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92 Hüttensohle oder Flur zusammenfällt, wie es auch in den Zeichnungen angenommen ist. Der Abstand der Oefen von Mitte zu Mitte ist 2000 mm. Jeder Ofen hat zwei kleine Feuerungen mit Rosten cc von 950 mm Länge auf 265 mm Breite, mit einer Scheidewand zwischen beiden von 120 mm. Durch ein Gewölbe aus feuerfestem Materiale über der Feuerung werden die gusseiserne Bodenplatte f und der Glühtopf gegen die Stichflamme geschützt. Der Ofen hat oben, mit der Hüttensohle bündig, einen gusseiser nen Kranz g mit einer Rinne, in welche der gewölbte und gekrampte Blechdeckel h eingreift; die Abdichtung des Deckels geschieht durch Lehm. An dem Deckel hängt auch mittels Stehbolzen noch ein Schutz deckel i. Die Flamme geht nun von den Rosten aus zunächst durch Ka näle k, Fig. I und 2, in den Ofen, umstreicht den Glühtopf und wird durch den Schutzdeckel gezwungen, unter diesem nach der Seite zu gehen, zwischen denselben und die Ofendecke zu treten, um endlich durch den Fuchs / nach dem Rauchkanale e und Schornsteine abzu ziehen. Der Fuchs l ist mit einem Schieber d zur Regulierung des Zuges versehen; in Fig. I ist dieser Schieber angegeben. Der Rauchkanal e kann einfach mit gusseisernen Platten, in Lehmbrei gelegt, abgedeckt werden. Die Ofengruppen bedürfen sowohl der Länge, wie auch der Quere nach, einer soliden Verankerung, welche aus den Fig. I — 3 ersicht lich ist. Die Sohle des Feuerungsraumes dieser Glühöfen liegt 3300 mm unter der Hüttensohle; der Arbeiter, welcher die Heizung besorgt, muss also eine Treppe hinabsteigen, um zu den Rosten zu gelangen. Diese Treppe, welche am besten in Stein ausgeführt wird, ist in den kleinen Fig. 4 und 5 zu sehen; letztere enthalten auch die Entfernung der Oefen von den Wänden des Glühhauses, sowie die Stärke dieser Wände etc. Zum Ausheben der Glühtöpfe gebraucht man neuerdings meistens einen sogenannten Velocipedkrahn, mit einem Ausleger von 3500 mm. Die Töpfe werden zunächst in eine Auskühlgrube gestellt, um nach er folgter Abkühlung entleert zu werden. Für drei Glühöfen bekommt solche Grube 6000, für sechs Oefen 11000 mm Länge, 2000 Breite und 1650 Tiefe, bei einer Wandstärke von 500 mm. Sie liegt den Glühöfen gegenüber, mit ihrer äussern Mauerkante 1000 mm von der Gebäudewand entfernt, so dass sich der Krahn zwischen den Oefen und der Grube bewegt. Die Höhe des Gebäudes ist zweckmässig 4500 mm bis zu den Binderbalken des Daches, welches wegen des Krahns sehr stark kon struiert werden muss. Man legt, um unnützen Transport des Drahtes zu vermeiden, Wä sche und Glühöfen in einen und denselben Raum und zwar die Ge- schläge der Wäsche an den einen Giebel desselben, die Oefen nahe an den entgegengesetzten.