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232 Außer der Zugänglichkeit wird hier eine sehr sichere Lagerung erzielt. Um die Gestelle nicht gar zu lang zu erhalten, hat man die mit ge ringerer Kraft betriebenen Räder in besondere „Bewegungsgestelle" gebracht. Namentlich im Gchwerke sind solche benutzt, da hier gleichzeitig die Pendelaufhängung soweit in die Höhe gebracht werden kann, daß das Pendel, falls es — wie allgemein üblich Sekundenpendel ist — frei im Uhrraum über dem Fußboden schwingen kann. 2. Die möglichst stabile Lagerung der Teile, sodaß die schwe reren unten, die leichteren oben sich befinden. Ueberall, wo die Walzen in der tiefsten Lage sich befinden, wie z. B. in der Fig. 106, Taf. 8, dargestellten Uhr, oder denen bei welchen ein Bewegungsgestell angeordnet ist, kommt dieser Grundsatz zum Ausdruck. — Gerade die Absicht stabiler Lagerung der Teile durch Anordnung der Gewichtswalzen unterhalb der übrigen Wellen läßt sich nicht verwirklichen, und zwar aus rein praktischen Gründen. Der Aufzug des llhrwerkes muß nämlich so angeordnet sein, daß das Biereck, auf welches die Kurbel geschoben wird, etwa 1 w über den, Fußboden sich befindet; sonst würde der das Aufwinden der Gewichte Besorgende nicht vor teilhaft arbeiten können. — Dadurch kommen die Gewichlswalzen stets in gewisse Höhe, weshalb wir unterhalb des eigentlichen Uhrgestelles gewöhnlich noch eines finden, auf dem das Werk steht. Die Engländer verlangen, daß der Teil, auf welchem das Werk steht, eingemauert sei. Wir wollen daraus wenigstens die Lehre ziehen, daß er fest, wohl versteift, nicht aber leicht hergestellt werde. 3. Die Thatsache, daß ein Untergestell der Lage der Aufzugzapfen wegen, doch unvermeidlich ist, hat Mannhardt veranlaßt, dasselbe auch zur Unterbringung der leichteren Teile zu verwenden, welche sonst im Be wegungsgestell gelagert sind. Hierbei erzielt er den weiteren Vorteil, daß die meist nach oben gehenden Seil- und Hammerzüge unmittelbar zugänglich sind. Die Wirkung der Schlaghebel ist leicht zu überwachen, und das Räderwerk, in dem eine Unregelmäßigkeit seltener vorkommt, liegt unterhalb. Dies bedingt aber wieder einen Windfang, der wenig Raum einnimmt. Ein solcher ist der meist in Turmuhren verwendete nicht. Mannhardt nahm nun den in den Pendeluhren des Hausgebrauches üblichen hinüber, was nur möglich war, indem er ihn 10—13 Umgänge für einen Schlag machen ließ. Das war leicht zu erreichen. Trotzdem nun Hcrzscheiben- und Windfangwelle der Schlagwerke nach unten gelegt wurden, war doch nötig, wenigstens noch bei den mittleren Werken ein Untergestell zu verwenden, wie cs z. B. Fig. 149, Taf. 12, in einer Mannhardtschen Uhr mit freischwingendem Pendel gezeichnet ist. Das Untergestell ist hier von Holz. Das Gehwerksrädcrwerk befindet sich im eben genannten Werke auch oberhalb und zwar des Pendels wegen. Die Beobachtung der Gangwirkung wird hierdurch ebenfalls erleichtert. 4. Die Rücksicht auf die bequemere Reparatur des Uhrwerkes, von dem ein Teil ausschaltbar gemacht werden soll, ist z. B. bei der Fig. 150, Taf. 12, gezeichneten Uhr maßgebend gewesen, indem jedes Werk ein eigenes Gestell erhielt. Zweifellos ist dadurch die Festigkeit der letzteren eine weit größere. (Der Raumersparnis wegen sind übrigens