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Die Anzahl der Touren in der Minute ist 60—70 und die Tei lung der Räder zu ihrem Betriebe etwa 8 % mm. Ein Arbeiter kann 20 — 24 Scheiben dieser Art bedienen. Was nun das Ziehen selbst anbetrifft, so zieht man in Rhein land-Westfalen, wie folgt. Nr. 110/100, lOO'oi, 95/88, 90/82, 85/16, 80/70, 75/65, 70,60, 65/55, 60/50, 55/46, dann von dem gewöhnlichen Walzdraht Nr. 55 herunter auf 46, 38 und 34, 27, 22 oder, wie früher, auf 46, 38, 31, 28 und 25 oder 22; endlich von 25 resp. 22 auf 20, 18, 16, 14 und von da ab immer um eine Nummer weiter bis Nr. 7 herunter. Von dieser ab folgen Nr. 61/2, 6, 5, 41/2, 4, 3/7, 34, 31, 2/s, 2/6, 2/4, 2/2, 2, 1/8 etc. Der vierkantige Draht wird aus quadratischem Walzdrahte ebenso gezogen; aus rundem Walzdrahte Nr. 55 hergestellt, wird derselbe erst in den beiden letzten Durchgängen kantig gestreckt. Telegraphendraht zieht man von Nr. 60 auf 50 und 42, von Nr. 55 auf 46, 38 und 31 und glüht denselben nach dem Ziehen aus. Verkupferter Draht wird hergestellt, indem er vor den beiden letzten Zügen einige Zeit in angesäuerte Kupfervitriollösung gelegt wird. Der Draht muss aber vorher durch Beizen und Waschen fettfrei ge macht sein, überhaupt eine reine Oberfläche haben. Verkupferten Federndraht zieht man von Nr. 70 auf 65, 55 und 46, von 65 auf 55, 46 und 42, von 60 auf 50, 44 und 38, von 55 auf 46, 40 und 34, von 50 auf 42, 36 und 31, von 55 auf 46, 38, 31 und 28, sowie von 55 auf 46, 38, 31, 28 und 25. üebrigens ist noch zu bemerken, dass der Draht für die Bearbei tung auf den Band-, Fein- und Kratzendrahtzügen jedesmal enger ge zogen wird, d. h. die Ringe auf einen kleinern Durchmesser gebracht werden. Bei Grobdraht wird entweder Rübö oder Palmfett als Schmiere verwendet; ebenso bei den Mittelscheiben. Band- und Webedrähte werden aus Fett oder aus Hefe gezogen, je nach dem Zweck der Drähte; blank geglühten Draht zieht man aus Wasser mit Schwefel säure und Kupfervitriol, wobei dieses die Schmiere ersetzt. Der Draht erleidet durch das Ziehen eine Komprimierung und Härtung, wodurch er brüchig wird. Um dem entgegenzuarbeiten, wird er nach einigen Durchgängen durch die Zieheisen ausgeglüht. Dies Ausglühen erfolgt für alle aus Walzdraht Nr. 55 gezogenen Sorten hinter Nr. 38 und 25 oder 22, jedoch nicht für Nr. 34, resp. 25 und 22 als fertige Ware, sondern nur, wenn dieselben zum Weiter ziehen benutzt werden sollen; endlich wird noch nach Nr. 11 geglüht. Wird weiche Qualität verlangt, wie für Seildraht, Rohrstiftdraht etc., so zieht man Nr. 25, 22, 20, 18, 16 und 14 von ausgeglühtem Draht Nr. 28 und Nr. 16—6 aus ausgeglühtem Nr. 18 herunter. Harter Stahldraht wird vor dem ersten Zuge stets geglüht. Zum Ausglühen wird der Draht in eiserne oder stählerne Cylin- der gepackt, welche Deckel haben, die man gut mit Lehm abdichtet, um den Draht möglichst gegen Oxydation durch eindringende Luft zu schützen. Diese Töpfe werden dann in die Glühöfen gebracht, in wel chen sie längere Zeit unter Rotglühhitze verbleiben.