig, die Verzinkerei und Verzinnung desselben zu beschreiben. Die Verzinkung des Drahtes erfolgt für den gewöhnlichen ver zinkten Handelsdraht, sowie für Webedraht, durch Eintauchen des selben in ein flüssiges Zinkbad. Es ist dazu nötig, dass der Draht vorher in Salzsäure getaucht gewesen und getrocknet worden ist, bevor er das Zinkbad passiert. Wie die einzelnen Operationen ausgeführt werden, ist auf den verschiedenen Drahtwerken sehr verschieden; auch wird die Verzinkerei auf denselben immer noch mehr oder weniger als Geheimnis behandelt. Im allgemeinen ist die Einrichtung immer so, dass der zu ver zinkende Draht von einer Anzahl Kronen oder Haspel abgenommen und einem Ofen zugeführt wird, in welchem enge Röhren aus feuerfestem Materiale gelagert und zur Rotglühhitze gebracht werden; der Draht muss diese Röhre passieren, um von da aus durch einen mit verdünnter Salzsäure gefüllten Behälter geleitet zu werden. Der Verdünnungsgrad der Säure richtet sich nach der Art des Drahtes; er kann für Flusseisendraht schwächer sein als für Puddel- eisendraht. Meistens hat die Säure 20°.