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17 Schwcrkraftgaugcs, dcr uns in zahlreichen monumentalen Uhrwerken ent gegentritt. Er hat ferner unter anderem zahlreiche systematische Versuche angcstellt zur Bestimmung der Formen, Abmessungen, Zusammensetzung des Materials und Aufstellung der Glocken, bevor die der Westminsterabtei gegossen wurden und hat dabei eminente Erfahrungen gesammelt. End lich gestatteten ihm umfassende Kenntnisse der Gesetze der Chemie und Physik wichtige grundsätzliche Bestimmungen zu finden, welche er in seinem Werke Olook« L Vatakas unä ksl>8, London 1883, nieder legte. Die Güte und den Ton einer Glocke bestimmen vornehmlich vier Punkte: 1. die Form, 2. die Dicke, 3. die Metallkomposition, 4. die Dichte des Gusses. Die auf Grund der Versuche und Benutzung vorhandener Erfahrungen gefundenen Formen waren den, bei den Glockengießern Englands und Ruß lands geübten ähnlicher, als die, welche die Glockengießer des übrigen Europa benutzen. Als Begrenzungskurve der Glocke ist die Ellipse die geeignetste. Die Innenseite des Glockenkörpers bildet eine Ellipse, deren Achsen im Ver hältnis 6 : 14 stehen, wobei als Einheit Vs» der unteren Mantelöffnung gilt, während die äußere Begrenzung eine Ellipse bildet, deren Achsen 5 Vs : 11 sind. An der unteren Kante findet sich eine Abrundung mit 4 Teilen als Radius. Die Stärke der Glocke, an der Stelle gemessen, wo der Klöppel anschlägt, sei V>» des Mündungsdurchmessers für große, Vm für mittlere und Vro für kleinere Glocken. Da dies Verhältnis von besonderer Wichtigkeit ist, so sollte es so be stimmt werden, daß z. B. 1. bei einem Geläute von 10 Glocken: die 4—5 größten eine Dicke — Vis Mündungsweite erhalten und die übrigen allmählich auf Dicke — Mündungsweite hcrabgehen. 2. Bei einem Geläute von 8, die 4 größten Dicke — V" Mündungsweite, die übrigen Dicke — Vra Mündungsweite. 3. Bei einem Geläute von 6, die 3 größten Dicke — Vis Mündungs weite, der Rest Dicke — Via—Vis. Man ersieht, daß bei vielen Glocken in einem Geläute die kleineren verhältnismäßig stärker als große zu halten sind. Wir gehen nun zur eigentlichen Konstruktion der Glocken über. Fig. 125, Taf. 9. Gegeben sei die Mündungsweite der Glocke, z. B. — 1,2 w, wir zeich nen sie zur Hälfte und in Viv nat. Gr. auf, also bl W durch eine Strecke von 2' — 6 em dargestellt. In bl zeichnen wir senkrecht die Achse der einen Drehungskörper bil denden Glocke. Teilen wir VVbl in 12 gleiche Teile und errichten im 6. Teilpunkte eine Normale auf blW, welche die innere cylindrische Wand der Glocke bestimmt, während die Begrenzung nach dem Rande zn durch Dietzschold, Turmuhren. 2