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letztere auf den ^2 Jahr entfernten Tag. — Die Umdrehung erfolgt in 365 beziehungsweise 366 Tagen; die Gemeinen, die Schalt-, die Säkular jahre sind in Betracht gezogen, und erst das vierte Säkularjahr erscheint wieder als Schaltjahr. — Im Schaltjahr schiebt sich zwischen 28. Februar und 1. März der 29. Februar ein. Mit dem Glockenschlag der Mitternachtsstunde am 31. Dezember ver setzen sich die beweglichen Feste auf die ihnen im neuen Jahre zukommenden Tage. — In den vier Ecken sind vier Krieger, nach Daniels Weissagung, die vier Monarchien darstellend, abgebildet. Der mittlere Kalenderraum dient zur Vorführung der Sonnen- und Mondbewegung. Das Zifferblatt ist von einem Ring umgeben, der Stunden- und Minutenteilung hat, so daß man die Sonnenzeit ersieht. Den Augenblick des Auf- und Niedergang von Sonne und Mond bestimmt ein beweglicher Horizont. Da die Lichtstrahlen in unserer Atmo sphäre derartig abgelenkt werden, daß wir die Gestirne je etwa acht Minu ten früher auf- und später untergehen sehen, so ist auf diese Erscheinung Rücksicht genommen. Zwei Zeiger, von denen der erste die vergoldete Strahlenscheibe der Sonne, einer eine zur Hälfte schwarze, zur Hälfte versilberte Kugel für den Mond trägt, haben Durchmesser, die im Verhältnisse der scheinbaren mittleren Größe beider Gestirne stehen. Im Mittelpunkte des Zifferblattes befindet sich die nördliche Halbkugel, der Meridian von Straßburg ist vertikal. Man sieht demnach weiters die Sonnen- und Mondfinsternisse aus der Zeigerstcllung und die Mondphasen. Links neben der Darstellung der Sonnen- und Mondbewegung befinden sich zwei Mechanismen, die zur Bestimmung der zur Abfassung des Kalenders nötigen Angaben, besonders aber der Feste dienen. — Die Ueberschrift lautet „Lomput occlösisstigne", zu deutsch „Bestimmung der Kirchenfeste". Hier erscheint: 1. Die Jahreszahl. Vier Zifferringe mit den Zahlen 0 bis 9 drehen sich; der erste in 10, der zweite in 100, der dritte in 1000, der vierte in 10000 Jahren einmal herum; 2. der Sonnencyklus, welcher 28; 3. der Mondcyklus, der 19 Jahre umfaßt. Da letzterer nur für den julianischen Kalender gilt, bei dem die Säkulare Schaltjahre sind, so wurde darauf Rücksicht genommen, wie auch, daß er alle 304 Jahre einen Tag Abweichung hat; 4. die Jndiktion oder Römerzinszahl, welche 13 Jahre umfaßt und 3 Jahre vor Christi Geburt beginnt, macht in Verbindung mit den Sonnen- und Mondcyklen die große julianische Periode aus; 5. der Sonntagsbuchstabe (siehe S. 279); 6. die Epakten und zwar mit Rücksicht auf die durch die Säkular jahre bedingten Unregelmäßigkeiten. Endlich dient der Low put noch zur Feststellung des Ostersonntags, welcher auf den Sonntag nach dem ersten Vollmonde im Frühling fällt, also zwischen 22. März und 25. April liegen kann. Das Fest selbst erscheint aber gleich auf der Kalenderscheibe. Seine Wiederkehr ist nicht periodisch. Rechts neben dem Kalender befindet sich der Mechanismus für die Sonnen- und Mondeguationen. Er dient dazu: 21*