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Gleitfläche, der Druck auf dieselben wesentlichen Einfluß aus die entstehenden Berluste und daher die wirklich auf den Regulator übertragene Energie. Da die Hebfläche einen spitzen Winkel mit der Richtung der Zahn spitzenbewegung einschließt, so entsteht hierbei eine Kraftzerlegung, welche um so größere Seitenkräfte ergibt, je kleiner der Winkel ist. Derselbe nimmt zu mit der Länge der Ankerarme. 3. Nachdem die Hebung vollzogen ist, fällt eine Zahnspitze auf die Ruhefläche der anderen Palette. Das Pendel schwingt um den Ueberschwungs- winkel weiter. Hierbei führt es den Anker an dem Steigradzahne hin. Der Ueberschwungswinkel ist unerläßlich. Wäre keiner vorhanden und es nähme infolge von im Räderwerke oder im Zeigerwerke auftretenden Widerständen der Antrieb auf den Anker und daher der Schwingungswinkel ab, so würde der Anker nicht mehr soviel Bewegung haben, um das Steig rad sich weiter drehen zu lassen. Fehler in der Behandlung der Uhren haben oft unverhältnismäßige Ausdehnung des Ueberschwungwinkels zur Folge. So fanden wir ihn ein mal ca. 5° an einer Uhr, bei welcher Vr" genügte. Der Meßner halte das Gewicht eigenmächtig belastet, ohne den Uhrmacher zu verständigen. Die Reibung, welche in den Ruhe- und Hebungsflächen, aber auch an den Zapfen der Ankerwelle und des Steigradcs auftritt, hat auf die Schwin gungsdauer des Pendels einen Einfluß, welcher, wie Kessels durch Ver suche feststellte, bei einem Anker über des Steigradumfanges am geringsten war. Hier zeigte das Pendel dieselbe Schwingungsdauer bei Einwirkung des Ganges, als ob es vollständig sreischwingen würde. L. Strasser wies nun nach, daß dies daher rührt, daß die, die Schwingung verzögernde Wir kung der Reibung durch den Einfluß der Ankergabel aufgehoben wird, welche ein kurzes Pendel darstellt und daher die Pendelschwingung beschleunigt. Vergrößert sich durch Verdickung des Oeles, Veränderung der Ruhe und Hebflächen der Reibungswiderstand, so würde nach Obigem eine Neigung der Uhr zum Nachgehen sich ergeben. Man hat indes mich schon das Gegenteil gefunden, so daß eine endgültige Lösung dieser Fragen noch fehlt. Jedenfalls würde bei Verringernng des Druckes der Gangradzahnspitze oder des Weges derselben, au Ruhe und Hebeflächcn der Einfluß der Rei bung und der PendelschwinguugSwinkel verringert. Diesen Gedanken folgend hat der englische Uhrmacher Denison seine ruhende Dreistiftenhemmung konstruiert. Derselbe verwendet — statt eines — zwei Hemmungsräder, ein Stoß rad und ein Rnherad. Der Durchmesser des ersteren ist der 6—12 fache des letzteren. Während Ruhe- und Ueberschwnngswinkelbewegung des Pen dels beträgt der vom Ruheradzahn ausgeübte Druck nur ^/« —Vis des jenigen, welchen das Stoßrad ausübl. Die Hebung ist ihrerseits nun derart angeordnet, daß die Stoßradzahnspitzc nur etwa des Weges als bei Anordnung der Paletten als schiefe Ebene macht. Der Einfluß der Reibung im Gange ist daher auf */« —Vrr derjenigen herabgebracht, welche sie beim Grahamgange hat, woraus wohl zum guten Teile die günstigen Resultate rühren mögen, welche Denison mit der Hemmung erzielt hat. Immerhin haben wir auch hier eine Gleitung der Steigradzahnspitzen während der Hebung, während des Ruhe- und Üeberschwungswinkcls nud Beeinflussung der Pendelschwingung.