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Die Winkelhebel, welche zur Leitung der Hammerzüge dienen, sind einfach schmiedeeiserne Winkel, in welche die Rohre eingenietet sind, mit denen sie sich um feste Stifte drehen. Fig. 124, Taf. 9, zeigt einen solchen Winkel. — Die Bohrungen sollen nie ganz ans Ende hinauskommen, damit die Seile sich nicht verwickeln. Die Hammerzüge müssen oft vielfache Zickzackwege durchmessen, ehe sie am Ziele sind. Der Windfang dient zur Regulierung des Ablaufes des Schlagwerkes, dann aber auch der Zeigerwerks-Laufwerke, wo Hilfsaufzug vorhanden, sowie beim Schwerkraftgange Denisons, wie endlich auch beim freischwingenden Pendel Mannhardts. Dem Zwecke und der zu leistenden Arbeit ent sprechend, sind die Windfänge anzuordnen. Je weniger Umgänge sie machen, um so größer muß ihre Wirkungs fläche sein — dieselbe Beanspruchung vorausgesetzt. Hierbei wächst ihre Leistung zwar mit der Fläche, welche sie der Luft entgegensetzen, es kommt aber auch die Lage der Fläche in Betracht. Je weiter wir die Fläche von der Achse entfernt anordnen, desto kräftiger wirkt sie. Bei langsam sich drehenden Windfängen legt man daher die Windfang flächen entfernter von der Achse. Die Breite wird kleiner als die Länge gemacht, weil die außen liegenden Partien den Ausschlag geben. Die Zahl der Umdrehungen der großen Flügel richtet sich nach den Abmessungen der Schlagwerke und ist 3—8 für einen Schlag. Da der Widerstand im Werke veränderlich ist, hat ein Teil der Turm uhrenbauer die Windfänge stellbar eingerichtet. Deren gibt es nun: a) schräg stellbare, b) nach außen verschiebbare und drehbare, o) selbststellende, sogenannte Expansions-Windfänge, welche bei wachsen der Ablaufgeschwindigkeit des Räderwerkes sich selbst aufstellen, während sie sonst geneigt gegen die Bewegungsrichtung stehen; Federn führen sie in die Anfangslage zurück. Diese Anordnung ist sehr selten. Meist sind, wie bemerkt, die Windfangflügel unverstellbar. Nach Mannhardts Vorgang werden vielfach auch die Windfänge der Turmuhren vollständig denen der Pendeluhren mit Schlagwerk, wie sie als Zimmeruhren dienen, entsprechend ausgeführt. Dieselben verlangen infolge ihrer kleineren Abmessungen eine größere Umdrehungszahl, 10—13 Umgänge des Windfanges für einen Schlag. Ueber den Nutzen der Stellbarkeit der Windfangflächen sind in den Fachkreisen die Meinungen geteilt. Man muß aber doch wohl das einfachere Mittel zur Regulierung des Ablaufes vorziehen und das liegt wohl auf einem anderen Gebiete. Hat man zu viel Kraft beim Betriebe der Uhr, z. B. wenn sie neu ist u. s. w., so reguliert man das mit Aenderung des Betriebsgewichtes weit einfacher. Die Windfangflügel sind nicht fest durch die Arme mit der Welle ver bunden, sondern müssen auf der Welle sich weiterdrehen können, wenn das Laufwerk aufgehalten wird. Meist ist ein Sperrrad auf der Welle befestigt in das von jedem Arm aus eine Sperrfeder sich in eine Zahnlücke einlegt. Kommt nun das Räderwerk in Bewegung, so treibt das Sperrrad mittels