Volltext Seite (XML)
76 Hierin ist Zahnspitze etwa 0,05 Teilung. Zahnlänge etwa — 0,75 Teilung. Am Grunde Zahnstärke etwa — 0,4 Teilung. Die Höhe des geraden Zahnrückenteils etwa — st bis s'2 Teilung. Der gerade Zahnrückenteil wird parallel mit der Borderfläche des vorigen Zahnes gemacht, so daß die Lücke mit einer gleichstarken Fräse (oder Stichel) eingeschnitten werden kann. Die gekrümmte Zahnrückseite ist so abzurunden, daß der Zahn gleich mäßig stärker wird und dabei einen gefälligen Eindruck macht. Als Krüm mungshalbmesser möge 0,9 X Teilung gewählt werden. Die Stärke des Radkranzes kann mit 0,3 X Teilung und ebenso die Stärke des Schenkels bemessen werden. Bei guten Werken gibt man fünf Schenkel, sonst meist vier. Die Schenkel sollen nach der Welle zu bemerkbar etwas breiter werden, etwa auf 0,35 Teilung, da sie sonst einen ungünstigen Eindruck machen. Die Form des Ankers ist für seine Wirkung nicht wesentlich, so fern er nur genügend kräftig ausgeführt ist, um das Federn u. s. w. aus zuschließen. Die ältere Form des Ankers ist die runde, Fig. 37, Tas. 3, gegenwärtig verwendet man mehr die Fig. 36, Tas. 3, dargestellte sogenannte dreieckige. Man unterscheidet auch einfache Anker und solche mit eingesetzten Paletten. Diese sind im allgemeinen von Stahl, bei besonders feinen Uhren aber ganz oder wenigstens an den Wirkungsstellen aus Steinen, namentlich Rubin oder Saphir, wie z. B. in der Uhr der Londoner Börse. Ist die Ankerachse in der richtigen Entfernung von der Steigradachse und sind die Ruhe und Hebflächen, auf denen die Steigradzahnspitze sich bewegt, unserer Konstruktion entsprechende, so ist die weitere Form des Ankers, so fern sie nur stark genug ist — ohne unnötig schwer zu sein, gleichgültig. Einzelne Fabrikanten haben die Paletten anstatt kreisförmig gerade gemacht. Das ist ganz gut und erleichtert die Herstellung sehr. Nur muß man im Auge behalten, daß die gerade Fläche die Fortsetzung der Ruhefläche sein muß. Letztere kann ja als kurzes Kreiscylinderstück auch durch eine ebene Fläche ersetzt werden. — Diese geraden Paletten sind also völlig zulässig. Einen Anker mit eingesetzten Paletten, zeigt Fig. 36, Taf. 3. Die eingeschobenen Ankerklauen müssen etwas über die Ausdrehungen in den Ankerarmen hervorragen, damit die Deckplatten sie beim Anschrauben genügend fest in der Ausdrehung halten. Die Anfertigung der Anker nach Tabellen. Häufig ist in der Werkstätte niemand zur genauen Aufzeichnung eines Ankerganges vorhanden, oder es fehlt die Zeit dazu, dann ist man genötigt nach Tabellen die Abmessungen zu geben. Letzteres hat anch den großen Vorteil, daß die Abmessungen genau sind, weit genauer als die Zeichnung sie bietet, die jemand angefertigt, der nicht häufig Gelegenheit hat, derartige Konstruktionen auszuführen. Die Berechnungen dazu wurden auf trigonometrischem Wege ausgeführt, mir übergehen sie aber, da der, welcher sich dafür interessiert, sie in M. Großmanns Preisarbeit über den freien Ankergang oder einer Ab-