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212 Anstatt der Bewegung des Schlußscheibenrades mittels Trieb haben einzelne Firmen auch die mittels eines Zahnes, der auf der Herzscheiben- welle sitzt, ansgeführt. Sie begründen dies namentlich damit, daß die Tei lungen stets etwas mangelhaft seien, und infolgedessen das Wirken der Schluß- scheibe nicht immer mit vollster Sicherheit erfolge. Dieser Ausspruch von erfahrenen Fachmännern gethan, ist gewiß richtig, uns erscheint aber auch ein wichtiger Faktor darin zu liegen, daß die Ein stellung der mit Sperrzähnen versehenen Schlußscheibe viel leichter erfolgen kann, als wenn sie erst auf dem Stift so weit vorgezogen werden muß, bis sie außer Eingriff mit dem Schlußtriebe ist. Anstatt des Schlußscheibenrades ist dann ein Sperrrad mit soviel Zähnen angeordnet, als in 12 Stunden Schläge zu machen sind. Die Scheibe wird durch einen Sperrkegel stets in der rechten Lage erhalten, so daß der Sperrzahn sicher eintreten kann. Beim Viertelwerk ist die Schlnßscheibe meist mit dem Hebstiftenrade verbunden, nur bei großen Werken ist eine besondere Schlußscheibe ange bracht. Dieselbe wird mit Schlußtrieb bewegt und macht meist in mehr als einer Stunde etwa in vier oder sechs, allgemein n Stunden einen Um- gang: - s Schlußtrieb Zahl der Schläge in u Stunden 'etzung Schlußscheibenrad ^Zahl de^Hebstifte^ So ordnete z. B. Mannhardt (Fig. 101, Taf. 8) im Stundcn- nachschlagwerke beim Viertelwerk eine Schlußscheibe an, die in sechs Stunden einen Umgang macht. Da in dieser Zeit 6-10—60 Viertelschläge er folgen, so ist „ , , Schlußtrieb 60 e nsctznug Schlnßscheibenrad 10 6 1 ' Er wählte ein 10er Trieb, hätte aber ebensogut ein 12er anwenden können, wenn er nur dem Rade 72 Zähne gab u. s. w. Die Berechnung vom Hebstiftenrad bis Windfangtrieb. Die Regelung des Ablaufes der Schlagwerke erfolgt mittels Windfang. Denselben Windfang vorausgesetzt, wird der Ablauf nm so langsamer er folgen, je mehr Umgänge der Windfang macht. Sollen die Schläge also langsamer erfolgen, wie stets bei tiefer gestimmten Glocken, so vollzieht der Windfang mehr Umgänge. Anderseits kommt auch die Form des Windfanges hier in Betracht. Die meist benutzten Windfänge mit Flächen, welche erst in gewisser Entfer nung von der Welle beginnen und damit eine stärkere hemmende Wirkung haben als die unmittelbar bei der Welle beginnenden machen vier bis acht Umgänge für jeden Schlag. Die letztangedeuteten aber d bis 13 und mehr. Dementsprechend ist nun die Berechnung aufzustellen. Da ferner die Wellen der Räder zwischen Windfang und Hebstiften radwelle meist Träger von Anrichtungsteilen sind, so ist bei der Berechnung auch darauf Rücksicht zu nehmen.