342 duktionsstrom zweiter Ordnung, wie beim vorangegangencn Impulse den Anker zurückwerfen. Dann kommt es vor, daß der Anker in der Mitte stehen bleibt, wodurch neue Unregelmäßigkeiten entstehen. Bei leicht gehenden Ankern ist dies zu beachten. Die erste Anlage dieser Art, welche dauernd und verläßlich Dienst that, führte Stöhrer in Leipzig aus. Der Strom wird nach je einer Minute in entgegengesetzter Richtung durch die Leitung gesandt und damit auch durch die Spulen der Elektromagneten. — Der Anker ist pendelförmig aufgehängt und auf einer Achse befestigt, welche an einem Ende den Anker trägt, der ein Steigrad mit 30 Zähnen weiterschiebt, auf dessen Achse un mittelbar der Minutenzeiger sitzt. Breguet und Hipp konstruierten ähnliche elektrische Zeigerwerke. Die Form des Hippschen Ankers hat eine gleichförmige Wirkung des selben zur Folge und ist in der Grau scheu Anordnung ebenfalls im Wesent lichen henutzt. Auch den Antrieb der Uhr suchte man auf elektrischem Wege zu erreichen, und bald nach den ersten Versuchen, die Zeitübertragung be treffend, wurde dieses Gebiet betreten. Bain war zuerst bestrebt, den Ersatz der Gewichts oder Feder-Antriebs kraft durch die Wirkung des Elektromagneten zu erreichen. — Den Pendel körper bildete eine Drahtspule, von der ein Ende beständig mit einem Pole der Batterie, deren anderes nur nach einer Doppelschwingung im Momente des äußersten Ausschwunges des Pendels mit dem anderen Pole verbunden ist. Die Spule schwingt zwischen den Polen eines permanenten Magneten und wird bei Stromschluß von einem Pol angezogen, vom andern abgestoßen. Der Gang des Uhrwerkes soll ziemlich genau gewesen sein. Anstatt der Drahtspirale hat Weare einen Elektromagneten benutzt. Lamont gab dem elektrischen Pendel den Impuls nicht direkt, sondern indem er ein besonderes Metallstück durch zwei Elektromagneten bald in die äußerste Lage nach links, bald in dieselbe nach rechts ziehen läßt; in die Mittellage zurückkehrend, gab es dem Pendel den Impuls. Eine besondere Vorrichtung vermied die Entstehung des Oessnungs- funkens und reinigte auch selbständig das Platinscheibchen. Die späteren Systeme der Uhren mit Elektrizität als Antriebskraft übergehen wir und bemerken nur, daß man auch ein Uhrwerk allein antreibt. Die Batterie ist im Sockel angebracht. Ucber Gangdauer und Güte dieser Uhren liegen uns keine verläßlichen Daten vor. Nur eine elektrische Uhr sei noch erwähnt, da ihre Gangergebnisse sie an die Seite der guten astronomischen Uhren stellen. Die von Shepherd für die Sternwarte in Neuenburg gelieferte, weist tägliche Variationen von höchstens 0,3 Sekunden auf. Aus beistehcnder Zusammenstellung sieht man, daß zwei Hauptgruppen von elektrischen Uhren vorhanden sind, deren Konstruktionsprinzipien wesent lich verschieden sind. 1. Die Zeigerbewegung bewirkt der Anker eines Elektromagneten, indem für jede Anziehung der ersteren ein Rad um einen Zahn weiter geschoben wird. Die Impulse können alle Sekunden, nach je Vr Minute oder nach 1 Minute erfolgen. Hierher gehören die elektrischen Uhren von I. Wheat- stone, Bain, Siemens L Halske, Droz u. s. w.