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75 von 10 ww von dem Anfangspunkt der Hebfläche auf der Ruhefläche aus dem Punkte x und 5 auftragen, eine 1,5 mm lange Senkrechte darauf zu errichten und durch den Endpunkt und Anfangspunkt der Hebung mit den, früheren Ruhekreishalbmesser Bögen ziehen, die nun natürlich ihren Mittel punkt nicht mehr im Ankermittelpunkt haben. Durch die drei Punkte ^86 beziehentlich ^'8^6' ist die Eingangs und Ausgangspalette bestimmt. Die weitere Formung des Ankers wie des Steigrades ist nur mit Rücksicht auf die Festigkeit und die Herstellung, sowie auf die freie Wirkung ausgebildet. Form des Gangrades. Da nur die Spitze der Zähne wirken soll, so muß die Borderfläche des Zahnes so zurücktreten, daß eine Berüh rung der letzteren mit der Ankerpalette ausgeschlossen ist. Eine Neigung von 10" gegen die Radiale genügt (manche geben 12" und 15"). Die Rückfläche des Zahnes sei derart geformt, daß die Palette wäh rend der Bewegung des Pendels durch den Ruhewinkel nicht auf den Zahn anfsitzt. Obgleich der „Fall", in erster Reihe berufen ist, hier Sicherheit zu schaffen, können doch Teilungsfehler denselben verringern. Die Praxis hilft sich oft durch unmäßige Vergrößerung des Falles und mit ungenügenden Einrichtungen versehene Werkstätten gehen so weit, die Palettenstärke auf 0,3 und 0,25 Teilung herabzumindern. Das be deutet aber einen außerordentlichen Verlust an Triebkraft. Sind wir schon genötigt die Palettenbreite statt 0,5 nur 0,4 der Teilung zu machen, also das Gewicht ' 5 der Fallhöhe ungenützt sinken zu lassen, so wird der Ver lust bei Palettenstärke — 0,25 X Teilung auf 0,5 der Fallhöhe gebracht. Sinkt das Gewicht einer Turmuhr um 10 m, so werden infolge des Falles jedenfalls 2 m von der Fallhöhe verloren, bei 0,25 t Palettenstärke sinkt das Gewicht um 5 m ohne andere Wirkung, als daß das Räderwerk unnötig erschüttert wird. Die weitere Form der Steigradzähne ist eine vielgestaltige, doch können wir zwei Hauptarten unterscheiden, welche in Fig. 34 und 35, Taf. 3, dar gestellt sind. Bedenkt man, daß nur die Zahnspitze zu wirken hat, wozu die Vorder fläche des Zahnes zurücktritt, daß die Rückfläche so gebildet sein muß, daß dem Aufsitzen der Palette ausznweichen ist, so sollte man erwarten, daß nur einfache, diesen Anforderungen entsprechende Formen, welche vor allem leicht herstellbar sind, verwendet werden, aber weit gefehlt, Düftelci und Unverstand leisten hier oft unglaubliches. Die einfachste Zahnform ist in Fig. 34 gegeben. Die Zahnspitze macht man 0,05 Teilung. Die Zahnlänge etwa 0,75 Teilung. Die Zahnstärke am Grund etwa 0,3 Teilung. Endlich wird die Zahnspitze etwas nachgegangen, d. h. von rückwärts etwas gerundet, so daß wirklich eine Spitze entsteht. Diese Forni halten viele für zu schwach, weshalb man oft die in Fig. 35, Taf. 3, dargestellte wählt, bei der auch das Stcigrad manchem gefälliger erscheint.