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30 ist die Bewegung doch sehr erschwert. Daher wurde bezüglich der Ver zahnungen der Satz aufgestellt: Der Eingriff vor der Mittellinie ist soweit als möglich zu vermeiden. Bei den wenigzahnigen (6 bis 8er) Trieben ist das zwar nicht mög lich, man strebte aber wenigstens dahin und suchte z. B. durch Weglassung des Zahnteiles, welcher vor der Mittellinie wirkt (der Wälzung des Triebes falls Cykloidenverzahnung verwendet ist) das Ziel zn erreichen. Um nun jeden Radzahn über einen möglichst großen Winkel wirken zu lassen und dies vornehmlich hinter der Mittellinie, wobei die Radzahn wälzung thätig ist, muß dieselbe möglichst lauge benutzt werden. Da nun anderseits die Wälzung eine ziemlich starke Krümmung erhält, so benutzt man sie vollständig, d. h. soweit, bis die von beiden Seiten des Radzahnes aufsteigenden Cykloidenäste einander schneiden. Hierdurch entstehen die spitzen, der Uhrmacherei eigentümlichen Zähne, welche der Maschinenbau nicht kennt. Die Radzähne des letzteren haben bekanntlich am freien Ende noch eine Fläche von gewisser Breite. Die Spitze entfällt, da der Schnitt der Zahn kurvenäste zu spät erfolgen würde. Die bykloidenverzalinung. Die Cykloidenverzahnung ist in den Uhren unstreitig am verbreitetsten und für die Uhrmacherei die wichtigste. Die Zahnbegrenzung bilden je eine äußere und eine innere Cykloide. Die erste wird die „Zahnwälzung" und die zweite der „Zahnfuß" oder die Zahnflanke genannt. Konstruieren wir zunächst die Cykloiden zur Bestimmung der Zahn form für zwei Zahnräder. Fig. 9, Taf. 1. Dieselben sollen Eingriffsentfernung 81 mm und für ein Zeigerwerk bestimmt, Uebersetzung 1 : 2 haben. Dann ist 0^0——^ -0 0^ —54 mm. Die Rollkreisdurchmesser seien je Teilkreishalbmesser, also 2/z - 00 — 2 , . 27 om — 18 am bezüglich « 2/z - 0' 0 — ? z - 54 am — 36 am. Lassen wir nun die Rollkreise rollen und zwar den ersten einmal in l einmal auf ll je nach rechts den zweiten einmal auf I einmal in II nnd zwar nach links, so wirken 01 und 02 anderseits 03 und 04 zusammen. — 01 bildet den Zahnfuß, 03 die Wälzung von l entsprechend 04 den Zahn fuß 02 die Wälzung von Rad II. Geben wir etwa 9 mm Teilung — den wirkenden Kräften entsprechend —, so erhält das kleinere Rad bei 2-27 — 54 mm wirksamen Durchmesser und Ilmfang 54 - 22/7 eine Zahnzahl^^.^--18,97 Zähne,