20 was der chemischen Formel 6v4 8n entspricht; eine verhältnismäßig geringe Abweichung von diesem Legiernngs Verhältnis macht die Spiegel unbrauchbar. 2. Die Geschütze, welche in Woolwich für England gegossen wer den, haben Olli« 802 als der Legierung entsprechende Formel. Im allgemeinen geben die Glockengießer 3^2 Gewichtsteile Kupfer, 1 „ Zinn der leichter zu erreichenden Stimmung wegen. Leider ist diese Legierung aber weicher und weniger volltönig. Für kleinere Hausglocken wird auch Oll? 8n oder angenähert 19 Gewichtsteile Kupfer und 4 „ Zinn verwendet. Die Weichheit tritt hier sehr hervor und der Hammer muß verhältnismäßig schwer sein. Die Porosität ist ein Fehler, welcher vollständig unabhängig von anderen auftritt und hat mit der Wahl des Legierungsverhältnisses nichts zu thun. Geringe Zusätze anderer Metalle, als der bisher genannten, ändern die Dichte, die Zähigkeit des Glockenmateriales sowie den Ton nicht. Ein weitverbreiteter Irrtum, daß man älteren Glocken, um ihnen einen besseren Ton zu geben, Silber zusetzte, ist durch nichts erwiesen, ja neuere Versuche zeigten sogar, daß der Ton von silberlegierten Glocken schlechter ist als der von Stahlglocken. Deville in Paris goß eine größere an der man letztere Erfahrung sehr deutlich machen konnte. Auch andere Materialien finden Verwendung für Glocken; für Uhren namentlich der Stahl. Beckett sagt, daß die Stahlglocken für das geringste Geld den größten Lärm machen. Sie sind aber für Schlag werke keineswegs billige Schallerreger, denn da sie einen dreimal so schweren Hammer notwendig machen als Rotgußglocken, so erfordern sie auch stärkere Uhrwerke. Außerdem greift sie der Rost stark an und sie zerspringen leicht bei niederer Temperatur. Glocken von Eisen und Zinn hat man ebenfalls hergestellt. Auf der 1851 in London abgehaltenen Ausstellung war eine solche. Der Ton war gegen den der gewöhnlichen Glocken schlecht und ein sehr starker Anschlag nötig, um sie zum Tönen zu bringen. Endlich brach sie beim Läuten. Aluminiumbronze-Glocken entsprachen ebenfalls nicht gegenüber den gewöhnlichen. Häufig brechen Glocken, wodurch ihr Ton sofort um einige Töne höher und unerträglich wird. In Oesterreich nennt man dies scheppern.