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Tie Herstellung der Räder und Triebe. Früher wurden die Räder und Triebzähne durch Feilen hergestellt, und auch heute noch arbeiten hier und da kleine Meister nach der althergebrachten Weise ohne Teilmaschine. — Das Austeilen der Räder erfolgte mittels Spitzzirkel. Gegenwärtig werden die Räder und Tricbzähne meist gefräst, nur in Ausnahmefällen dienen Stichel zur Herstellung der Messingräder. Da zu dem Schneiden der Radverzahnungen der Regulateure, welche die Laufwerke der Turmuhren auszulösen haben, immerhin Stichel fast durch weg verwendet werden, sei die Konstruktion und Ausführung der Stichel zunächst besprochen. s) Stichel. Der Stichel ist ein schnell rotierendes Messer, welches die Zahnlücke aus dem Radkranz herausarbeitet. Man zeichnet am besten Fig. 26, Tas. 2, ein Stück des Rades und den Stichel in der Zahnlücke stehend. Die Breite des Stichels bestimmt der verwendete Stahl; sie muß mindestens etwas größer als die Entfernung zweier benachbarter Zahnspitzen sein. Der Haupt fehler vieler Stichel besteht darin, daß sie nicht ganz symmetrisch gegen die Mittellinie sind. Zur Erzielung genau symmetrischer Stichel ist nur eine einfache Vor kehrung nötig. Man nimmt ein Stück Blech, reißt dort den Teilkreis des Rades ein, darüber ein Stück Zahnspitzenkreis, der, falls 8er und mehr zahnige Triebe mit dem Rade eingreifen sollen Vs ' Teilung, bei 6er und 7er Trieben aber 0,42 - Teilung vom Teilkreis entfernt ist. Den Zahn grundkreis läßt man 0,5 der Teilung zurücktreten und reißt sich, wenn der Stichel für größere Räder dienen soll, in das Blech mittels Spitzzirkels einige Zähne an. Der Wälzungskrümmungsdurchmesser ist bei Eingriffen mit mehr zahnigen Trieben — 1 Vr ' Teilung, bei Eingriffen mit wenigzahnigen — 1,3 - Teilung. Dieses Blech, Fig. 26, Tas. 2, kann nun zur Leere dienen. Wir reißen eine Mittellinie für eine Lücke vor, gegen die wir symmetrisch den Biereck stahl auf das Blech legen und die richtige Form des Stichels bei der Be arbeitung erhalten. Bei kleineren Zähnen mit weniger als 5 mm Stärke empfiehlt sich dies Verfahren indes nicht. Hier genügt, wenn man ein Stück Teilkreis vorreißt, Fig. 27, Taf. 2, und nun etwas innerhalb desselben je in Ent fernung gleich der Teilung von der Mittellinie die Mittelpunkte der Teil kreise bestimmt und dort Körner einschlägt. Hierauf bohrt mau Löcher durch das Blech und treibt kurze cylindrische Drahtstücke von einer Stärke — Krümmungskreisdurchmesser ein. Die Länge nimmt man am besten so groß, daß ein Stück gleich der Stichelstahlstärke hervorragt. Will man nun den fertigen Stichel prüfen, ob die Wälzung, welche er gibt, richtig ist, dann legt man ihn so auf das Blech, daß er zwischen die beiden Stifte kommt. Die Rundung der Stifte schließt genau an die Wälzungskrümmung des Stichels, während der Stichel derart liegt, daß die vorgerissene Mittellinie auch die des Stichels ist.