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— 59 — stets derselbe. Diese Stichel brauchen mehr Triebkraft, da die Seitenflächen der Schneide nicht unter sich treten, also mit Reibung in der Zahnlücke sich bewegen. b) Fräsen. Die Fräse ist in der Neuzeit eines der wichtigsten Werkzeuge geworden. Für die Massenerzeugung gleichartiger Artikel der Metall- und Holzindustrie wohl das wichtigste. Man kann Feilen und Stichelfräsen unterscheiden. Erstere, Fig. 29, Tas. 2, haben rings um den Umfang eine große Zahl scharfkantiger Zähne, die nicht nachschleifbar sind. Die Stichelfräsen, Fig. 30, Tas. 2, haben rings um den Umfang eine Anzahl kräftiger, nachschleisbarer Zähne. Die Zähne dieser Fräsen stehen exzentrisch gegen den Umfang. Die Erzeugung leistungsfähiger Fräsen ist unstreitig Aufgabe von Spezialwerkstätten*), denn es sind besondere Einrichtungen dazu nötig, welche sich nur rentieren, wenn sie oft gebraucht werden und jemand damit nahezu ständig arbeitet. Das Nachschleifen der Fräsen erfolgt am einfachsten mittels feinem Schmirgel mit Oel, der auf eine rotierende Eisen- oder Kupferscheibe auf gebracht wurde. Damit die Fräse Uhrräder mit richtiger Wälzung schneidet, muß, wenn man einen Draht von der dreifachen Stärke des Zahnes — am Beginn der Wälzung gemessen — in die Krümmung cinlegt, derselbe diese mit seinem Umfange überall berühren; falls mehrzahnige Triebe mit dem Rade in Eingriff sind, sonst muß die Drahtstärke dem Krümmungskreise — 1,3 - - Teilung entsprechend — 2,6 der Stärke sein. Triebschneidfräsen. Während bei den Radzahnfräsen — vorausgesetzt, daß das Rad eine 30 übersteigende Zahnzahl hat — man im allgemeinen mit derselben Fräse beliebig vielzahnige Räder schneidet, ist für jedes Trieb eine andere Fräse erforderlich. Es ist daher auf den Triebfräsen stets eingeschlagen, welche Größe und Zahnzahl das Trieb hat. Die Größe des Neigungswinkels n- ist, wenn die Triebzahnstärke mithin die Lücke der Teilung ist 6 360« " 10 Triebzahnzahl ' Will man eine Triebfräse auf ihre richtige Form prüfen, so ist un erläßlich, sie in vergrößertem Maßstabe anfzuzeichnen und die Maße, welche sich zum Teil erst während der Aufzeichnung ergaben, einzutragen und mit denen der fertigen Fräse zu vergleichen. Bei der Massenerzeugung von Rädern oder zur Schonung der Fräsen, welche die Wälzung herzustellen haben, können auch mehrere Fräsen nach einander benutzt werden. Dieser Vorgang ist in Fig. 31, Tas. 2, dargcstellt. Die groben Ver zahnungen der Amerikaner Uhren schneiden drei Fräsen nacheinander, wovon Z. B.: I. E. Reinecker in Chemnitz.