sich in senkrechten Schienen. Im Gchwerke wurden Hohltricbe, im Schlag werke dagegen Volltriebe*) verwendet. Die Zeichnung ist etwa in natürlicher Größe ausgeführt. Fig. 126, Tas. 9, stellt das Gehwerk dar. Dasselbe hat nur einen Stundenzeiger, da die Genauigkeit des Ganges der Uhren noch so gering war, daß ein Minutenzeiger zwecklos gewesen wäre. Dieser Stundenzeiger macht der) Zeichnung nach in 12 Stunden**) einen Umgang. Der verlängerte Zapfen der Walzenwelle trägt das Trieb, welches das Stundenrad treibt, das auf der Stundenzeigerwelle sitzt und 12 Hebstiste zur Auslösung des Schlagwerkes enthält. Als Hemmung dient der Spindelgang, der den Schwengel (Balance oder Wage genannt) hin- und hertreibt. Der Schwengel ist der Älteste bei Uhren verwendete schwingende Körper. Seine Welle erscheint vertikal angeordnet und ist an einem Faden aufgehängt. Die Zusammen- und Aufdrehung des Fadens während der Schwingung diente jedenfalls dazu, um letztere etwas regelmäßiger zu machen. Auf dem Schwengel werden Gewichtchen mehr oder minder weit von der Achse auf- gehäugt und damit die Dauer der einzelnen Schwingungen geregelt. Die Stundenzeigerwelle ist in einem Kloben gelagert und auch zur Schwengelaushängung dient ein solcher, doch scheint die Befestigung dieser Kloben mittels Schrauben erst später erfolgt zu sein. Zu jener Zeit be nutzte man zur dauernden Befestigung die Niete, zur lösbaren den Keil. Die Uhr des Prager Rathauses ist ein Beispiel dafür. Gestell und Räder anordnung des Pariser Werkes sind denen des Prager sehr ähnlich, wie ein Vergleich der Zeichnungen Fig. 141 und 143, Taf. 11 und Fig. 126 bis 128, Taf. 9, erkennen läßt. Auch ein Aufzugtrieb ist bereits an geordnet, auf dessen Welle das Viereck zum Anstecken der Kurbel sich befindet. Die Zahnzahlen sind: Walzenrad .... 60 Zähne, Zwifchentrieb. .... 8 Zwischenrad . . . . . L4 Gangtrieb .... 8 Hemmungsrad .... 30 Stundenrad . .... 72 Seitentrieb .... 6 Walzendurchmesser 0,325 m 1 Pariser Fuß (in der Zeichnung 17^/r mm). Das Schlagwerk hat Schlußrad und Falle. Statt der Herzscheibe ist ein Anlaufstift vorhanden. Die Schlußscheibe ist in Fig. 128 b, Taf. 8, gezeichnet. Dieselbe ent spricht einem halben Zifferblatt, also für 12 Stunden. Auch sie dürfte jüngeren Datums sein. *) Wir können kaum glauben, daß diese zwei Verzahnungen vom Ansange an nebeneinander in diesem Werke bestanden. **) Auch dies scheint nicht recht glaubwürdig, da erst im Zeitalter der Refor maüon das sogenannte halbe Zifferblatt (im Gegensatz zum ganzen 24 Stunden umfassenden) zur allgemeinen Annahme gelaugte. Das Werk dürfte daher wohl im Laufe der Zeit Reparaturen unterzogen worden sein, bei denen man die ursprüng lich vorhandenen Teile durch zeitgemäße ersetzte. t»