15. Die Anbringung der Windfänge an der Vorderseite ist un vorteilhaft; dieselben erfordern des gleichmäßigen und langsamen Schlagens wegen eine gewisse Länge. Die Sperrräder derselben sitzen am besten auf einem Viereck oder mit Keil auf und nicht mit Stiften. — Gußeisen bildet ein schlechtes Material für Sperrräder. In letztere sollen je zwei Sperrkegel einfallen — der Sicherheit wegen, denn oft sind schon Beschädigungen der Uhren dadurch entstanden, daß dies außer acht gelassen wurde und entweder das Sperrrad losging oder der einzige Sperrkegel versagte. 16. Alles Eisenwerk soll außer an den wirksamen Stellen — wie an den Rad- und Triebzähnen, den Zapfen u. s. w., blaugrau gestrichen sein. (Bei schwarzem Anstrich entgehen sehlerhafte Stellen leicht dem Auge, ohne Anstrich wirkt aber der Rost nur zu bald ein.) 17. Eine Warnungsvorkehrung ist nötig, damit die Gewichte nicht zu weit aufgezogen werden. Weiters soll eine große 40 — 90 em tief mit Schotlersteinen gefüllte Kiste vorhanden sein, um fallende Gewichte zu fangen, ohne daß sie Schaden an richten können. 18. Das Abschrauben der Lager und Büchsen soll jede einzelne Welle herauszunehmen gestatten. Die Flaschenzüge sind so zugänglich zu machen, daß sie öfter geölt werden können. 19. Die Ausführung entspreche den theoretischen Gesetzen, welche für die einzelnen Teile gelten. 20. Die Uhr befinde sich in einem kräftig gebauten Holzkasten (als Schutz) mit Scheiben, so daß man das Minutenblatt sehen kann. Die Schlag züge gehen durch Oeffnungen — außer das Werk ist in einem vollständig geschützten Zimmer untergebracht. In einem anderen Raume können die Gewichte mit den Flaschenzügen sein. 21. Bei der Kostenberechnung sollen einerseits Uhr und Zeiger, ander seits aber Aufstellung, Schutzgehäuse u. s. w. besonders angesetzt werden. 22. Der halbe Preis sollte bei Ablieferung der Uhr, die andere Hälfte gezahlt werden, wenn sie 3 Probemonate gleichmäßig gegangen, ohne wöchent lich mehr als 5 Sekunden Variation zu zeigen, was mit dem ersten Schlag jeder Stunde bestimmt werden kann. Dies ist schon ein weiter Spielraum, wenn man denkt, daß die Westminster- und andere Uhren wöchentlich nur eine Sekunde und weniger Variation haben. Bei uns könnte allgemein das „Mitlagszeichen" zur Kontrolle dienen. Die vorstehend angeführten Forderungen, welche der berühmte englische Fachmann aufgestellt hat, entsprechen großenteils den von uns bereits er hobenen, und können wir nur die gute Uebereinstimmung derselben mit den von uns auf anderem Wege gefundenen Gesichtspunkten hervorhcben. Manches ist übrigens für kontinentale Verhältnisse weniger gültig. Endlich ist im Auge zu behalten, daß es sich in erster Reihe um Turm uhren von genauerem Gange handelt, als sie bei nns im allgemeinen verlangt und — bezahlt werden. Bei der Besprechung der großen Viertelschlagnhren werden wir die An sichten des englischen Fachmannes über diesen Punkt kennen lernen. Wir wollen nun eine Anzahl Uhren kurz besprechen und dabei deren Abmessungen — soweit sie uns zugänglich wurden — auführen!