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Etwa 1'/? m über dein Fußboden ist gewöhnlich ein Zifferblatt, Fig. 134, Taf. 10, angebracht, dessen Zeiger die Zeigerstange betreibt. Ein kleines konisches Rad Ic ist zu diesem Zwecke auf der Stange befestigt und dreht ein zweites konisches Rad Ic, dessen Achse horizontal und dem vor dem Uhrwerke stehenden Beschauer zugewendet ist. Auf der Welle des letz teren Rades ist der Minutenzeiger angebracht und treibt die Welle mittels Minutenrad, Wechselrad, Wechseltrieb und Stundenrad das Stundenrohr, auf dem der Stundenzeiger sitzt. Es genügt, wenn das kleine Zifferblatt etwa 16 om Durchmesser hat. Sind nun die Zeiger dieses Werkes mit denen die auf den einzelnen großen Zifferblättern die Zeit angeben, einmal gleichgestellt, so bleiben sie es auch so lange, bis nicht eine Veränderung absichtlich vorgenommen wird. Mit Hilfe dieses Zifferblattes kann man nun jederzeit die Turmuhr zeiger auf die richtige Zeit einstellen. Die Zahnzahlenabmessnngen dieses Zeigerwerkes sind etwa Minutenrad 32 > 32 — 8 i 96 Stundenrohr. Ueber dem kleinen Zifferblatt befindet sich die Kuppelung K, welche im allgemeinen aus einem horizontalen Arme, der an der oberen Stange befestigt ist, mit zwei Mitnehmerstiften besteht. Beide Stifte greifen zügig passend in die vertikalen Schlitze eines horizontalen Armes, welcher an der von der Uhr senkrecht in die Höhe gehenden Zeigerstange sich befindet. Die Unterbrechung der Stange ist notwendig, weil Setzungen des Ge bäudes und Temperatureinflüsse sonst leicht ungünstige Wirkungen für die Eingriffe zur Folge haben könnten. Z. B. setzte sich das Gebäude und wäre die Stange nicht im stände ebenfalls nach unten zu gehen, so würde das obere Ende, welches das die horizontalen Zeigerleitungen tragende konische Rad trägt, dieselbe Höhe behalten, während die mit ihm zum Eingriffe be stimmten konischen Räder, die die einzelnen Zisferblätter-Zeigerwellen treiben, sich mit dem Gebäude senken, also — außer Eingriff kommen. Sehr vorteilhaft ist die Fig. 138, Taf. 10, gezeichnete Stangen- führung. Es sind, nachdem die Uhr aufgestellt ist, oft noch kleine Klem mungen in den Leitungen vorhanden, welche durch geringe Lagerungsänderungen beseitigt werden können. Die Lagerungen, resp. Führungen befinden sich nun am Ende von derart gebogenen und so bemessenen Schmiedeisenarmen, daß eine leichte Veränderung der Lagerrichtung und -Höhe möglich ist. Das aufwärtsführende Gestänge trägt an seinem Ende das konische Rad, welches, wie bemerkt, diejenigen Kegelräder treibt, welche auf den horizontalen Leitungsstangen der einzelnen Minutenzeiger-Wellen sitzen. Die Uebersetzung ist hier '/I; denn auf die Enden der letzteren Stangen werden die Zeiger gesetzt. Diese Gruppe konische Räder ist Fig. 135, Taf. 10, bei X zu ersehen. Für lange horizontale Leitungen ist den Aenderungen der Lagerung ebenfalls Rechnung zu tragen. Man denke sich eine 20 in lange Leitung, auf dem im Sommer überheißen, im Winter eisigkalten Dachboden eines Gebäudes gelegt, und es ist klar, daß die Lager hierdurch mancherlei kleine Verstellungen erleiden, die Klemmungen nach sich ziehen würden, wenn nicht in Entfernung von je 2 w Kuppelungen angebracht wären, die den un günstigen Einfluß beseitigen und Klemmungen ausschließcn. 13 *