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351 Kreist nun ein Strom in den Spulen des Elektromagneten, so bewegt sich der Anker von einem zum anderen Pole und damit auch seine Achse b. Die kleine Scheibe a läßt den auf ihr ruhenden Arm fallen, und hier durch verliert der Arm ä seinen Stützpunkt und fällt nach unten. Sein rückwärtiger Teil dreht den Hebel g so, daß ll und damit der Windfang frei wird. Das Räderwerk kommt in Bewegung, die Zeiger gehen vorwärts; es muß nun das Hebelsystem selbst wieder in die Lage bringen, welche vor Aufhebung der Sperrung bestand. Hierzu dient die Scheibe i. Dieselbe macht während der Bewegung einen Umgang. Hebel g ist bei der Auslösung nach links gedreht und ausgchoben wor den. Während der Bewegung schleift er auf ihr (wie die Fallennase am Herzscheibenumfang). Nach einem vollständigen Umgänge fällt die Nase von 8 in den Einschnitt von i ein, und ll findet bei seiner Drehung 8 wieder und wird aufgehalten. Das Zeigerlaufwerk ruht nun so lange, bis ein neuer Strom die nächste Auslösung hervorbringt. Während der Bewegung des Räderwerkes ist aber auch Hebel ck wie der in seine Anfangslage vor der Auslösung zurückzuführen! Hierzu dient ein seitlich in der Scheibe i steckender Stift; derselbe stößt während der Drehung auf den Hebel ck, drückt denselben abwärts und bringt dadurch das ganze Hebelsystem in die Anfangslage, nur daß jetzt der andere Teil der Gabel auf der halbkreisförmigen Scheibe a aufliegt. Die Enden der Gabel sind um vertikale Achsen drehbar. Bei der Hinaufbewegung kann das abgefallene Gabelende ungehindert au der Scheibe vorbei; das andere schleift am konischen Rade hin, indem es sich nach außen biegt. Sobald es an der Scheibe vorübergekommen, treibt es die Feder wieder nach innen, so daß es nicht mehr hinunter kann, so lange diese die Lage beibehält. Erst eine neue Ankerdrehung erlaubt der Gabel wieder nach unten zu fallen. Eine solche Auslösung ist an der Turmuhr zu St. Peter in Zürich thätig. Die Zeiger dieser Uhr haben eine Länge von 28 Schweizer Fuß und wiegen zusammen 14 Zentner. Die Uhr ist eine der städtischen Uhrenlinien eingeschaltet und geht ebenso regelmäßig, wie die kleinen eingeschalteten Zeigerwerke. Turmuhrenauslösung nach Grau. Diese Fig. 157, Tas. 12, dargestellle Anordnung hat zunächst ein Werk, welches dem Fig. 154, Taf. 12, gezeichneten vollständig entspricht. Auf der Welle des rotierenden Ankers befindet sich eine Scheibe 8 mit vier Auslösstiften. Das Turmuhrwerk muß nun, wie bereits bemerkt, entweder ein Zeigerlaufwerk erhalten oder das Gehwerk in ein solches umgestaltet werden, indem Gang und Pendel entfernt und ein Windfang angebracht wird. Jedenfalls ist eine Welle erforderlich, die für jeden Weitergang des Minutenzeigers eine Umdrehung vollzieht; eine Auslösung nach je einer Minute vorausgesetzt. Die meisten Turmuhren haben Sekundenpendel und ruhenden Ankergang und besitzen dann ein 30zahniges Hemmungsrad, das also in einer Minute einen Umgang macht. Die Aenderung ist in diesem Falle besonders einfach.