350 Bei der Zusammenstellung ist darauf zu sehen, daß der Pol des dreh baren Ankers möglichst weit von der Achse sich befinde; dies wird einerseits durch die Form des Endes des Stahlmagnetes, anderseits aber durch die Befestigung in geeigneter Entfernung von der Welle erreicht. Die Uebersetzung auf die Welle des Minutenzeigers ergibt sich daraus, daß bei 1 Stromschluß in einer Minute die Ankerwelle sich nm 90", der Zeiger aber um 6" dreht, also „ , Ankerwelle 90° in 1""" 90 15 Minutenzeigerwelle 6° in 1'"'" 6 1 Trägt die Ankerwelle ein 8er Trieb, so bekommt die andere Welle ein 15 - 8 — 120 zahniges Rad. Die Uebersetzung kann außer mit Rad und Trieb noch mit Schraube und Rad erfolgen. Letzteres geschieht bei großen Zeigerwerken, welche für Zifferblätter bis 3 w ausgeführt sind. Am Hauptbahnhofe in Bremen befindet sich ein Zeigerwcrk mit trans parentem Zifferblatte von 3 in Durchmesser, der Betriebsstrom braucht nur eine Stärke von 19 Milliamperes zum sicheren Betriebe. Die Abmessungen sind beim System Grau derart gewählt, daß größere Zeigerwerke geringeren, kleinere dagegen größeren Widerstand haben. Da nun dort der Strom stärker ist, wo ein geringerer Widerstand vorhanden, so bekommen die Werke, denen eine größere Leistung zufällt, auch entsprechend mehr Strom. Große und kleine Zeigerwerke schaltet Grau nebeneinander, und ist die Einreihung von Widerständen daher nicht in dem Maße not wendig wie bei Hipp. Die Auslösung der Zeigerlaufwerke der Turmuhren. Sind Turmuhren mit Schlagwerken vorhanden, und besteht die Absicht ihren Ablauf in Uebereinstimmung mit einem astronomischen Regulator zu erhalten, so entfernt man das Pendel und den Gang und bringt an Stelle des Gangrades entweder einen großen Windfang auf der Welle desselben an oder ein Laufrad, welches in ein Trieb greift, auf dessen Welle der Windfang sich befindet. Dem Elektromagneten obliegt es dann, die Sperrung des Zeigerlaus Werkes aufzuheben. Die Auslösung der Schlagwerke erfolgt ganz entsprechend, wie bei der Fig. 145, Taf. 12, gezeichneten Uhr. Als Beispiel für solche Anordnungen wollen wir mehrere besprechen! Elektrische Turmuhrenauslösung*) von Hipp. (Fig. 153, Taf. 12.) Auf der vertikalen Ankerachse b befindet sich eine konzentrische Scheibe a, auf der ein Arm der um e drehbaren Gabel aufliegt. Die Ende« der Gabelarme sind in Gelenken beweglich. Der schwere Doppelhebel <i liegt auf der Achse s auf, sein Hinterer Arm stützt den auf der Achse a lose sitzenden Winkelhebel in l. Auf dem vertikal emporgehenden Arm 8 liegt der Sperrhebel b, der sich auf der Windfangwelle befindet. *) Nach Schnebelli elektrische Uhren. S. 35 u. f.