Volltext Seite (XML)
Während hier eine Flüssigkeit zwischen den beiden Erregerkörpern sich befindet, sind bei den Daniel-Elmenten zwei verschiedene Flüssigkeiten benutzt. Das Zink befindet sich in verdünnter Schwefelsäure, das Kupfer in gesättigter Kupfervitriollösung. Im Laufe der Zeit bildet sich Zinkvitriol, Kupfervitriol wird zersetzt und metallisches Kupfer auf der Kupferplatte niedergeschlagen. Es ist die ausdauernste Batterie. Prof. Meidinger in Karlsruhe hat, um die Kupfervitriollösung gesättigt zu erhalten, derartige Kristalle in einen Glasballon gefüllt, dessen enge Oeffnung sich nahezu am Boden des Ele- mentes befindet. In dem Maße als nun Kupferv'triol zerlegt wird, lösen sich Kristalle auf. Die Meidinger-Elemente werden in Deutschland be sonders zum Telegraphenbetriebe benutzt. Dieses Element dient für Ruhestromanlagen (beim Telegraphen-Betrieb), für Uhren aber, wenn Sekundenkontakte angeordnet sind. In Frankreich ist das Calland-Element gebräuchlich. Dasselbe hat keinen Ballon für das Kupfervitriol; dieses liegt auf dem Boden des Gefäßes. Die mechanische Erzeugung des elektrischen Stromes er folgt dadurch, daß Magnete — Stahl oder Elektromagnete Drahtspulen ge nähert und von ihnen entfernt werden; bei jeder Annäherung entsteht ein Strom, bei Entfernung der entgegengesetzt gerichtete. Diese Ströme treten in die Leitung und wirken vollkommen so wie die auf chemischem Wege er zeugten. Der Strom, der vom Kupfer zum Zink geht, wird als positiver, der umgekehrt gerichtete als negativer bezeichnet. Wechselt der Strom seine Richtung, so heißt er Wechselstrom, be halt er dieselbe bei, so heißt er Gleichstrom. Demnach haben wir Wechsel strommaschinen und Gleichstrommaschinen. Da mm der Strom aufhört, wenn die Maschine still steht, so hat man entweder in den Pausen von Ele menten Strom liefern zu lassen, oder man benutzt in der Zwischenzeit die Sekundär-Batterien. Wir schilderten bei der Voltaischen Säule, daß eine Polarisation eintritt, welche die Wirkung der Elemente bald aufhebt! Genau genommen, bildet sich in dem alte» Elemente ein neues, in dem die Stromrichtung der ersten ent gegengesetzt ist, so daß zwei Stromquellen nebeneinander bestehen, die ein ander entgegenwirken und von denen die zweite (die sekundäre) endlich der ersten gleich wird, worauf das Element zu wirken aufhört. Die Zersetzungsprodukte überziehen eine oder beide Platten und bilden dann das neue Element. Die ersten Sekundärbatterien wurden in der That dadurch gebildet, daß man elektrischen Strom einleitete und an den Platten diese Produkte sich bilden ließ. Gaston Plante, der die ersten derartigen Batterien herstellte, „formte" sie erst nach und nach. In neuerer Zeit werden die chemischen Verbin dungen, welche der elektrische Strom nur allmählich erzeugt, auf anderem Wege gebildet und dann an und in die (siebartig) gelochten oder ent sprechend vorbereiteten Platten gebracht, worauf man die Batterien von elektrischen (durch Maschinen erzeugten) Strömen nach einer Richtung durch- streichcn läßt. Hört die Stromzufuhr auf und wird die Leitung geschlossen, so wirkt ein neuer Strom in, dem Erzeugenden, entgegengesetzter Richtung.