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96 gen und die Friktion der ersten treibenden Drahtumgänge aufgehoben, mithin der Draht durch das erste Loch langsamer oder gar nicht wei ter rücken, bis das überschüssige Material das zweite Loch ebenfalls passiert hat. Das Ende nrz wird dann wieder straff und die Friktion verstärkt sich, bis bei z dasselbe sich wiederholt, wie vorhin. Dies Verfahren ist zwar auch auf einigen andern Werken versucht, aber nicht adoptiert worden; bei Kissing & Möllmann ist es in dessen für die Mittelzüge noch jetzt in Anwendung. Auf einem Werke liefern die Schmierscheiben von 370 mm Durch messer monatlich 1350 kg von Draht Nr. 26 (Natel) gezogen; ferner erhält man von einer Banddrahtscheibe (265 mm Durchmesser), wel che von Mitteldraht abzieht, monatlich 400 kg, während eine andere gute Zieherei an sortiertem Feindraht (Nr. 23 — 7) 400 — 450 kg pro Trommel oder pro Arbeiter monatlich 2500 — 2800 kg, an Kratzen draht, sortiert bis Nr. 3/4, pro Mann mit 20 Scheiben 1100 kg, mit 24 Scheiben 1400 kg, also mit einer Trommel 55 — 58 kg im Monate erzielte. Im vorhergehenden sind nur die Konstruktionen von vertikalen Drahtzügen aufgeführt worden, wie man sie auf unsern Drahtwerken allgemein vorfindet. Es gibt indessen auch horizontale Züge, wel che in Belgien, Frankreich und den Reichslanden vielfach in Anwen dung sind und deswegen hier nicht übergangen werden sollen. Ihre Konstruktion ergibt sich aus den Fig. 1—4 auf Taf. XVIII. Fig. I ist die Seitenansicht einer Gruppe von vier Grobzügen, deren horizontale Achsen bb in dem Grundrisse und teilweisen Durch schnitte Fig. 2 zu sehen sind. Die Lager ff dieser Achsen ruhen auf zwei parallel liegenden Trägern von T-Eisen, welche in Fig. I — 4 mit gg bezeichnet sind und durch angenietete Gussstücke hh auf das Fundament geschraubt werden. Die Achsen tragen in der Mitte die Stirnräder d und e, welche ineinander greifen und somit die vier Ziehtrommeln aa treiben, in dem das Rad d von dem Rade c auf der, unter Flur liegenden, Be triebswelle in Bewegung gesetzt wird. Der Antrieb der Trommeln erfolgt, wie bei den vertikalen Grob zügen , durch Mitnehmer auf achteckigen Teilen der Achsen dicht an den Lagern der letztem, wie Fig. 2 zeigt; die Mitnehmer wirken aber hier auf bewegliche Einrücker, welche im mittlern Teile von einer Spiralfeder umgeben sind, durch die sie zurückgezogen und äusser Eingriff in den Mitnehmer gebracht werden, sobald der Draht abgezogen oder gerissen ist, also die Zugspannung aufhört; Fig. 2 lässt die Konstruk tion in dem Durchschnitt der Trommel a deutlich erkennen, jedoch ist in derselben nur einer der beiden Einrückbolzen angegeben. Zur Inbetriebsetzung der Trommeln müssen die beiden Einrück bolzen durch den Arbeiter dem Mitnehmer entgegengedrückt werden. Die Rahmen oder Langträger gg sind an den beiden Enden mit Querverbindungen ii, aus starkem Eisenblech und Winkeleisen kon struiert, versehen, welche auf dem, über die Träger hinausragenden, Teile die Zieheisenhalter k tragen. Letztere können sich um einen