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249 macht in sechs Minuten einen Umgang. Das Werk soll alle Minuten die Zeiger einmal weiterbewegen, muß also ebenso oft ausgelöst werden. Von der Zwischentriebwelle sind daher für einen Umgang sechs Aus lösungen hervorzubringen. — Auf dieser Welle befindet sich daher ein Stern 8 oder besser ein sechszahniges Rad, das einen Stift und damit einen horizon talen Arm hebt. Eine Rolle verringert die Reibung. Auf der Rückseite der Zähne steigt die Rolle allmählich in die Höhe und der Arm ebenfalls. Derselbe ist aber der horizontale Teil eines Winkelhebels, der senkrechte dreht sich während der Hebung nach links, die horizontale Zugstange in der selben Richtung bewegend. An ihr greift ein zweiter Winkelhebel an, dessen Ende ebenfalls mit einem sechszahnigen Stern 8^ zusammen wirkt. An diesem horizontalen Arm I befindet sich nun ein Vorsprung gegen den der Sperrarm der Windfang welle des Zeigerlaufwerkes, Fig. 146, Taf. 12, sich anlegt. — Wenn der Arm sich über ein gewisses Maß hebt, so kann der Vorsprung des Sperrarmes unter dem Anlauf weg und der Windfang wird frei. Er kommt aber nicht weit, denn ein zweiter horizontaler Arm ll ist durch den Winkelhebel gehoben worden. Er trägt ebenfalls einen Vorsprung. An diesen trifft der Sperrhebel und muß nun so lange warten, bis wieder ein Rückfällen des Armes II eintreten kann. — Das Zeigerlaufwerk steht auf Warnung. Bewegung tritt erst ein, wenn der Hebel zurückfallen kann. Ist die Rolle des horizontalen Armes auch im Normalgehwerk in die höchste Stell ung gekommen, so kann der Hebel noch nicht abfallen, denn dies muß plötz lich, genau nach Ablauf von einer Minute erfolgen. Hierzu ist die Rolle nicht geeignet, denn sie würde nur langsam über die Spitze hinabsteigen; des halb ist ein Vorsprung vorhanden, der auf der Zahnrückfläche noch schleift, während die Rolle schon über dem Einschnitte sich befindet. Endlich ist auch der Vorsprung an der Spitze des Zahnes angelangt, und ans die Sekunde genau fällt der Hebel ab. Damit sinken aber auch beim Zeiger laufwerk beide Hebel I und II nieder, und die Sperrung des Windfanges ist aufgehoben. Derselbe könnte sich jedoch nur einmal herumdrehen, da er sofort wieder am ersten Hebel anlaufen müßte, wenn nicht der Einschnitt der Scheibe des Zwischenrades vom Zeigerlaufwerke indes die Hebel soweit wieder an der schrägen Fläche des Einfallhebels gehoben hätte, daß der Windfang sich vollkommen frei weiter drehen kann. Dies dauert so lange, bis wieder ein Einschnitt kommt, in den der Einfallhebel sich einlegen kann, wodurch er wieder so tief sich befindet, daß der Sperrarm der Windfang welle am Vorsprunge ein Hindernis findet und das Werk gesperrt ist. Man sieht, diese Wirkung entspricht vollkommen der von Falle und Herz scheibe und in der That ist die mit sechs Einschnitten versehene Scheibe der Zwischenwelle des Zeigerlaufwerkes einer Herzscheibe mit sechs Einschnitten zu vergleichen. Sie entspricht vollständig dem an ihre Stelle getretenen Sperrrade in Fig. 105, Taf. 8. Der sechsfache Stern ans der Zwischenradwelle ist dagegen ganz so thätig wie die Auslösschneckensterne. Noch ist zu erklären, wozu ein zweiter horizontaler Arm zur Aufe nähme des Warnungsteiles beim Zeigerwerke nötig war! Es mußte ein kräftige Bewegung nach oben für die Warnungsuase vorhanden sein. Der