— 317 — Ueber das Gehwerk wurde bereits gesprochen. Das Zeigerwerk hat die Aufgabe, den Sonnen-, den Mondzeiger nnd den Tierkreis zu bewegen. Die Tierkreiswelle trägt ein Rad mit 365 Zähnen, das darauf drehbare Rohr des Sonnenzeigers eines mit 366 und das, letzteres umfassende Mondzeigerrohr endlich eines mit 379 Zähnen, an Stelle des älteren mit 377 Zähnen. Das Sonnenrohr trägt 24 Stifte zur Auslösung des Schlag- und Läutewerkes und einen für die des Kalenders. Der Antrieb der drei Räder erfolgt mittels 24 zahnigen Trieben, von denen indes nur das für Sonnenzeitangabe fest auf der Welle der Walze ist, während die anderen beiden verstellt werden können, wenn Fehler in der Uhrangabe zu berichtigen sind. Diese 24zahnigen Triebe machen in 24^ 15'4 Umgang. Das Walzenrad des Laufwerkes hat 112 Zähne und greift in ein 7er Trieb, dasselbe macht also in 24^ H2 61 112 ,, .. 1»^ - — 244 Umgänge. Auf der Welle des 7er Triebes ist ein Kronrad von 60 Zähnen, wel ches in ein 12er Trieb greift, das wieder mit einem 72er Rad fest ver bunden ist, das ein 61er Rad treibt und in 24'' demnach 244 - - 0^ --- 24 - 60 Umgänge, also für eine Minute einen Umgang macht. — Die Dauer der Drehung ist indes nur etwa 10 Sekunden. Am Schluß der Wirkung des Laufwerkes für das Zeigerwerk führt es den durch die Auslösung abgefallenen Arm U wieder in die Anfangs lage zurück. Das Werk zum Läuten und zur Apostelbewegung löst das Sonnenzeit rad aus. Eine Kette ohne Ende geht über die Schnurscheibe der vertikal stehenden Welle, welche die Apostel trägt, und über die Walze des Läute werkes; auf letzterer ist ein Ring mit je 12 nach beiden Seiten hinaus ragenden Hebstiften befestigt. In Fig. 141, Taf. 11, ist der Grundriß, Ansicht und Seitenansicht des Räderwerkes ersichtlich und erscheint daselbst auch das Schlagwerk. Die Schlußscheibe, welche 1 bis 24 Schläge in den 24 Stunden des Tages zu machen gestattet, hat dementsprechend die und dreht sich in 24 Stunden einmal herum. — 15 Hebstifte sind vor handen. Die Rathausuhr in Olmüh -). Nach Fertigstellung der eben beschriebenen Uhr wandte sich An ton Pohl mit einem Gehilfen nach Olmütz, um auch am dortigen Rathaus ein *) Nach einem vom Hrn. GenosscnschaftSsekretär W. Way bora in der „österr. Ungar. Uhrmacherzeitung" veröffentlichten Aufsatz.