306 Die zur Bestimmung der beweglichen Feste erforderliche Angabe der Daten Goldene Zahl, Epakten, Sonntagsbuchstabe u. s. w. kommen ebenfalls in einigen Uhren vor. Sie erscheinen sichtbar durch Schau löcher, sind also auf Scheiben ausgeschrieben, auf deren Wellen sich Stern räder befinden. Die Sterne werden dann von einem Stifte, der je in einem Jahre zur Wirkung gelangt, jedesmal um einen Zahn weiter gesprengt, z. B. wird für die goldene Zahl ein 19er Stern, für die Epakten ein 30zahniger Stern u. s. w. verwendet. Wir gehen nun über zur Darstellung der scheinbaren Bewegung der Sonne am Firmamente! Während die Erde sich auf ihrer Bahn um die Sonne bewegt, sehen wir die letztere nach und nach von der Erde aus in zwölf Sternbildern; man nennt sie die zwölf Zeichen des Tier- oder Zodiakalkreises. Scheinbar durchwandert nun die Sonne (von der Erde aus gesehen) den Tierkreis und zwar im Laufe eines Jahres. Da die Erde in einem Sterntag — '/z«« Jahr eine Umdrehung vollendet, so erscheint nach je einem Sterntag ein Sternbild genau wieder in derselben Lage vor unserem Auge, Sternbilder und Sonne bewegen sich in derselben Richtung. Lassen wir nun dem Tierkreis in einem Sterntag, der Sonne in einem Sonnentag eine Umdrehung machen und geben z. B. dem mittleren Sonnenzeitzeiger eine entsprechende Verzierung, so entsteht für den Beschauer sofort das klare Bild, welches man hervorzurufen beabsichtigt! Z. B. im April durchschreitet das Sonnenbild jenes Zwölftel des Tier kreises, welches mit dem Stier bezeichnet ist. Da 365 Sonnentage — 366 Sterntage, so ist die „ , . Sonnenzettzeiger 365 Uebersetzunq , . - , ... — Tierkreis- resp Sternzeitzeiger 366 Diese Uebersetzung ist zu erreichen mit den Zahnzahlen 366 — 6 - 61 — 72 - 61 365 —5-73— 60 73 ' also Sonnenzeitzeigerwelle 60 s 73 — 72 s 60 Sternzeitwelle, wobei die Teilungen fast die gleichen sind, indem 61 -s- 73 -- 134, 60 -s- 72 --- 132. Die Räder mit 73 und 72 Zähnen sitzen auf einer Welle und wirken als Wechselräder. Ob hierbei der Sonnenzeitzeiger in 12 Stunden oder 24 Stunden einen Umgang macht, ist gleichgültig; man benutzt zu diesen Darstellungen aber im allgemeinen die letztere Berechnung und läßt die Bezeichnung für die Sonnenzeit zweimal von 1 — 12, dagegen für die Sternzeit von 1 — 24 lauten, da man die Sternzeitstunden fortlaufend von 1 — 24 angibt. Ein Zeigerwerk mit Sonnen- und Sternzeitangabe, resp. Tierkreis bewegung, hat die später ausführlich zu besprechende Prager Rathausuhr.